Alles muss raus - Eine Familie rechnet ab

Eine große Drogeriemarktkette ist pleite. Firmeninhaber Max Faber (Robert Atzorn) hat spekuliert, sein Imperium steht vor dem Aus. Tochter und Geschäftsführerin Kerstin (Lisa Martinek) will die Firma sanieren, Verkäuferin Janine (Josefine Preuß) ihren Job behalten. Schicksale und Interessen gegensätzlicher Welten prallen aufeinander. Der fiktionale Film ist inspiriert von wahren Begebenheiten und diversen realen Firmenzusammenbrüchen.

Zweiteiliger Fernsehfilm

Montag, 13. und Mittwoch 15. Oktober, 20.15 Uhr / ZDF
Sonntag, 19. Oktober 2014, 21.45 Uhr (Teil 1+2) / ZDFneo

Kurzinhalt

Die Drogeriekette Faber steht vor dem Aus: Gründer und Firmenchef Max Faber hat durch Aktienspekulation Millionenbeträge verloren und sieht keinen anderen Ausweg, als durch eine Planinsolvenz einen radikalen Neustart anzugehen. Tausenden von Angestellten, darunter die junge Verkäuferin Janine, droht jetzt die Kündigung. Doch nicht nur die Zukunft von Fabers Firma steht auf dem Spiel, sondern auch der Familienfrieden: Tochter Kerstin, die für eine Position im Faber-Imperium ihren Job im Ausland aufgegeben hat, lässt sich von ihrem Vater nicht länger in die zweite Reihe drängen. Sie will das marode Unternehmen nach ihren eigenen, zeitgemäßen Vorstellungen umstrukturieren - notfalls auch gegen den Willen des "Alten". Vergeblich versucht Ingrid Faber zwischen Mann und Tochter zu vermitteln. Als Kerstin erfährt, dass die Verkäuferin Janine bei einem Überfall auf ihre Filiale angeschossen wurde, nimmt sie Kontakt zu ihr auf und bringt mit Hilfe des Journalisten Henry Bergmann Janines Geschichte in die Presse, um die öffentliche Meinung gegen den ausbeuterischen Firmenchef Max Faber zu lenken. Janine nimmt Kerstins Hilfe gerne an. Sie ist schwanger von ihrem Freund Landers, der auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen wurde, und hat soeben ihre Kündigung erhalten. Unterstützt von Landers‘ Sozialarbeiter Micha entschließt sich Janine, gegen ihre Entlassung zu klagen - und gewinnt. Auch Kerstins Plan scheint aufzugehen: Sie gewinnt das Vertrauen der Gläubiger und Gewerkschafter zurück, und mit dem einflussreichen Oskar Etsch findet sich sogar ein interessierter Investor. Doch im entscheidenden Moment droht der Machtkampf zwischen Tochter und Vater zu eskalieren.

Inhalt erster Teil
Während die Berliner Drogerieverkäuferin Janine mit ihrem Freund Landers dessen Entlassung aus dem Gefängnis feiert, findet in einer Villa am anderen Ende der Stadt eine aufwändige Geburtstagsparty statt: Max Faber, Gründer der gleichnamigen Drogeriekette, begeht seinen 70. Geburtstag im Kreise von Geschäftspartnern und Verwandten. Darunter seine Tochter Kerstin, die als zweite Geschäftsführerin ins Familienunternehmen einsteigen soll. Doch nur der Firmenchef und seine Banker wissen, wie schlimm es um die Firma steht: Anstatt mithilfe seiner Kredite die laufenden Kosten zu decken, hat Faber bei Aktienspekulationen 200 Millionen Euro verzockt. Damit steht das ohnehin marode Unternehmen endgültig vor dem Aus.

Als Kerstin die Situation erfasst, setzt sie ihrem Vater die Pistole auf die Brust: Wenn er nicht selbst Insolvenz anmeldet, werden es die Gläubiger tun. Faber hat keine Wahl, als dem Rat zu folgen - um dann so weiterzumachen wie bisher: Mit Einsparungen beim Personal und Billigartikeln will er das Unternehmen "verschlanken". Doch auf der Gläubigerversammlung bringt Kerstin ihre eigenen Ideen zur geplanten Sanierung vor. Ihr leidenschaftlicher Appell für einen Neuanfang überzeugt die Gläubiger ebenso wie den Insolvenzverwalter. Ein Generationswechsel in der Firmenleitung könnte der maroden Drogeriekette ein neues Image verleihen, das sie für Kunden und Investoren wieder attraktiv macht. Um dieses Image in der Öffentlichkeit zu stärken, spannt Kerstin ihren Exfreund Henry Bergmann für sich ein, der als Journalist von den schlagzeilenträchtigen Faber-Interna profitiert.

