Annette Frier will "Mütter-Mafia" beitreten - Komödiantisches ZDF-„Herzkino“

Mann weg, Haus weg, und die Kinder nörgeln und nerven: Das durchlebt Annette Frier alias Conny Wischnewski in Die Mütter-Mafia am Sonntag, 6. April 2014, 20.15 Uhr, im ZDF-„Herzkino“.
Augenzwinkernd blickt die Komödie auf die moderne Frau, die sich im ständigen Spagat zwischen Perfektion und Chaos bei der Kinderziehung befindet. Dabei werden verschiedene Frauentypen und Lebensmodelle liebevoll auf die Schippe genommen. Der Film basiert auf der Vorlage des gleichnamigen Romans der Bestsellerautorin Kerstin Gier.

Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt - Vorwort der Redakteurin Nele Willaert

Sonntag 20.15 Uhr ist im ZDF-Herzkino-Zeit, Zeit für Geschichten mitten aus dem Leben, erzählt für Menschen, die genau dort stehen: mitten im Leben.

Doch was heißt das eigentlich?
Conny, gespielt von Annette Frier, ist zu Anfang von Die Mütter-Mafia jedenfalls fest davon überzeugt, dass sie das nicht mehr tut. Wie ein Küken wird sie aus dem wohlig eingerichteten Nest geschmissen und muss sich nun den Leistungsanforderungen der Gesellschaft an eine Frau und Mutter stellen, herrlich verkörpert durch den Mütter-Club, für den der Begriff Helikoptereltern wohl erfunden wurde.

Conny hat das Gefühl, dass im Gegensatz zu ihr alle anderen ihr Leben im Griff haben - die müssen sich jedenfalls nicht solche Fragen stellen wie: Wie komme ich an Geld? Bin ich eine gute Mutter? Hat mein Exmann eine Neue oder vielleicht doch einfach nur einen Gehirntumor? Und vielleicht wichtiger: Warum spricht mein Sohn noch kein einziges Wort Englisch - und das mit fünf?

Doch zunehmend wird deutlich, dass hinter jeder Fassade die Ausnahme lauert: Ihre neue Freundin Mimi hatte ein Burn-out und versucht verzweifelt, schwanger zu werden. Frauke, die Chefin des Mütter-Clubs, ist so damit beschäftigt, das Leben ihrer Familie zu organisieren, dass sie nicht mitbekommt, was wirklich mit ihrer Tochter los ist. Und auch die makellose Fassade des "Jaguarmanns" gibt Anlass zu den wildesten Spekulationen. Bedeutet angesichts dieser Realitäten "mitten im Leben zu stehen" vielleicht gar nicht, das Leben im Griff zu haben? Ein geradezu unerhörter - oder vielleicht doch befreiender - Gedanke?

Annette Frier, die Grande Dame der zeitgenössischen Komödie, spielt hier zum ersten Mal für das Herzkino und fühlt mit dem ihr eigenen präzisen Timing und dem Mut zum Unkonventionellen der Komik des alltäglichen Lebens auf den Zahn. Zusammen mit ihr versammelt "Die Mütter-Mafia" unter anderem mit Eva Löbau und Chiara Schoras ein außergewöhnliches Ensemble, das zeigt, dass sich Komödie nur da entwickelt, wo der Ernst ihre Kehrseite ist. Zu verdanken ist das der inspirierten und konzentrierten Arbeit von Regisseur Tomy Wigand, dem es zudem gelingt, eine ganz eigenständige, leichtfüßige und doch berührende Erzählweise zu finden. Niemals stellt er seine Figuren aus oder gibt sie der Lächerlichkeit preis - was auch darin begründet ist, dass er gemeinsam mit Johannes Wünsche bereits das Drehbuch geschrieben hat.

Ihnen beiden ist es geglückt, das hohe Tempo, die Lebensfreude, die unverkrampfte Haltung zur Welt und den liebevoll-komischen Blick auf das Leben einzufangen, das den zugrunde liegenden Roman von Kerstin Gier, der Grande Dame des deutschen Frauenromans, zu einem solchen Erfolg gemacht hat.

Für Conny ist ihr Neuanfang ein unliebsamer Realitätscheck, der sie an den Rand des Wahnsinns treibt, für die ZuschaurInnen hingegen eine Reise zu der Erkenntnis, dass "mitten im Leben zu stehen" bedeutet, sich mit Humor der Aneinanderreihung von Ausnahmesituationen zu stellen. Das ist anrührend und urkomisch zugleich - zu sehen am Sonntag, 6. April 2014 im Herzkino. Wo sonst?

Nele Willaert Hauptredaktion Fernsehspiel II

2. April 2014, von Markus 'Markus S.' Schaffarz

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