„Ein bisschen Bond darf es schon sein“

David Daniel hat seinen zweiten „Herz“-Fall vorgelegt, wir haben den Autor im Interview.
Bis zur Frankfurter Buchmesse vom 10.-14. Oktober ist noch ein wenig Zeit. Unsere Autoren lesen bis dahin wie gewohnt wacker und munter landauf, landab weiter vor. Schon jetzt aber der Hinweis: eine ganze Reihe von ihnen wird in Halle 3.0 am KBV-Stand B 150 in Frankfurt anwesend sein

„Ein bisschen Bond darf es schon sein…“

David Daniel über Irland, das Verknüpfen von losen Fäden und den Beginn einer „Freundschaft“

Herr Daniel, Ihr Ermittler Alexander Herz hat es mal wieder schwer. Alle sind sie hinter ihm her. In „Herzrasen", seinem zweiten Fall, treibt es ihn sogar nach Irland. Woher kam die Idee, die „Grüne Insel" in die Handlung einzubauen und haben Sie vor Ort recherchiert?

Daniel: Ich habe vergangenes Jahr in Irland Urlaub gemacht und mich verliebt. Es ist ein so tolles Land, die Menschen sind unglaublich freundlich und die Farben, wenn die Sonne die grüne Landschaft und das Meer zum Strahlen bringt, haben mich total begeistert. Auf der Autofahrt von Dublin nach Cork hatte ich plötzlich die Idee, Alex Herz nach Dublin zu schicken. Ich habe dann einige der Eindrücke der Reise aufgeschrieben und später in dem Roman eingeflochten.

Der Ortswechsel macht den zweiten Band Ihrer Krimi-Reihe bei KBV noch lebendiger als den ersten. Düsseldorfs Stadtgrenzen sind nicht mehr das Ende der Krimiwelt. Absicht, oder Zufall?
Daniel: Neben der reinen Begeisterung für Irland steckt auch Absicht dahinter. Ich wollte über die Stadtgrenzen von Düsseldorf hinausgehen, um ein wenig das Etikett „Regionalkrimi“ loszuwerden. Der Vorteil von Regionalkrimis ist, dass sie ein gewisses Lokalkolorit vermitteln und auch darum gerne oder vorwiegend von Menschen aus der jeweiligen Region gelesen werden.
Doch warum sollte man einen Krimi, der in Düsseldorf spielt nicht auch in München, Hamburg, Berlin oder auf Mallorca lesen? Denn eines gilt ja immer für alle Krimis: Sie müssen irgendwo spielen. Deswegen irritiert mich die Einteilung manchmal. Bei einer Donna Leon sagt niemand, es sei ein Regionalkrimi aus Venedig.

Auffällig ist auch die kunstvolle Verknüpfung der beiden Handlungsstränge. Erst nach und nach kommt der Leser hinter die Zusammenhänge, die zunächst scheinbar losgelöst von einander entwickelt werden. Dieses Prinzip haben Sie weiter verfeinert gegenüber „Herzblut". Stimmt der Eindruck?
Daniel: Wenn dieser Eindruck entstanden ist, bin ich froh. Denn das war in der Tat ein angestrebtes Ziel. Es ist bei einer Konstellation mit zwei unterschiedlichen Ermittlern aber generell das Problem, ihre Ermittlungen irgendwann zusammenzuführen. Das erwartet der Leser ja auch. Sonst wären es am Ende zwei voneinander unabhängige Geschichten. Zugleich ist es eine Herausforderung, denn die Zusammenhänge sollen ja nicht zu offensichtlich sein, damit die Spannung nicht verloren geht.

Internationaler Waffenhandel, Kunstraub, Datendiebstahl, Geheimdienste: Sie fahren große „Geschütze" auf und mit der Verschiebung der Handlung zwischen Düsseldorf und Dublin, inklusive Rückreise über die Irische See und den Ärmelkanal, kriegt „Herzrasen" schon ein bisschen Bond-Atmosphäre. Können Sie sich vorstellen, Alexander Herz im nächsten Fall noch „internationaler" werden zu lassen?
Daniel: Jein. Ein bisschen Bond darf es schon sein. Und ich kann mir vorstellen, dass Herz, oder vielleicht auch Lohmeier demnächst irgendwann mal wieder die Stadtgrenzen von Düsseldorf hinter sich lassen. Aber ich möchte auch nicht vom Krimigenre zum Thriller à la Robert Ludlum wechseln. Düsseldorf soll schon der Hauptspielort sein.

