Dicte / 5-teilige dänische Krimireihe

Dicte Svendsen ist Reporterin für das "Tageblatt" im dänischen Aarhus. Ihre Themen sind die Kriminalfälle der Stadt. Doch Dicte schreibt nicht nur, sie ermittelt auch - aber auf eigene Faust. Furchtlos, emotional und mutig bringt Dicte sich immer wieder in gefährliche Situationen und den Chefermittler John Wagner in Rage. Ihre gemeinsame Arbeit führt allerdings zu einer Aufklärungsquote von 100 Prozent. Und so wird das Duo, wenn auch zunächst widerwillig, zum Dream Team.

Skandinavische Krimireihen haben in ZDFneo und im ZDF inzwischen ihre feste Fangemeinde. Serien wie z.B. „Kommissarin Lund“, „Nordlicht - Mörder ohne Reue“ oder „Protectors - Auf Leben und Tod“ gehören zu den Formaten, die unsere Zuschauer nicht mehr missen möchten.

Dicte Svendsen ist Journalistin, keine Ermittlerin, die sich in der Konfrontation mit Mordopfern zu Nüchternheit und professioneller Distanz zwingen muss und damit den Zuschauer emotional vom Geschehen entfernt. Sie schreibt für eine Tageszeitung Reportagen über „kleinere“ Fälle, Mordfälle unter den Schwächeren in der Gesellschaft, insbesondere gegen Frauen und Migranten. Für ihre Zeitung steigert sie damit die Auflage, aber sie selbst leidet in erster Linie persönlich mit, als Frau und als sozial engagierter Mensch. Sie mischt sich leidenschaftlich ein, mit vollem Einsatz - gelegentlich unter Lebensgefahr.

Chefermittler in Aarhus und damit Dictes Widerpart ist John Wagner. Nüchtern und skeptisch gegenüber den Medien hat er oft seine liebe Not, die temperamentvolle Frau von Tatorten und Ermittlungsakten fernzuhalten. Und weil das immer misslingt, muss er sie oft aus gefährlichen Situationen befreien. Aber Wagner muss zugeben: Dank ihrer Furchtlosigkeit und Improvisationsgabe, ihrem Mut, ihrer Energie und ihrer Kunst der Verstellung kommen sie beide auf eine Aufklärungsquote von 100 Prozent. Wenn Dicte sich wieder einmal mit Volldampf in eine Sackgasse gerammt hat, schimpft Wagner sie aus. Heftig, aber immer voller Bewunderung.

Dicte scheut kein Anecken und keine Alleingänge. Alles tut sie hochintensiv, Irrwege eingeschlossen, in denen sie sich verliert, wenn ein Fall sie wieder einmal auf ihre Verletzungen in ihrem eigenen Leben zurückwirft. Sie traut sich, ihr Bauchgefühl ernst zu nehmen, scheut keine Tränen, keinen Wutausbruch, ist trinkfest und einem One-Night-Stand gegenüber nicht grundsätzlich abgeneigt.

Ihre Redaktionskollegen und ihren Chef Otto Kaiser stößt die eigenwillige Frau gelegentlich arg vor den Kopf, etwa wenn sie ihrem Fotografen-Kollegen Tatortfotos klaut und sie gegen Akteneinsicht bei der Polizei eintauscht.

Von Torsten, dem durchtriebenen Psychologen, ist Dicte geschieden, aber innerlich noch nicht getrennt, und Tochter Rose fühlt sich nach dem Umzug von Kopenhagen ins kleinere Aarhus entwurzelt. Dicte hat ein schlechtes Gewissen, hat sie doch im Gegensatz zu ihrer Tochter ihren Beruf und ihr Netzwerk mit ihren beiden besten Freundinnen Anne und Ida Marie, die vielfältig in Dictes berufliche und private Verwicklungen hineinspielen.

Die Fallgeschichten werden in einer Folge jeweils zu Ende erzählt. Aber durch alle Folgen hindurch pulst und pocht die übergreifende Geschichte von Dictes Leben und Lieben, vom Auf und Ab in ihren Freundschaften, der Ablösung von ihrem Ex-Mann, der Suche nach einer neuen Liebe und vom Wiederfinden und von der Wiederbegegnung mit ihrem verlorenen Sohn Peter.

Die fünfteilige dänische Krimireihe „Dicte“ hat sich bei der Erstausstrahlung in Dänemark als wahrer Publikumsmagnet entpuppt. Basierend auf den Romanvorlagen von Elsebeth Egholm ist den Machern ein spannendes, aber auch witziges Krimiformat gelungen. Iben Hjejle spielt, nein, sie ist Dicte. Dank ihrer intensiven Darstellung geht uns ein Verbrechen mittleren Härtegrades tiefer unter die Haut als so manche Brutalität anderer Krimis.

2. Oktober 2014, von Birgit 'Gewinnspielfee' Bruckner

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