Hannes Jaenicke: Im Einsatz für Elefanten

Die erfolgreiche Doku-Reihe mit Hannes Jaenicke wird fortgesetzt. Nach Orang-Utans, Eisbären, Gorillas und anderen gefährdeten Tierarten widmet sich der prominente Naturschützer den Elefanten und dem blutigen Krieg um ihre Stoßzähne, der jährlich 40.000 Dickhäutern das Leben kostet. Im Anschluss an die bewegende Dokumentation ist der engagierte Schauspieler einer der Talkgäste in der "log in"-Sendung live aus Berlin zu dem Thema "Kein Herz für Tiere: Mehr Rechte für Elefanten, Küken & Co.?"

Copyright: ZDF / Guido Ohlenbostel

Elefanten sind faszinierend. Sie sind majestätisch und gleichzeitig sanftmütig - und in mancher Hinsicht uns Menschen sehr ähnlich: in ihrer Lebenserwartung und ihrem Entwicklungstempo, ihren engen Familienbanden, ihrem sprichwörtlich guten Gedächtnis, ihrer freudigen Reaktion bei Geburten und ihrer Trauer bei Todesfällen. Die Dickhäuter sind sensible und hochintelligente Wesen. Doch schon bald könnten sie verschwunden sein. Denn der Mensch ist dabei, sie auszurotten.

Es tobt ein blutiger Krieg um Elfenbein, der jährlich 40.000 Tieren das Leben kostet. Wenn diese massive Wilderei nicht gestoppt wird, wird es in weniger als zehn Jahren keine Elefanten mehr auf dem afrikanischen Kontinent geben.

Schauspieler Hannes Jaenicke - bekannt für sein weltweites Engagement im Tier- und Naturschutz - macht sich auf die Reise nach Kenia mit vielen Fragen im Gepäck: Warum hat die Wilderei ein so beispielloses Ausmaß erreicht, wie konnte es so weit kommen? Und - was können wir dagegen tun?

Hannes Jaenickes erste Station ist eine einmalige Einrichtung: das Waisenhaus des "David Sheldrick Wildlife Trust". Diese Stif­tung ist die weltweit erfolgreichste Rettungs- und Auswilderungs­station für Elefantenwaisen. Dort fand auch Kamok ein Zuhause. Vor geraumer Zeit hat Hannes Jaenicke eine Patenschaft für das kleine Elefantenmädchen übernommen. Ihr Schicksal ähnelt dem der anderen Waisen: zurückgelassen von der Mutter, die (meist) von Elfenbein-Wilderern getötet wurde, schwer traumatisiert und depressiv - oft ohne einen Funken Lebenswillen. In der Auf­fangstation werden die Kleinen wieder aufgepäppelt und auf ein Leben in der Wildnis vorbereitet. Auch Kamok wird in wenigen Jahren frei durch Kenias Savannen streifen können. Doch welche Zukunft wird sie dort erwarten? Wird die Gier nach Elfenbein auch ihr dann zum Verhängnis?

Auf der Suche nach Antworten trifft Hannes Jaenicke den renom­mierten Elefantenforscher Iain Douglas-Hamilton. Seit Jahrzehn­ten widmet er sein Leben der Erforschung und damit dem Schutz der Dickhäuter. Ausgestattet mit Spezialkameras wird Hannes Jaenicke im Samburu Nationalpark außergewöhnliche und span­nende Einblicke in das Familienleben und die Sozialstrukturen von Elefanten bekommen. Die faszinierenden Kameraaufnahmen beweisen einmal mehr die enorme Intelligenz der grauen Riesen.

Doch auch im Samburu Nationalpark ist man vor Wilderern nicht sicher. Den Park durchziehen rund 900 Elefanten - etwa 20 von ihnen sind mit Sendern ausgestattet, die stündlich ihre Position anzeigen. Während der Dreharbeiten tritt der Ernstfall ein: Das Signal eines Elefantenbullen bewegt sich seit 24 Stunden nicht mehr. Hannes Jaenicke und Iain Douglas-Hamilton zögern nicht lange, machen sich mit einer alten Cessna auf den Weg zu dem Bullen ...

Die Stoßzähne der Dickhäuter haben schon sein Menschenge­denken Begehrlichkeiten geweckt, doch noch nie war die Gewinn­spanne so hoch wie heute. In China gilt Elfenbein als Statussym­bol, und die wachsende Kaufkraft der chinesischen Mittelschicht blättert nur zu gerne Tausende von Euro für kleine Elfenbein-Schnitzereien hin. An einem geheimen Ort in Kenia trifft Hannes Jaenicke einen, der den Markt beliefert: ein Wilderer, der unum­wunden zugibt, an die 100 Elefanten getötet zu haben. Von ihm will Jaenicke mehr über die Strukturen des Marktes wissen. Wo kommen die Waffen her? Wer sind seine Auftraggeber? Wie wer­den die Stoßzähne außer Landes geschafft? Schnell wird klar, dass dieses Geschäft ähnlich brutal und skrupellos wie der glo­bale Drogen- oder Waffenhandel ist.

Solange es eine so immense Nachfrage für Elfenbein gibt, wird auch Jagd auf Elefanten gemacht werden. Doch noch gibt es Hoffnung für die Grauen Riesen. Auf seiner Reise durch Kenia trifft Hannes Jaenicke engagierte Tierschützer, Wissenschaftler und Wildhüter. Er spricht mit lokalen Bauern, deren Felder von Elefanten geplündert werden, und lernt in einem einmaligen Pro­jekt, wie kleine Honigbienen die größten Landsäugetiere der Welt von der Ernte fernhalten.

Hannes Jaenicke: Im Einsatz für Elefanten ist mehr als nur eine Tierdokumentation: Sie ist eigenwillig, brisant und informativ. Mit Hilfe hochwertiger 3D-Computeranimationen wird unter anderem erklärt, auf welch ungewöhnliche Art Elefanten kommunizieren, warum die Dickhäuter ohne Stoßzahn nicht überleben können und warum Elfenbein mit Plastik vergleichbar ist.

Zusätzlich kommen Kamera-Techniken zum Einsatz, die außer­gewöhnliches Bildmaterial liefern: Ob ferngesteuerte Minikameras oder fliegende Oktokopter - die atemberaubenden Aufnahmen rücken Elefanten in ein völlig neues Licht. Doch am Ende geht es um mehr als das perfekte Bild, sondern den Erhalt einer einmali­gen Spezies. Die Botschaft des Films ist klar: Uns muss das Leben eines Elefanten mehr wert sein als sein Tod.

17. Juni 2014, von Alex 'Alex B.' Börner

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