Es ist geschafft: Das Krimi-Camp

Auch wir haben unserem Newsletter eine kleine Sommerpause gegönnt - aber natürlich waren wir genauso wie unsere Autorinnen und Autoren auch in der Zwischenzeit fleißig, so dass wir heute wieder viele kriminell spannende Neuigkeiten und Geschichte zu erzählen haben.

In dieser Ausgabe berichten wir über das berüchtigte „Krimi-Camp“ und warum acht unserer Autoren ein kleines Örtchen im beschaulichen Brandenburg unsicher gemacht haben. Außerdem waren weitere unserer Schreibtischtäter für „Tatort Eifel“ Band 4 in der Eifel unterwegs und, Trommelwirbel …, das neue Kriminalhaus in Hillesheim geht seiner Vollendung entgegen!

Zum guten Schluss gibt´s, wie immer, die Terminvorschau: KBV-Autoren lesen vor.


Acht Autoren + acht Tage + eine Villa = ein Kriminalroman namens „Acht“

Es ist vollbracht … In der vergangenen Woche fand im wahrsten Sinne des Wortes ein Novum in der Literaturlandschaft statt: das Krimi-Camp. Acht renommierte deutsche Krimi-Autoren zog es für acht Tage in die brandenburgische Provinz, um in dieser Zeit nicht weniger als einen kompletten Kriminalroman zu schreiben. Und wie soll dieser wohl heißen? Richtig! „Acht“ ist der Titel dieses Krimis, der zum Ende diesen Herbstes in unserem KBV-Verlag erscheinen wird.

Begonnen hat alles mit einer „Man-müsste-mal-gemeinsam-einen-Krimi-schreiben-Idee“ unseres Verlegers und Autors Ralf Kramp. Im Gespräch mit einigen befreundeten Krimiautoren wurde aus dem „Man-müsste-mal“ ein „Wir-machen-jetzt-einfach-mal“, und am Sonntag vor einer Woche ging es dann tatsächlich los. Acht Autoren machten sich aus allen Himmelsrichtungen Deutschlands auf den Weg, um sich für acht Tage in einer Villa im brandenburgischen Mescherin (Uckermark) zu verschanzen.

Mit von der Partie waren neben Ralf Kramp, Wilsberg-Erfinder Jürgen Kehrer und Sandra Lüpkes auch Deutschlands König des kulinarischen Krimis, Carsten Sebastian Henn (Köln), sowie Tatjana Kruse (Schwäbisch-Hall), Kathrin Heinrichs (Menden/Sauerland), Sabine Trinkaus (Bonn) und Peter Godazgar (Halle an der Saale).

Nicht nur wir, sondern ebenso die acht Autoren selbst waren äußert gespannt, wie und was sie gemeinsam an kriminellen Ideen zu Papier bringen werden …

Allem voran stand natürlich die Frage: Ein Roman in einer Woche - ist das denn zu schaffen?

„Na klar! So viel geballte Kreativität und kriminelle Energie auf einem Haufen - da kann gar nichts schiefgehen“, meinte Peter Godazgar noch kurz vor Start des Projektes.

Eine Herausforderung war es schon: „Es ist aufregend, ohne jede Idee ins Krimi-Camp zu fahren“, sagte Carsten Sebastian Henn. „Das schwierige ist, vorher nicht genug nachzudenken, sondern abzuwarten, bis es losgeht. Ein bisschen wie der 100-Meter-Läufer, der ja vor dem Startschuss nicht losrennen darf.“

Einigen Teilnehmern kam das freilich entgegen: „Beim Romanschreiben habe ich selten einen genauen Plan, eher nur eine Idee oder ein Konzept, bevor ich mit dem Schreiben beginne“, meinte Sandra Lüpkes.

