Frankfurter Frauennotruf: Seit 30 Jahren kompetente Beratung für Betroffene

Seit der Gründung des Frankfurter Frauennotrufs im Jahr 1982 haben sich Tausende von Frauen an die Beratungsstelle gewandt. Allein im vergangenen Jahr ließen sich 668 Betroffene aus Frankfurt und Umgebung in persönlichen Gesprächen oder am Telefon beraten. Die Fallzahlen haben sich in den vergangenen zehn Jahren praktisch verdoppelt (2001: 336 Fälle). Seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 1998 haben mehr als 7000 Frauen aller Altersgruppen und aus allen sozialen Schichten die Beratung aufgesucht. Jeder Fall ist ein Einzelfall und das Spektrum bietet eine Vielfalt an Themen von der Belästigung am Arbeitsplatz über Gewalterfahrungen in der Ehe bis hin zur Vergewaltigung.

Es gibt keine Anzeichen, dafür dass das Ausmaß der sexuellen Gewalt in den vergangenen 30 Jahren zu- oder abgenommen hat. Gudrun Wörsdörfer vom Frankfurter Frauennotruf „Wir gehen davon aus, dass es heute einfach für mehr Frauen selbstverständlicher ist zu einer Beratungsstelle zu gehen und darüber zu reden. Sicher finden allerdings längst nicht alle Betroffene den Weg zu uns.“ Die Anzeigenquote bei Sexualstraftaten ist bundesweit seit Jahren relativ konstant, Untersuchungen weisen jedoch auf eine hohe Dunkelziffer hin.

Erst Mitte der 70er entstanden die ersten Frauenhäuser, die Frauennotrufe wenige Jahre später. Davor gab es keine Institutionen, an die Betroffene sich wenden konnten. Jutta Rock, Mitbegründerin, Rechtsanwältin und Vorstandsfrau erinnert sich: „In den 70er Jahren war das Thema sexuelle Gewalt noch tabu. Also waren Betroffene allein gelassen. Einige Frauen wollten das ändern und gründeten den Frankfurter Frauennotruf.“ Die Beratungsstelle Frauennotruf hat sich seit dieser Zeit stark gewandelt. Anfangs nahm sich eine Handvoll Aktivistinnen des Themas an, heute arbeiten vier fest angestellte Mitarbeiterinnen und ein großer Kreis von Ehrenamtlichen für Betroffene. „Wir sind schon lange als Institution eine feste Größe in Frankfurt“, erklärt Rita Christ eine der langjährigen Vorstandsfrauen. ÄrztInnen, AnwältInnen, Polizei und städtische Einrichtungen arbeiten mit dem Frauennotruf zusammen und verweisen Betroffene häufig an die Beratungsstelle weiter.

Seit den ersten Tagen hat sich die Beratungsstelle zum Ziel gesetzt, die Situation von Betroffenen zu verbessern und immer wieder auf die verheerenden Folgen von sexueller Gewalt in der Öffentlichkeit aufmerksam zu machen. So engagierte sich der Frauennotruf für die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe. Auch gelang es in den vergangenen Jahren die medizinische Versorgung und ärztliche Befundung von vergewaltigten Frauen zu verbessern. Dafür erarbeitete der Frankfurter Frauennotruf einen Dokumentationsbogen für Verletzungsfolgen nach sexualisierter Gewalt und begleitete die hessenweite Einführung. In den vergangenen 30 Jahren hat sich der Frauennotruf für viele innovative Verbesserungen stark gemacht und wird sich auch weiterhin für gesellschaftliche und politische Veränderungen einsetzen.

Bitte veröffentlichen Sie unsere Internetadresse www.frauennotruf-frankfurt.de und unsere Telefonnummer 069.70 94 94.

Die Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt berät seit 1982 Frauen und Mädchen, die sexuelle körperliche oder digitale Gewalt erlebt haben, schnell und konkret. Für die Betroffenen ist der Frauennotruf kostenlos. Obwohl die Beratungsstelle von der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen Unterstützung erhält, reichen die Mittel bei Weitem nicht aus. Mit einer besseren finanziellen Ausstattung kann die Beratung viel bewirken und Frauen und Mädchen effektiv unterstützen.

30. April 2012, von Markus 'Markus S.' Schaffarz

Frankfurter Frauennotruf

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