Review (PC): Jack Keane und das Auge des Schicksals

Nach dem Überraschungserfolg des ersten Teils von Jack Keane veröffentlicht Deck13 knapp fünf Jahre später den zweiten Teil der Serie mit dem Titel Jack Keane und das Auge des Schicksals. Knapp acht Stunden lang klickt man sich durch Dialoge, Rätsel und diverse Schauplätze. Ob auch der zweite Teil an dem Erfolg des Ersten anknüpfen kann? Wir werden sehen.

Jack Keane und das Auge des SchicksalsZu Beginn des Spiels sitzt der gewohnt bankrotte Schmuggler Jack Keane zusammen mit einem skurrilen Schamanen in einer Zelle eines Inselgefängnisses von Shanghai. Dort versucht dieser, Jack mehr über das legendäre Artefakt das Auge des Schicksals zu erzählen. Doch das Schicksal hat scheinbar einen guten Sinn für Humor und bei der gemeinsamen Reise ins Unterbewusstsein, stirbt der Schamane ohne Jack irgendwelche Hinweise zu übermitteln. Auf sich allein gestellt, muss Jack Keane nun erst einmal seinen eigenen Ausbruch planen. Glücklicherweise steht aber seine alte Weggefährtin Amanda schon mit einem Schiff bereit, um ihn einfach einzusammeln. Doch die traute Zweisamkeit währt nicht lange, denn auch der fiese Professor Umbati hat seine Hand nach dem Auge des Schicksals ausgestreckt. Hinzukommt, dass die zwielichtige Reporterin Eve sich Jack und Amanda anschließt und damit Ärger zwischen den beiden Damen vorprogrammiert ist.

Jack Keane und das Auge des SchicksalsJack Keane und das Auge des Schicksals führt uns in der knapp achtstündigen Schnitzeljagd durch viele Szenarien wie China, Hamburg, den Kilimandscharo und auch durch Jacks Unterbewusstsein. Durch die gut erzählte Geschichte steht zu mindestens schon mal ein solides Grundgerüst für das Adventure. Diese wird auch immer mit einem gewissen Charme und Augenzwinkern gut vorangetrieben. Der Rest von Jack Keane und das Auge des Schicksals hinterlässt aber eher einen faden Beigeschmack. So fällt gleich zu Beginn auf, dass sich die Entwickler bei den Schauplätzen viel Mühe und Leidenschaft an den Tag gelegt haben, diese sie aber bei den Animationen der Charaktere wieder verloren haben. Denn die Bewegungen wirken doch sehr steif und auch was die Mimik bei einzelnen Personen angeht, ist man heute andere Standards gewohnt.

Jack Keane und das Auge des SchicksalsÄhnlich ist es leider auch bei der Steuerung. Normalerweise fährt man bei Point-and-Click Adventures über den Bildschirm und wartet darauf, dass sich der Cursor verändert, um etwas aufheben oder benutzen zu können. Daneben untersucht und kombiniert man die bereits gefundenen Gegenstände in seinem Inventar. Die Entwickler von Deck 13 waren aber scheinbar der Ansicht, dass man dies noch aufwerten könnte, indem man eine aktive Steuerung einbaut. So kann man jetzt auch Jack Keane mithilfe der WASD-Tasten bewegen und mit der Leertaste auch springen. Dies führt dazu, dass es im Spiel zu sinnlosen und auch teilweise sehr nervigen Jump & Run Einlagen kommt, und wirken, als wolle man die Spielzeit nur in die Länge ziehen.

Jack Keane und das Auge des SchicksalsDer Versuch mehr Action durch ein paar Nahkämpfe einzubauen ist auch eher nach hinten losgegangen. Während man bei Monkey Island seine Schwertkämpfe mit Witz und Einfallsreichtum gewann, greift Jack Keane auf ein Inventar von Karten zurück. Diese symbolisieren Kontermöglichkeiten zu dem ausgeführten Angriff des Gegners. Nur bleibt einem bei der Auswahl mehr als genügend Zeit sich die Karten mindestens fünfmal anzusehen, denn der gegnerische Schlag findet in Slow Motion statt. Sehr dynamisch wirkt das leider nicht.Jack Keane und das Auge des SchicksalsAuch die Fülle und Schwierigkeit der Rätsel ist nichts für alte Adventure-Hasen. Die Settings sind relativ klein gehalten, womit das Finden von Gegenständen nicht besonders schwer ist. Bei den Dialogen gab man sich bei der deutschen Version Mühe gute Synchronsprecher zu finden. So wird beispielsweise Jack Keane von David Nathan (der deutschen Stimme von Johnny Depp und Christian Bale) und Amanda von Bianca Krahl (die deutsche Stimme von Charlize Theron und Penélope Cruz) gesprochen. Hier gibt es ein paar wirklich witzige Gespräche, vor allem wenn Amanda und Eve sich um die Gunst von Jack streiten. Oft wirken die Witze aber arg gezwungen und sehr vorhersehbar.

Fazit

Mit Jack Keane und das Auge des Schicksal würde ein Point-and-Click Adventure veröffentlicht, dass viel bieten will aber bei der Umsetzung zu sehr geschludert wurde. So wirken die Animationen steif und veraltet, die hochkarätigen Synchronsprecher zu gezwungen und das Spiel selber zu sehr in die Länge gestreckt. Eigentlich schade, denn die Story selber bietet viel Raum für neue Ideen. Adventures müssen nicht immer in 3D sein, so kann eine schöne 2D Landschaft wie in Deponia oder Satinavs Ketten viel charmanter sein und einem mehr Zeit für die Umsetzung des Gesamtkonzeptes bieten.

7. Januar 2013, von Christian 'hawk' Vesper

Jack Keane und das Auge des Schicksals
Jack Keane und das Auge des Schicksals
Jack Keane und das Auge des Schicksals
Jack Keane und das Auge des Schicksals
Jack Keane und das Auge des Schicksals
Jack Keane und das Auge des Schicksals

Jack Keane und das Auge des Schicksals

PC Spiel

GenreAdventure
Publisherastragon
Release07.11.2012
EAN4041417314553