Neu: SCHLÜSSELERLEBNISSE - Geschichten aus Schweizer Hotels

das neue Jahr starten wir mit SCHLÜSSELERLEBNISSE – Geschichten aus Schweizer Hotels. Herausgeberin Annemarie Mühlemann dazu im Interview.
Der „neue Berndorf“ ist ein großer Erfolg. Die 3. Auflage ist bereits in Druck. EIFEL-BULLEN behauptet sich in der fünften Woche unter den Top 10 der SPIEGEL-Online Taschenbuch-Bestsellerliste.

„Es gab Hoteldirektoren, die keine Krimis wollten“
Annemarie Mühlemann über geheime Geschichten, Autoren im Hotel und besondere Listen

Frau Mühlemann, wie kommt man auf die Idee Kurzgeschichten aus Schweizer Hotels für eine Sammlung herauszugeben?

Mühlemann: Seit ungefähr zehn Jahren stelle ich in verschiedenen Hotels ein Kulturprogramm zusammen. Mit dabei sind, außer Musikern, Kabarettisten, Schauspielern usw., auch viele Autoren. So lag das Geschichten schreiben schon in der Luft.

Hotels, speziell Luxushotels, sind soziologische Mikrokosmen. Sie darzustellen hat eine große Tradition. Krimis, Filme und TV-Serien spielen an den Rückzugs- und Erholungsorten besonders der Reichen und Schönen. Gab es Vorbilder, oder ist eine solche Sammlung ein Novum?

Mühlemann: Vorbilder waren eher die ehemaligen Salons der kulturinteressierten Menschen der gehobenen Gesellschaft. Die sind ja leider aus der Mode gekommen. So dachte ich, dass die Hotels diese Lücke füllen könnten. Dazu kam noch, dass ich viel Spannendes selber erlebt habe und von den Angestellten oft hörte: „Da wüsste ich Geschichten...“ die mir aber nicht erzählt wurden. So mussten halt Geschichten erfunden werden. Da die Autoren schon im Hotel wohnten, konnten sie, wie Sie so schön sagten, im Mikrokosmos des jeweiligen Hotels Geschichten erfinden.

Ein Krimi oder eine kleine, gemeine Satire, die in seinem Beherbergungsbetrieb spielt – ein solches Angebot freut den Hoteldirektor wegen des Marketings, oder er zuckt indigniert nur abwehrend mit der Augenbraue. Wie war die Reaktion der Hoteliers, als sie erfuhren, dass ihr Nobelhaus Schauplatz in den „Schlüsselerlebnissen“ wird?
Mühlemann: Das wurde vor dem Schreiben geklärt. Es gab einige Direktoren, die vor allem keine Krimis in ihrem Hotel wollten. Ich hoffe aber, dass allen klar ist, dass das wirkliche Leben in diesen Hotels nicht so gefährlich wie in den Geschichten ist.

Wie sind Sie an die schreibenden Reisenden gekommen? Was war bei der Auswahl der Geschichten besonders wichtig? Welche Rolle spielte die möglichst präzise Beschreibung des Hotels, der Umgebung?
Mühlemann. Meine Kartei umfasst immer etwa 300 Künstler. So war es leicht, die passenden Schriftsteller zu finden. In jedem Hotel lebt ja ein ganz besonderer Geist. Bei der Auswahl habe ich versucht, dass ein wenig davon in den Geschichten spürbar wird. Der Ort, das Hotel, die Umgebung sollten erkennbar sein.

Was unterscheidet denn nun die Schweizer Hotels als Schauplatz literarischer Stoffe von Resorts in den anderen Alpenländern? Könnten Sie sich eine Fortsetzung auch in anderen Kulissen vorstellen?

Mühlemann: Was sie allgemein unterscheidet, kann ich nicht wirklich sagen. Hotels, die ein Kulturprogramm anbieten unterscheiden sich von andern Hotels einfach dadurch, dass es passt Kultur anzubieten. Dass die interessierten Gäste im Hotel sind. Was bei diesen Hotels sicher der Fall ist.

Fortsetzung? Selbstverständlich gerne, ich hätte noch einige schöne Destinationen auf meiner Wunschliste.

4. Januar 2013, von Markus 'Markus S.' Schaffarz

KBV Verlags- und Medien-GmbH

Hersteller

Websitekbv-verlag.de

Mehr zu diesen Themen