"Soforthilfe nach Vergewaltigung - die Zahl der aufgenommenen Fälle hat sich verdoppelt"

Ich möchte mit einer Frauenärztin sprechen.

Diesen Satz hörten in diesem Jahr bereits weitaus mehr Krankenhäuser in Frankfurt als noch in 2013. Mit diesem „Code“ ist es vergewaltigten Frauen möglich, sofort und diskret medizinische Hilfe in sieben Frankfurter Kliniken zu erhalten und eventuelle Spuren sichern zu lassen ohne, dass die Polizei dabei involviert sein muss.

Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung ist eine Initiative, für die sich die Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt seit mehreren Jahren engagiert und die jetzt beginnt, Früchte zu tragen: Mit Hilfe von zahlreichen Kooperationspartnern ist es gelungen, das Angebot erheblich bekannter machen. Dies spiegelt sich in der Nachfrage wider: So sind die Anfragen nach medizinischer Soforthilfe und Unterstützung im ersten Halbjahr 2014 im Vergleich zu 2013 bereits um das Doppelte gestiegen. Bis zum Stichtag 13. Juni 2014 wurden bei den an dieser Aktion beteiligten Krankenhäusern 18 Fälle zur medizinischen Akutversorgung aufgenommen. Im gesamten letzten Jahr konnten 17 Fälle aufgenommen werden. „Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage noch höher ist. Doch aufgrund der Überlastung der Krankenhäuser können die Zahlen der behandelten Fälle nicht immer unmittelbar an uns weitergeleitet werden“, erklärt Angela Wagner von der Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt.

Auch die Beratungsanfragen von vergewaltigten Frauen direkt an die Beratungsstelle stiegen im ersten Halbjahr 2014 enorm an. Bis zum Stichtag wurden 85 Anfragen registriert. Im Vergleich dazu gab es 2013 insgesamt 105 Anfragen.

„Diesen ersten großen Erfolg unserer Initiative konnten wir nur durch die umfangreiche Unterstützung und Förderung der Stadt Frankfurt am Main, Institutionen, Unternehmen und Einzelpersonen erreichen. Mit der finanziellen Förderung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration konnten wir beispielsweise zahlreiche Ärzteschulungen zur Initiative - auch über die Frankfurter Stadtgrenzen hinaus - realisieren. Allen Förderern und Unterstützern gilt unser großer Dank“, so Wagner.

27. Juni 2014, von Markus 'Markus S.' Schaffarz

Frankfurter Frauennotruf

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