Fabers Frau Ingrid setzt sich für ihre Tochter ein: Schon einmal, vor vielen Jahren, hat Faber sein eigenes Kind aus der Familie vergrault - ein zweites Mal kann er Ingrid das nicht antun. Doch Max Faber klammert sich an die Macht ebenso wie an seine Gewohnheiten. Beim Kontrollbesuch in einer Filiale werden er und Ingrid von der Verkäuferin Janine mit den miserablen Arbeitsbedingungen konfrontiert: nur eine Angestellte pro Schicht, kein Telefon, keine Überwachungskamera. Wie gefährlich das ist, wird klar, als Janine selbst bei einem Überfall auf die Drogerie angeschossen wird. Nur durch Zufall wird sie gerettet - von Landers‘ Sozialarbeiter Micha. Die beiden kommen sich näher. Doch im Krankenhaus erfährt Janine, dass sie von Landers schwanger ist. Als sie ihre Kündigung erhält, beschließt sie zu klagen. Zugleich gelingt es Kerstin Faber, Kontakt zu einem Investor aufzunehmen: Der smarte Oscar Etsch zeigt Interesse, wenn auch kein rein geschäftliches.

Inhalt zweiter Teil
Nachdem Janines Klage stattgegeben wurde, bietet Kerstin Faber ihr eine Zusammenarbeit an: Für die harten Verhandlungen mit Gewerkschaft und Gläubigern ist Janine das perfekte Maskottchen aus den Reihen der "Faber-Frauen", die künftig sogar am Gewinn beteiligt werden sollen. Janine freut sich: Da bald das Baby kommt, braucht sie jeden Cent. Zugleich hofft Janine auf einen Neuanfang mit ihrem Freund, der inzwischen einen Job bei der Müllabfuhr hat. Von dem unterschwelligen Konkurrenzkampf, den Landers hinter ihrem Rücken mit Micha ausficht, bekommt Janine wenig mit.

Kaum hat Kerstin der Firma ein neues Image verpasst und die Verhandlungen erfolgreich zu Ende geführt, als Faber unvermutet das Ruder wieder an sich reißt. Nachdem Kerstin sich mit Oscar Etsch schon einig geworden war, droht der Investor nun abzuspringen: Unter Fabers Führung, meint er, hat das Unternehmen keine Zukunft. Zudem wird Etschs privates Interesse zum Problem, denn Kerstin hat ihre Zuneigung zu Henry Bergmann wieder entdeckt und ist tief getroffen, als sie ihn mit einer anderen Frau und einem Kind sieht. Währenddessen bringt Henrys Zeitung eine neue Schlagzeile: Von Micha hat die Redaktion erfahren, dass ausgerechnet Janines Freund Landers und sein Saufkumpan Lotto-Karl hinter dem Überfall in der Faber-Drogerie steckten. Als Janine davon erfährt, ist sie am Boden zerstört: Nicht nur von Landers, auch von Micha fühlt sie sich verraten.

Erst im Streit mit ihrem Vater erfährt Kerstin, dass ihre Mutter einen Herzanfall erlitten hat. Vom Krankenbett aus versucht Ingrid zwischen Vater und Tochter zu vermitteln - vergeblich. Auf der alles entscheidenden Gläubigerversammlung treten Kerstin und Faber ein letztes Mal gegeneinander an. Doch auch wenn er weiß, dass er damit sein eigenes Lebenswerk endgültig zu zerstören droht: Faber gelingt es nicht, über seinen eigenen Schatten zu springen.

Die Rollen und ihre Darsteller:

Max Faber Robert Atzorn
Kerstin Faber Lisa Martinek
Janine Krause Josefine Preuß
Frank Lander Florian Lukas
Henry Bergmann Benjamin Sadler
Ingrid Faber Imogen Kogge
Oskar Etsch Barry Atsma
Micha Stefan Rudolf
Richard Weissgerber Anian Zollner
Marina Heike Hanold-Lynch
Ben Lippmann Stefan Konarske
Graf von Langmaak Rainer Bock
Lotto Karl Armin Rohde
Christine Schwarz Bibiana Beglau

28. August 2014, von Markus 'Markus S.' Schaffarz

Copyright:ZDF/Hans-Joachim Pfeiffer

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