Nun kommt ja die Landeshauptstadt beileibe nicht zu kurz. Der gute Gereon ist wieder dabei, die Altstadt, das Altbier und das Rheinufer. Aus Ihrem Debut eine schon bekannte Kulisse. Wie hat eigentlich das Düsseldorfer Publikum bei den Lesungen auf das Lokalkolorit in „Herzblut" reagiert?
Daniel: Viele Menschen, die ich im vergangenen Jahr auf den Lesungen in Düsseldorf und der direkten Umgebung getroffen habe, mochten „Herzblut“ auch gerade wegen der Kulisse, die sie kannten. Ich habe immer wieder gehört, dass sich die Leser sehr gut vorstellen konnten, wo Herz oder Lohmeier gerade unterwegs sind: Das Rheinufer, der moderne Graf-Adolf-Platz, die klebrigen Tische in den Altstadtbrauereien. Der Wiedererkennungseffekt macht es für viele Leser noch realer. Sie erleben die Geschichte intensiver und der eine oder andere hat sich sogar als Teil der Kulisse gefühlt.

Die Protagonisten scheinen in „Herzrasen“ noch klarer konturiert als in Ihrem Debut „Herzblut“. Privatermittler Alexander Herz und Kommissar Lohmeier sind jetzt aufeinander angewiesen. Sie zitieren sogar die gemeinsame literarische Vorgeschichte der beiden. In „Herzblut" waren die „Ermittlersphären" der beiden hingegen stärker getrennt. Deutet sich da sich der „Beginn einer wunderbaren Freundschaft" an?
Daniel: In „Herzblut“ war die Situation natürlich speziell: Alex Herz war einer der Hauptverdächtigen und wurde von Lohmeier durch die halbe Stadt gejagt. Das ist in „Herzrasen“ anders. Herz und Lohmeier arbeiten zwar nicht Hand in Hand, aber ihre Fälle sind letztlich miteinander verwoben.

Ein Beginn ist es definitiv. Aber ich bin noch nicht sicher, wie viel „Freundschaft“ künftig zwischen dem eher lockeren Überlebenskünstler und Single Alex Herz und dem leicht cholerischen Familienvater Markus Lohmeier überhaupt möglich ist. Sie sind doch sehr unterschiedlich. Es heißt zwar „Gegensätze ziehen sich an“, aber ich weiß noch nicht, ob das auch für dieses „Paar“ gelten wird.

Dass es mit den beiden literarisch weitergeht kommt ja nicht von ungefähr. Ohne zu viel zu verraten: Am Ende des zweiten sind die Fährten für den dritten „Herz-"-Fall schon gelegt - was die „Guten" wie die „Bösen" betrifft. Fortsetzung folgt?
Daniel: Klar - von meiner Seite gerne. Ich habe Spaß an diesen Figuren und an den Abenteuern, die sie erleben. Und bin auch schon gespannt, was als nächstes passiert. Aber letztlich liegt die Entscheidung nicht nur in meiner Hand: Ob es eine Fortsetzung geben wird, hängt davon ab, ob den Lesern die Kombination Herz und Lohmeier ein weiteres Mal gefällt und die Nachfrage so groß ist, dass der KBV mit mir zusammen einen dritten Band machen möchte.

DAVID DANIEL

Homepage des Autors:
www.daviddaniel.de

DAVID DANIEL
Herzrasen
Kriminalroman aus Düsseldorf
Taschenbuch
232 Seiten
ISBN 978-3-942446-65-5
9,50 Euro

KBV-Autoren am Messestand Halle 3.0, Stand B 150
auf der Frankfurter Buchmesse vom 10.-14.10.2012

(Angaben ohne Gewähr, Stand: 21.09.2012)

Wir empfehlen Ihnen einen Interviewtermin vorab zu reservieren! Bitte beachten: manche unserer Autoren haben noch keine festen Messetage bestätigt, bitte evtl. nachfragen.

