Leschs Kosmos: "Wenn Bewegung zur Falle wird"

Weltweit beobachten Forscher die großen Tierwanderungen zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Uralte Wanderungsbewegungen geraten zunehmend durcheinander, diese Erfolgsstrategie des Lebens scheint in Gefahr. Schuld ist der Mensch, der die Welt in einem Tempo verändert, auf das Tiere nicht schnell genug reagieren können.

Am Dienstag, 26. August, 22.45 Uhr, zeigt Professor Harald Lesch in dem ZDF-Wissenschaftsmagazin Leschs Kosmos, was passiert, wenn der natürliche Mobilitätsdrang der Tiere an menschliche Grenzen stößt.

In Ostafrika würde es für viele Tiere den sicheren Tod bedeuten, wenn sie im Sommer an Ort und Stelle blieben: Wasserlöcher trocknen aus, Futterpflanzen verdorren. Riesige Herden gehen deshalb auf Wanderschaft - ein Naturschauspiel, das als Touristenattraktion Besucher anlockt. Eine Straße durch den Nationalpark Serengeti würde quer über traditionelle Wanderrouten großer Herden führen.

Einer der ausdauerndsten Wanderer der Welt lebt auf dem amerikanischen Kontinent: der Monarchfalter. Jedes Jahr brechen Millionen der Schmetterlinge in Nordamerika zu einem gefährlichen 4000-Kilometer-Langstreckenflug nach Mexiko auf. Doch seit vier Jahren sinkt die Zahl der Schmetterlinge, die dort ankommen, rapide. Was ereignet sich unterwegs, und was bedeutet das für das lokale Ökosystem?

Dramatisch ist die Situation auch in den Weltmeeren: Unter anderem steht die Fischerei an Amerikas Westküste vor dem Kollaps. Trotz reglementierter Fangquoten verschwinden die Sardinen, wichtige Nahrung zahlloser Meeresbewohner beliebter Speisefisch vieler Menschen. Die Experten rätseln über mögliche Ursachen - und haben einen Verdacht.

Außerdem wirft Professor Harald Lesch einen Blick auf die heutige Mobilität des Menschen. Um Staus in den Ballungsräumen zu vermeiden, arbeiten Forscher an der Eroberung des Luftraums und lernen von der Natur: Drohnen könnten bald fliegen wie Vögel. Auch bei Ameisen holen sich Ingenieure Inspiration: Dichtgedrängt, aber ohne Stau, bewegen sich die kleinen Tiere auf ihren Straßen. Genauso sollen die Autos der Zukunft ihren Weg über Autobahnen und durch Städte finden. Steht damit eine Verkehrs-Revolution bevor?

22. September 2014, von Markus 'Markus S.' Schaffarz

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