Review (Nintendo 3DS): Fractured Soul

Seitdem ich einen Trailer zu Fractured Soul, damals noch unter dem Namen Deep Void, gesehen hatte, war ich von dem Spielprinzip fasziniert. Nach einer kurzen Suche nach dem deutschen Release war ich aber wieder ernüchtert, da die Macher diesen noch nicht angekündigt hatten. Als das Spiel dann schließlich doch zu uns kam, habe ich mich gleich in seine die Welt gestürzt. Mal schauen, ob das Spiel meine Erwartungen erfüllen konnte.

Grafik

Grafisch reißt das Spiel keine Bäume aus. Das soll nicht heißen, dass es schlecht aussieht, doch ist die Grafik im Großen und Ganzen nur zweckmäßig. Die Spielfigur sowie die Gegner sind schön modelliert, animiert und detailliert, doch die Gänge, durch die man sich bewegt, sind größtenteils eintönig und karg. Hin und wieder verändern sich die Hintergründe der Gänge oder sie werden mit einem Farbfilter versehen, doch im Prinzip gleichen sie wie ein Ei dem anderen. Auch die Partikeleffekte werden niemanden vom Hocker reißen, könnten jedoch definitiv auch schlechter sein. Der 3D-Effekt des 3DS wird überhaupt nicht genutzt, was aber vielleicht auch gut ist, denn so kann man sich auf das Bewältigen der doch recht schweren Level konzentrieren. Wie gesagt, grafisch nicht überragend, aber Zweck erfüllend.

Sound

Auch hier gibt es nicht sonderlich viel zu berichten, da Fractured Soul sich auch hier im gehobenen Mittelmaß wiederfindet. Dem Setting entsprechend sind alle Geräusche recht metallisch, was passt, aber wirklich Bemerkenswertes wird man hier nicht finden. Die Musik, welche aus angenehm ruhigen Elektro-Songs besteht, gefällt mir an sich ganz gut. Diese hält sich während des gesamten Spiels eher in dem Hintergrund, damit man sich auf die Puzzles konzentrieren kann (das ist auch gut so). Selbst bei „Bosskämpfen“ bleibt sie ruhig und pusht einen nicht, damit man das Muster des Gegners erkennen kann, um ihn daraufhin zu besiegen. Fractured Soul rangiert soundtechnisch also in der oberen Mittelklasse.

Gameplay

Hach ja, das angepriesene Spielprinzip. Dieses besteht aus dem Wechsel zwischen 2 verschiedenen Ebenen, dargestellt durch die beiden Screens des 3DS‘, um die Level zu absolvieren. Das sieht ungefähr so aus: Auf einem Screen sieht man seine (namenlose) Spielfigur und kann sie durch die Gänge scheuchen, während man dem anderen Screen eine holografische Darstellung seiner Figur sieht. Stößt man nun auf ein Hindernis, was sich nicht bewältigen lässt, wechselt man per Knopfdruck auf den anderen Screen, und siehe da, man kommt doch tatsächlich weiter. Die Steuerung ist dabei erdenklich einfach gehalten. Neben dem Bewegen seines Charakters hat man nur noch Buttons zum Ducken, Schießen, Springen, und eben für den Wechsel der Ebenen. Das alles funktioniert auch gut, sodass man Fehler eigentlich nur sich selbst zuzuschreiben hat.
Das Spiel mit den Ebenen ist anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit gewöhnt man sich immer besser daran. Das ist auch bitter nötig, denn der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist nicht von schlechten Eltern. Relativ schnell erreicht man Level, die einen sehr herausfordern, und in denen man einige Leben lassen muss (man hat unendlich, von daher ist das kein Problem). Spätestens bei einem scrollenden Level, bei dem es keinen Checkpoint gibt, wird man den Schwierigkeitsgrad definitiv merken. Man muss Fractured Soul aber lassen, dass die Checkpoints insgesamt recht fair verteilt sind. So kann zwar schon Frust aufkommen, wenn man zum x-ten Mal an einer Stelle das Zeitliche segnet, aber man denkt sich dann doch immer wieder „einmal versuch ich es noch“. Nichtsdestotrotz, die Leute, die die Par-Zeiten der Level erreichen / diese unterbieten will ich sehen, damit ich ihnen persönlich meinen Respekt zollen kann.
Eine Story sucht man in dem Spiel vergebens. Man bekommt zwar vor jedem Level zwei Zeilen, die eine Geschichte darstellen sollen, doch rennt man an sich nur von Abschnitt zu Abschnitt. Damit das nicht langweilig wird, haben die Entwickler immer wieder nette Gimmicks eingebaut. Da geht mal ein starker Wind durch die Levels, andere sind überflutet, während sich in anderen Levels Lava befindet. Diese beeinflussen aber immer nur einen der beiden Ebenen, haben jedoch indirekt auch Einfluss auf den anderen Screen. Auch wenn diese Gimmicks so eingeführt werden, dass der Spieler sie ein- bis zwei Mal in Ruhe testen kann, werden diese doch auch recht schnell in sehr anspruchsvolle Umgebungsrätsel gepackt.

Fazit

Prinzipiell bekommt man mit Fractured Soul viel Spiel für sein Geld (7,99€ im eShop). Bis man nämlich alle Level abgeschlossen hat, wird schon einige Zeit ins Land gehen. Will man dann noch alle Sterne und Secrets finden, sitzt man noch länger vor dem Spiel. Für Fans von kniffligen Puzzlern ist das Spiel definitiv einen Blick wert. Die Spieler, die schnell Frust schieben, wenn sie in einem Spiel nicht weiterkommen, sollten es sich doch zweimal überlegen, da das Spiel, so interessant es auch ist, doch sehr schnell sehr schwer wird.

11. März 2013, von Steffen 'S. Fölsch' Fölsch

Nintendo

Hersteller

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Fractured Soul

GenreJump'n'Run
PublisherNintendo
EntwicklerEndgame Studios
Websiteendgamestudios.com/fracturedsoul
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