Welche Autoren aktuell am Messestand sind erfahren Sie während der Buchmesse auch auf unseren Standtafeln!

Franziska Franke

13. und 14.10.

Neuerscheinung 2012:
SHERLOCK HOLMES – und der Fluch des grünen Diamanten

Rebecca Gablé

13.10.

Gisbert Haefs

11.10.

Interviewtermin reservieren!

Neuerscheinungen 2012
- Matzbach-Reihe -
Erstveröffentlichung:
FINALER RETTUNGSKUSS – Baltasar Matzbachs 9. Fall

Wiederveröffentlichung:
MORD AM MILLIONENHÜGEL – Baltasar Matzbachs 1. Fall
UND OBEN SITZT EIN RABE – Baltasar Matzbachs 2. Fall
DAS DOPPELGRAB IN DER PROVENCE – Baltasar Matzbachs 3. Fall
MÖRDER UND MARDER – Baltasar Matzbachs 4. Fall
MATZBACHS NABEL – Baltasar Matzbachs 5. Fall

Frühjahr 2013:
Erstveröffentlichung:
ZWISCHENFÄLLE - Neue Fälle für Baltasar Matzbach

Widerveröffentlichungen:
KEIN FREIBIER FÜR MATZBACH – Baltasar Matzbachs 6. Fall
SCHMUSEMORD – Baltasar Matzbachs 7. Fall
FEUERWERK FÜR MATZBACH – Baltasar Matzbachs 8. Fall

Carsten Sebastian Henn

10. und 11.10.

Jürgen Kehrer

10.10.

F.G. Klimmek

10.-14.10.

bitte nachfragen

Regine Kölpin

10.10.

Neuerscheinung 2012:
AUFGEBOCKT UND ABGEMURKST (Hg.) – Kurzkrimis für Campingfreunde
MUSCHELN, MÖWEN, MORDE (Hg.) – Eine kriminelle Reise vom Darß bis Fehmarn Mordlandschaften
Regine Fiedler – VERSCHWUNDEN IN DEN DÜNEN - Die Deichbande Band 3 – Krimi-Kids

Ralf Kramp

10.-14.10.

Neuerscheinung 2012:
STARKER ABGANG – Kriminelle Kurzgeschichten
DEM VULKANMAGIER AUF DER SPUR – Das schwarze Kleeblatt - Band 4 – Krimi-Kids

Cornelia Kuhnert

10.-14.10.

bitte nachfragen

Neuerscheinung 2012:
NIEDERTRACHT IN NIEDERSACHSEN (Co.-Hg.) – Kurzkrimis zwischen Ems und Elbe Mordlandschaften

Fritz-Peter Linden

10.-14.10.

bitte nachfragen

Sandra Lüpkes

10.10.

Andreas Schmidt

11. und 12.10.

Rosa und Thorsten Wirtz

10.10.

Neuerscheinung:
DIE KUNST DER LETZTEN STUNDE – Kriminalroman aus der Eifel
Jacques Berndorf Preis 2012

Termine

KBV-Autorenlesungen vom 24.-30.09.2012
Alle Angaben ohne Gewähr – Stand: 21.09.2012

Mittwoch, 26.09.2012
DIE KRIMI-COPS
Krimilesung
Ort: Venn's Theater, Pilgerbornstr. 2, 52159 Roetgen
Beginn: 20.00 Uhr

Donnerstag, 27.09.2012
KLAUS WANNINGER
Krimilesung
Ort: Buchhandlung Ebert, Hauptstr. 60/62, 70771 Leinfelden-Echterdingen
Beginn: 19.30 Uhr

Freitag, 28.09.2012
REGINE KÖLPIN
Krimilesung im Rahmenprogramm des „Krimifestivals Hannover“
Ort: Historisches Museum von Hannover
Pferdestraße 6, 30159 Hannover
Uhrzeit wird noch bekannt gegeben

21. September 2012, von Markus 'Markus S.' Schaffarz

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