Zur Lösung möglicher Unstimmigkeiten bei der Arbeitsweise hatte Kathrin Heinrichs einen besonderen Tipp: „Jeder von uns lässt sich auf das Projekt ein - und muss sich dann eben auch auf die anderen einstellen. Falls das nicht klappt: Ich glaube, die Villa hat auch eine Folterkammer.“

Angst vor der berühmt-berüchtigten Schreibblockade hatte auch Sabine Trinkaus nicht: „Umgeben von sieben kreativen und anregenden Menschen ist das undenkbar.“

Tatjana Kruse war sich jedenfalls schon sicher: „Ich glaube nicht nur an Wunder, ich verlasse mich drauf! Das Krimi-Camp wird ein Erfolg!“ Und Wilsberg-Erfinder Kehrer resümierte mit trockener Ironie: „Vor uns hat das noch niemand gemacht, nach uns wird das bestimmt auch niemand mehr machen. Trotzdem bin ich froh, dabei zu sein.“

Nun, eine gute Woche später steht fest: Der Krimi ist im Kasten! - Und es gibt gleich zwei gute Nachrichten:

Die erste: Alle acht Autoren sind mit einem breiten, glücklichen Lächeln im Gesicht wieder gesund und munter aus der Villa abgereist … und wurden auch alle bereits wieder lebend in ihren Heimatorten gesichtet.

Und die zweite: Das Ergebnis des „Krimi-Camps“ wird es ab November im Buchhandel geben. Totsicher!

Und für alle, die es wie wir kaum noch abwarten können: Hier noch ein paar Linktipps zum Vor- und Nachschauen, welche Leichen sich im „Krimi-Camp“ stapelten und was die Autoren schon so alles verraten:

Das „Krimi-Camp“ auf Facebook

Zur Strecke gebracht wurde Krimiautor Jürgen Ehlers  von Ehefrau Uta und Gastgeberin Renate Wittkuhn-Ring (Mitte)Neue Kurzkrimis für Band 4 der Tatort Eifel-Reihe - Jürgen Ehlers geht einer alten Sage nach, Erika Kroell bekam heiße Tipps von Opa Dittus, Carsten Sebastian Henn ließ sich kleine kriminelle Brötchen backen, Krimiautorin Tatjana Kruse schickt ein SEK in die Vulkaneifel, Rosa und Thorsten Wirtz werden erneut zu Schreibtischtätern und bei Ralf Kramp geht es „six feet under“.

Ein Dorf, eine Sage und ein Mord

Krimiautor Jürgen Ehlers hat für seine Mordsgeschichten schon öfters die Eifel heimgesucht. Dieses Mal könnte an seinem literarischen Verbrechen tatsächlich etwas dran sein … Ist er doch im kleinen Eifelörtchen Schutz auf eine alte Sage gestoßen, die von einem Brudermord an der alten Mühle nahe des Örtchens erzählt. Auf diese hat ihn Renate Wittkuhn-Ring aufmerksam gemacht, die schon seit Jahrzehnten ihr Herz an das idyllische Schutz verloren hat und sich als „kriminelle“ Patin für einen Krimi beworben hatte. Beim Besuch von Jürgen Ehlers schilderte sie ihm den Brudermord als „vielleicht nur eine Sage, aber die Alten wussten zu berichten, dass der Mord sicher passiert ist.“ Natürlich war damit die Aufmerksamkeit des Krimi-Autors geweckt. „Ich werde diese Geschichte noch einmal in die Gegenwart holen. Das wird spannend, zu sehen, wie sich die Story weiter aufbaut, wie sie zu einem Kurzkrimi wächst.“

Heiße Tipps von „Opa Dittus“

Stefan Mertes, Autorin Erika Kroell und Bürgermeisterin Heike Bohn (v.l.n.r.)  bei der Recherche in WiesbaumMit Neugründungen und Unternehmensberatung kennt man sich beim Wiesbaumer Gründerzentrum HIGIS bestens aus. Mit Krimiautorin Erika Kroell klopfte kürzlich allerdings ein eher ungewöhnlicher Neuzugang an die Tür. „Ich hatte den Gedanken schon länger im Kopf, das HIGIS zum Tatort eines Eifel-Krimis zu machen“, freute sich Geschäftsführer Stefan Mertes über den Besuch einer der Serientäterinnen bei der „Tatort Eifel“-Reihe. Beim Rundgang über das rund 8.500 qm große Areal stieß die Rundfunk-Journalistin und Krimiautorin u.a. auch auf den ältesten Mitarbeiter. Ernst Dittus, „Mann für alle Fälle“ im HIGIS und stolze 87 Jahre alt, ist noch täglich im Betrieb seines Sohnes aktiv und die gute Seele für die ansässigen Firmen vor Ort. Selbstredend, dass „Opa Dittus“ aus seinem reichen Erfahrungsschatz so manche Anekdote zu berichten wusste und für Erika Kroell so einige Tipps in Sachen geeigneter Tatort parat hatte. Am Ende ihrer Recherchetour hatte die Krimiautorin dann auch schon fast die ganze Story im Kopf, verriet uns aber nur so viel: „Es wird auf jeden Fall eine Leiche geben, und die wird sinnvoll verarbeitet …“

