gamescom 2015: Der erste Tag - Steffen

Wie jedes Jahr wurde die gamescom wieder zu gleichen Teilen freudig herbeigesehnt und zähneknirschend erwartet. Man freut sich natürlich auf all die neuen Spiele, die man anspielen darf, doch ist bei so einem Event Stress vorprogrammiert. Ich möchte euch nun einen kleinen Blick in meinen heutigen Tag geben.

Jedes Jahr der gleiche Wahnsinn

Und irgendwie nimmt der auch nicht ab. Von Termin zu Termin hetzen, andere Termine umlegen, da diese nicht in den Zeitplan gepasst haben… Da würde man vermuten, dass man die kurzen Spielesessions überhaupt nicht genießen kann. Je nachdem, um welches Spiel es sich handelt, stimmt das auch definitiv. Doch bei meinem Highlight des Tages war dies nicht der Fall. Nachdem ich mich, nach kurzer Eingewöhnungszeit, wieder auf dem Kölner Messegelände zurecht gefunden und die erste Termine abgeklappert hatte, stand mein erstes (unerwartetes) Highlight an: Mother Russia Bleeds.

Battletoads trifft Hotline Miami

Besser lässt sich dieses Beat ´em Up nicht beschreiben. In herrlicher Pixeloptik prügelt man sich mit bis zu vier Leuten durch die verschiedenen, sehr skurril und surreal gestalteten Levels und sieht das Pixelblut nur so spritzen. Die Story ist zu Anfang auch recht konfus: Man wacht zusammen mit 3 anderen Leuten in einer Zelle auf, ohne Erinnerung daran, was passiert ist und wie man dorthin kam. Der einzige Weg, wieder in die Freiheit zu kommen: Alles kurz und klein schlagen, was sich einem in den Weg stellt. Mit einer recht einfachen, aber doch recht tiefgründigen Steuerung macht man seinen Peinigern den Garaus, was trotz der tristen Story und der bedrückenden Atmosphäre unheimlich viel Spaß macht. Dazu gibt es auch noch ein Power-Up, das man sich vor Spielstart auswählen kann. In der Demo gab es nur die normale Spritze, die einen entweder heilen oder in einen Berserker-Zustand versetzen kann, in dem das Tempo der eigenen Spielfigur erhöht wurde. Zudem verfügt man über einen sehr brutalen Finisher in diesem Modus, bei dem Köpfe zerdrückt und Herzen aus der Brust gerissen werden. Vor allem mit mehreren Mitspielern kommt bei diesem blutigen Prügler ein Riesenspaß auf. Mother Russia Bleeds sollte man unbedingt im Auge behalten.

Das wahre Highlight kam aber kurz nach Mittag…

Dark Souls III - Sterben der nächsten Generation

Bei unserem einstündigen Aufenthalt bei Bandai Namco bekamen wir die Möglichkeit, uns Dark Souls III genauer anzugucken. Die Präsentation startete mit dem Trailer, der gestern veröffentlicht wurde, wonach es ein paar Informationen zu Areal und Story des Spiels gab. Das interessanteste Tidbit dabei: Anscheinend spielt man die Geschichte des sogenannten „Lord of Cinder“. Dark Souls-Veteranen werden nun mit den Ohren schlackern, denn der Endgegner des ersten Teils, Gwyn, trug genau den gleichen Namen. Erfährt man im dritten Teil, wie dieser große Krieger zu der Hülle wurde, die er am Ende vom ersten Dark Souls war? Wenn dem so sein sollte, wird man sich das aber einmal mehr aus den Informationen, die man in der Spielwelt sammelt, erdenken, denn einmal mehr wird die Geschichte sporadisch erzählt werden. Bei der anschließenden Präsentation des Spiels in Form eines Walkthroughs der Entwickler fiel auf: Ja, das ist Dark Souls, nur in einem schöneren Gewand. Den Einfluss des wiedergekehrten Hidetaka Miyazaki wurde in dem kurzen Ausschnitt noch nicht klar, Fans werden sich über diese (schon bekannte) Nachricht aber trotzdem freuen. Zu guter Letzt wurden noch ein paar weitere Spielszenen aus der gamescom-Demo gezeigt, unter anderem mit einem Gegner, den bis zu diesem Zeitpunkt nur ein einziger Spieler gefunden hat. Alles in allem sah das Gezeigte gut aus, hatte mich aber nicht vom Hocker gerissen.
Der wurde mir nämlich beim anschließenden Hands-On unterm Gesäß weggerissen. Kaum hatte ich das Gamepad in der Hand und habe mich an den etwas schnelleren Spielablauf gewöhnt habe, stürzte ich mich ins Abenteuer. Sofort fielen, neben der höheren Geschwindigkeit des Spielcharakters, die erweiterten Kampfmöglichkeiten auf. Mit Schwert, Axt und Bogen hat man nun mehr Möglichkeiten, in den Kampf zu ziehen. Diese müssen aber zu einem späteren Zeitpunkt genau ausgetestet werden, denn traditionell ging es im besten Sword & Board-Stil, also mit Schwert und Schild, ins Getümmel. Dark Souls-Fans werden sich schnell heimisch fühlen, und so bin ich auch nach kurzer Zeit ohne große Probleme durch die Areale der Demo gezogen, während meine Kollegen immer wieder dem Ableben frönten. Am liebsten wäre ich den ganzen Tag an der Station geblieben und hätte alles aufs kleinste Detail durchsucht, aber so bin ich im halben Eilmodus durch die Korridore gerannt. Schlussendlich öffnete ich die Tür zu einem Verlies, nahm den Aufzug nach unten und wen sehe ich da? Den Gegner, den vor mir anscheinend nur ein einziger anderer Spieler zu live Gesicht bekam. Leider Gottes konnte ich ihn nicht erlegen, denn er ist ein ziemlich schwerer und schwer auszurechnender Bastard… Und schwupps war ich wieder verliebt. Gott sei Dank währt die Vorfreude noch bis 2016, wonach diese Vorfreude glühender Wut und Frust weichen muss.

Insgesamt also wie immer: Anstrengend, aber sehr informativ und spannend. Mal sehen, was der morgige Tag zu bieten hat.

5. August 2015, von Steffen 'S. Fölsch' Fölsch

gamescom 2015

Event

Websitegamescom.de
OrtKöln Messe
Beginn06.08.2015
Laufzeit4 Tage

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