Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt legt Jahresbericht vor

In diesen Tagen legt die Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt ihren Jahresbericht vor. Der Bericht dokumentiert nicht nur die Erfolge und Schwerpunktthemen der Beratungsstelle. Dankschreiben von Betroffenen, Kommentare aus der Bevölkerung, ein Gastbeitrag sowie ein Interview mit einer Ärztin geben zudem Einblicke in Arbeit und Projekte des Frauennotrufs und machen die Notwendigkeit der Institution erfahrbar.

In Deutschland ist fast jede siebte Frau von sexueller Gewalt betroffen. Die wenigsten Frauen können sich dazu entschließen, Anzeige zu erstatten. Dafür gibt es viele Gründe: Angst, Scham, Unsicherheit über die polizeilichen und juristischen Vorgehensweisen - oft suchen die Frauen auch die Schuld bei sich selbst und wollen, dass niemand etwas von der Straftat erfährt. Damit diesen Frauen trotzdem der Weg zu einer qualifizierten ärztlichen Versorgung frei ist, engagierte sich die Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt im vergangenen Jahr verstärkt für das Projekt Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung. Diese ist heute Dank der intensiven Arbeit des Frauennotrufs und zahlreicher Unterstützer an sieben Frankfurter Kliniken möglich, auch ohne dass eine polizeiliche Anzeige voraus gegangenen ist.

Angela Wagner von der Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt freut sich über den bisherigen Erfolg der Initiative:

Bis heute wissen wir von 30 Frauen, die sich dazu entschließen konnten, die medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung in den Frankfurter Kliniken in Anspruch zu nehmen. Wir wünschen uns für die Zukunft, dass so viele Menschen wie möglich von den vorhandenen Versorgungsstrukturen erfahren. Wir möchten alle Bürgerinnen und Bürger aus Frankfurt „Mitwissenden“ machen. Nur wenn unsere Kampagne die Öffentlichkeit erreicht, werden Betroffene über dieses hilfreiche Angebot informiert.

Ein Weg, Bekanntheit für die Initiative zu schaffen, ist die Ausstrahlung eines Werbespots, der auf das Leid der Betroffenen nach einer Vergewaltigung aufmerksam macht. Gezeigt wird eine junge Frau, die versucht, die verbalen Wunden ihrer Vergewaltigung abzuduschen. Das Ende des Kurzfilms verweist auf die Internetadresse.

Inzwischen liegt der Spot in digitalisierter Fassung vor und soll mit der „pro bono“ Unterstützung der Frankfurter Kinos auf Großleinwand zu sehen sein. Außerdem wird er ab kommenden Freitag erneut an vier Wochenenden im Oktober und November auf Infoscreens an hochfrequentierten U- und S-Bahnhöfen in der Stadt gezeigt. Ermöglicht wird dies durch die freundliche Unterstützung des Jugend- und Sozialamtes der Stadt Frankfurt am Main.

Für das kommende Jahr hofft die Beratungsstelle auf weitere Fördermittel der öffentlichen Hand, aber auch auf Spenden aus der Bevölkerung und der privaten Wirtschaft. Aus diesem Grund richtet sich der Jahresbericht nicht nur an die zuständigen Frankfurter und Hessischen Ämter und Institutionen, die seit vielen Jahren die Beratungsstelle fördern und unterstützen. Er informiert auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen und Einrichtungen, die private Spenden und Fördermittel zur Verfügung stellen oder sich in der Zukunft für den Frauennotruf Frankfurt engagieren möchten.

Der Jahresbericht steht auf der Homepage der Beratungsstelle zum Download bereit oder kann postalisch angefordert werden.

10. Oktober 2014, von Markus 'Markus S.' Schaffarz

Frankfurter Frauennotruf

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