Carsten Sebastian Henn backt kleine, kriminelle Brötchen …

Carsten Sebastian Henn (li.) durfte in der Backstube von Josef Utters auch  selbst Hand anlegen. Foto: Th. Wirtz, Wochenspiegel Neben seinen kulinarischen Krimis verfasst Carsten Sebastian Henn auch fachlich fundierte Restaurant- und Weinkritiken für verschiedene Gastro-Führer und Medien. „Und wenn ich in einem Restaurant kein gutes Stück Brot bekomme, dann weiß ich, dass auch sonst nicht viel zu erwarten ist“, meint er über das in Deutschland so wichtige und beliebte Lebensmittel. Sein Recherchebesuch in der Backstube von Victoria und Josef Utters in Dockweiler passte daher „wie die Butter aufs Brot“ und logisch, dass der Feinschmecker und der Bäckermeister mit Hang zu hochwertigen und möglichst biologisch produzierten Zutaten schnell auf einer Wellenlänge lagen. Der Krimiautor suchte während seiner Stippvisite dabei nicht nur nach Tatwerkzeugen und Motiven für eine kriminelle Kurzgeschichte, sondern durfte sogar in der Backstube selbst Hand anlegen. Einst ist allerdings klar, in seiner kriminellen Kurzgeschichte wird er sicherlich keine kleinen, kriminellen Brötchen backen …

Tatjana Kruse schickt das SEK in die Vulkaneifel

Die „Paten“ Chrissie Rees, Michael Jaeger (v.l.) und Thea Greif (re.) gehen  Tatjana Kruse an die Gurgel. Foto: Th. Wirtz, Wochenspiegel Um einen markigen Spruch ist die Krimiautorin aus dem beschaulichen Schwäbisch-Hall nie verlegen - per T-Shirt-Aufdruck warnt sie ihre Zeitgenossen dann auch schon mal vor, dass leicht als Leiche in einer ihrer Storys enden kann, wer sich nicht benimmt …

So weit musste sie bei ihrem Recherchebesuch im Eifelörtchen Kerpen freilich nicht gehen. Wurde die Schriftstellerin doch von gleich drei „Krimi-Paten“ herzlich begrüßt: Neben Landcafé-Wirtin Thea Greif aus Kerpen versorgten auch Chrissie Rees und Michael Jaeger aus Loogh die Autorin zum einen mit Leckerem aus dem Kleinen Landcafé und zum anderen mit pikanten Infos aus ihrem Berufs- und Dorfleben. Man verstand sich prächtig, baldowerte gemeinsam Tatorte aus und fütterte die Krimiautorin fleißig mit Ideen - und zwar so fleißig, dass Tatjana Kruse in ihrer Kurzgeschichte zum Krimifestival „Tatort Eifel“ das kleine Dörfchen so richtig aufmischen und in ihrem Kurzkrimi ein komplettes SEK in Kerpen antanzen lassen wird …

Bei Ralf Kramp geht es „six feet under“

Eigentlich wollte Krimiautor Ralf Kramp diesmal zur „Tatort Eifel“ -Reihe eine kriminelle Liebesgeschichte beisteuern, bei seinem Recherchebesuch in Gillenfeld in der Vulkaneifel kam dann irgendwie alles ganz anders …

