Wenn es am schönsten ist / Der Fernsehfilm der Woche

Der Fernsehfilm der Woche

Montag, 15. September 2014, 20.15 Uhr

Peter hat seinen Sohn Lukas (17) nach seiner Trennung seit fast zehn Jahren nicht mehr gesehen. Da steht er ihm plötzlich bei dem 75. Geburtstag seines Vaters unvermittelt gegenüber. Aus Wut über die Einmischung und aus purer Hilflosigkeit flüchtet Peter. Doch es tut ihm bald leid und es beginnt ein vorsichtiger Prozess der Wieder-Annäherung. Ein moderner Familienfilm über Väter und Söhne, die Schwierigkeit in Trennungsfamilien und die Schönheit und Klippen von Familienbanden.

Familienbande binden oder fesseln, unterstützen oder behindern ein Leben lang. Peter fesseln sie jetzt schon 50 Jahre lang; alles verharrt in Disharmonie, nichts scheint sich zu lösen. Die Beziehung zum eigenen Vater ist kompliziert, von Unverständnis und gegenseitiger Missachtung geprägt und die zu seinem Sohn ist seit zehn Jahren ungelebt, eine offene Wunde. Auch das Verhältnis zur Mutter ist eher kühl und das zur Ex-Frau desaströs. Ein Scherbenhaufen. Nur die Verbindung mit seiner Schwester und seiner neuen Liebe sind Lichtblicke. Hanna, Peters neue Lebensgefährtin, scheint ein Anfang von etwas zu sein.

Dann lässt es Peters Vater Georg zu seinem 75. Geburtstag knallen. Er lädt beide ein, seinen Sohn Peter und seinen Enkel Lukas und so treffen beide unvorbereitet aufeinander. Prompt sind die alten Verhaltensmuster und Konflikte befeuert: Peter wütet gegen die ewige Einmischung seines Vaters, Georg wirft umgekehrt Peter die Trennung von seiner Familie vor und Peters Ex-Frau Sabine tobt, weil Peter Lukas einfach stehen ließ - das sei ja wieder mal typisch. Und Peter reagiert typisch. Er flüchtet. Doch irgendwie funktioniert das dieses Mal nicht mehr. Also nimmt Peter Kontakt zu Lukas auf, stellt sich der Auseinandersetzung und den Vorwürfen von Lukas, versucht, sich zu erklären, bittet um Verzeihung und probiert mit Hilfe von Hanna, es dieses Mal einfach besser zu machen. Und tatsächlich lösen sich die Fesseln langsam.

"Wenn es am schönsten ist" ist ein moderner Familienfilm. Autorin, Regisseur, Team und Schauspieler zeichnen das Geflecht der komplexen Beziehungen, die untereinander bestehen, ein Netz gegenseitiger Beeinflussungen. Der Zuschauer, der die Gefühle jedes Familienmitglieds kennt, kann das Wechselspiel von außen ganz entspannt beobachten - und vielleicht die ein oder andere Parallele zur eigenen Familie ziehen. "Wenn es am schönsten ist" lief letzten September auf dem Filmfest Hamburg.

22. August 2014, von Birgit 'Gewinnspielfee' Bruckner

ZDF

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