Feature | Die Schauspieler aus SYSTEMFEHLER – WENN INGE TANZT
Am 4. Juli erscheint DER BLENDER auf DVD und Blu-ray.
Heute gibt es dazu ein Themenspecial:
Der Film „Der Blender“ basiert auf der wahren Geschichte des Frédéric Bourdin. Frédéric Bourdin (geb. 1974 in Paris), dem die Presse nach dem Auffliegen seiner Betrügereien auch den Beinamen „Das Chamäleon“ gegeben hatte, hat über viele Jahre hinweg immer wieder andere Identitäten angenommen. Wir halten den Film für einen guten Anlass, seine Story für ein redaktionelles Special aufzunehmen.
Aus Wikipedia:
„Er wuchs bei seinen Großeltern in Mouchamps nahe Nantes auf, da die Behörden der Meinung waren, dass sich die Mutter zu wenig um ihn kümmere. Später schickte man Bourdin in ein Jugendheim in der Nähe von Nantes. Seine Mutter Ghislaine Bourdin lernte den algerischen Einwanderer Kaci bei der Arbeit kennen, verließ ihn jedoch, als sie schwanger wurde und bemerkte, dass Kaci schon verheiratet war. Darum konnte Frédéric Bourdin seinen Vater nie kennenlernen.
Mit 16 Jahren riss er von seinem Jugendheim aus und trampte nach Paris. Dort gab er sich einem Polizisten als Engländer Jimmy Seale aus; als die Polizei feststellte, dass er so gut wie kein Englisch sprechen konnte, gestand er alles und ging zurück ins Jugendheim. Doch er hatte eine Technik entdeckt, mit der er sich als Teenager ausgab und in ganz Europa in Kinderheimen und Fürsorgeanstalten nach dem „perfekten Zuhause“ suchte. Denn fast immer spielte er die Rolle des missbrauchten oder verlassenen Kindes. In dieser Zeit nahm er 39 falsche Identitäten an, von denen drei aktuelle vermisste Teenager waren. Er lebte in mehr als 15 verschiedenen Ländern, darunter in Belgien, Portugal, Österreich, Schweiz, Dänemark, Slowakei, Deutschland, Italien, Luxemburg, Spanien, Frankreich, Schweden, Bosnien, England, Irland und Amerika. Dabei sprach er fünf Sprachen und nannte sich: Jimmy Morins, Arnaud Orions, Alex Dole, Giovanni Petrullo, Michelangelo Martini, Sladjan Raskovic und Benjamin Kent.
Im Jahr 1997 nahm Bourdin die Identität von Nicholas Barclay an, einem vermissten Sohn einer Familie aus San Antonio (Texas). Er lud seine angeblichen Eltern in die amerikanische Botschaft in Spanien ein, um sich mit ihnen zu treffen. Aber da Bourdin braune Augen und einen französischen Einschlag hat, überzeugte er die Familie, dass er einem Kinder-Prostitutionsring entflohen sei.
Bourdin lebte anschließend drei Monate zusammen mit der Familie, als lokale Privatdetektive mit den Untersuchungen begannen und ihn mit einem DNA-Test überführen konnten. Danach wurde er zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.
Als Bourdin im Jahr 2003 aus den USA zurückkehrte, zog er nach Grenoble in Frankreich, nahm dort den Namen Leo Balley an und behauptete, dass er der Teenager sei, der seit 1996 als vermisst galt. Ein DNA-Test konnte ihn wiederum überführen.
Im August 2004 befand er sich in Spanien und gab sich als der Jugendliche Ruben Sanchez Espinoza aus und dass seine Mutter bei dem Bombenattentat am 11. März 2004 in Madrid ums Leben gekommen sei. Als die Polizei die Wahrheit herausfand, schickte sie ihn zurück nach Frankreich.
Im Jahr 2007 heiratete Bourdin nach einem Jahr Partnerschaft eine Französin namens Isabelle. Sie lernten sich über eine Fernsehsendung kennen, in der Bourdin über seine Erfahrungen als Missbrauchsopfer sprach. Da Isabelle selber sexuell missbraucht worden war, nahm sie Kontakt mit ihm auf, und sie verliebten sich ineinander. Für ihn war es die erste Beziehung, da er sich selber sehr abschottete. Isabelle gebar Bourdins Tochter Athena. Sie wohnen momentan bei Pau in Frankreich.“
Themenspecial 2: Hochstapler und die Verfilmungen ihrer Fälle
Wir nehmen den Film Der Blender zum Anlass und stellen einige der bekanntesten Hochstapler und die dazugehörigen Verfilmungen vor:
Frédéric Bourdin – Film Der Blender („The Imposer“)
Clark Rockefeller – Film Wer ist Clark Rockefeller („Who is Clark Rockefeller“)
Anna Anderson – Film „Anastasia“
Frank William Abagnale Jr. – Film Catch Me If You Can
Gert Postel - Film Der Unwiderstehliche - Die tausend Lügen des Gert Postel
Wilhelm Voigt – Film Der Hauptmann von Köpenick