Ein Abstecher ins Sarglager mit Schreiner und Bestatter Markus Thielen (li.) und Ehefrau Corina  durfte beim Besuch von Ralf Kramp in Gillenfeld natürlich nicht fehlen. Foto: Th. Wirtz, Wochenspiegel Als Schreinermeister und Bestatter ist der Gillenfelder Markus Thielen ja geradezu prädestiniert für den Recherchebesuch eines Krimiautors. Und so kam Ralf Kramp seine Bewerbung für einen möglichen Tatort im Rahmen seiner Krimigeschichte für „Tatort Eifel“ Band 4 nur zu gerne nach. Als Krimiautor hat er ja, natürlich rein literarisch, quasi täglich mit dem Tod zu tun. Nicht verwunderlich also, dass die beiden schnell ins Fachsimpeln gerieten … und die ursprünglich geplante Liebesgeschichte dann doch eine etwas andere Richtung nahm. „Es sollte ursprünglich um diesen Mai-Brauch mit dem Päädje gehen“, so Ralf Kramp, der in diesem Fall nicht ein kleines Pferd, sondern das Aufdecken eines geheimen Liebesbeziehung mittels einer in der Hexennacht gelegten Kalk-Spur meint. „Aber der Markus hat so viel interessante Sachen erzählt, dass ich gerade etwas unsicher bin, worum es in meinem Krimi gehen wird“, grübelte der Krimiautor weiter. Ob nun Bestatter-Krimi oder kriminelle Liebesgeschichte, eigentlich egal, denn makaber und schwarzhumorig wird es bei ihm ja allemal …

Und jetzt ist es raus! - Band 4 der „Tatort Eifel“-Reihe wird zum krönenden Abschluss des gleichnamigen Krimifestivals vorgestellt:

PREMIERENLESUNG
Freitag, 20.09.2013
Buchpräsentation „TATORT-EIFEL 4“
im Rahmenprogramm des Krimifestivals TATORT EIFEL
„Lesungen Deutscher Kurzkrimi-Preis“
Ort: Kinopalast Vulkaneifel, Daun
Beginn: 20.00 Uhr

Das Kriminalhaus wechselt den Tatort

In der zweiten Juni-Ausgabe unseres Newsletter hatten wir ja bereits angekündigt, dass das Jahr 2013 ein ganz besonderes in unserer Verlagshistorie wird: Das Kriminalhaus im Eifelstädtchen Hillesheim, in dem auch wir unseren Sitz haben, zieht um!

Nur wenige hundert Meter vom alten Standort entfernt wird in Kürze ein prachtvolles altes Gebäude all die Einrichtungen, Bücher, Accessoires und sonstigen Dinge beherbergen, die sich bei uns rund um das Thema „Krimi“ drehen.

Anfang Juni wurde unser Verlag bereits „um die Ecke gebracht“. In der Zwischenzeit wurde weiter fleißig umgebaut, gehämmert, frei gestemmt, gebohrt, geschraubt, gegossen, verlegt, gefliest, gepinselt … und nun ist es endlich soweit:

Pünktlich zum Start des Krimifestivals „Tatort Eifel“ wird das neue Kriminalhaus eröffnet, das künftig unter einem Dach auf vier Etagen und rund 500 Quadratmetern das Krimi-Café Sherlock, das Deutsche Krimi-Archiv, die Buchhandlung Lesezeichen mit dem Krimi-Kabinett, die Sherlock-Holmes-Ausstellung, das Antiquariat Krimi & Co. und den KBV-Verlag beherbergen wird.

Wir laden herzlich ein, mit uns und dem gesamten Team die Eröffnung des neuen Kriminalhauses am Freitag, den 13. September 2013, um 15.00 Uhr, unter Mitwirkung von Walter Schumacher, Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland Pfalz, und Landrat Heinz-Peter Thiel am neuen Tatort: Das Kriminalhaus, Am Markt 5 - 7, 54576 Hillesheim zu feiern.

Wir sind schon bestens gerüstet und freuen uns mörderisch auf zahlreiche Gäste.

29. August 2013, von Alex 'Alex B.' Börner

Zur Strecke gebracht wurde Krimiautor Jürgen Ehlers von Ehefrau Uta und Gastgeberin Renate Wittkuhn-Ring (Mitte)
Stefan Mertes, Autorin Erika Kroell und Bürgermeisterin Heike Bohn (v.l.n.r.) bei der Recherche in Wiesbaum
Carsten Sebastian Henn (li.) durfte in der Backstube von Josef Utters auch selbst Hand anlegen. Foto: Th. Wirtz, Wochenspiegel
Die „Paten“ Chrissie Rees, Michael Jaeger (v.l.) und Thea Greif (re.) gehen Tatjana Kruse an die Gurgel. Foto: Th. Wirtz, Wochenspiegel
Ein Abstecher ins Sarglager mit Schreiner und Bestatter Markus Thielen (li.) und Ehefrau Corina durfte beim Besuch von Ralf Kramp in Gillenfeld natürlich nicht fehlen. Foto: Th. Wirtz, Wochenspiegel

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