Review (Xbox360): Bulletstorm

"Bulletstorm von Epic Games und PeopleCanFly wurde bereits lange vor Fertigstellung für seine knallharte Action gelobt und angepriesen.

Ob Bulletstorm wirklich ein epischer Kugelhagel auf die Zockernerven ist oder doch nur wahlloses Dauerfeuer ist, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten..."

Das Spiel fängt in einem Frachtraum auf dem Raumschiff von Grey, dem "Held"" des Spieles an, indem er im betrunkenen Zustand einen Kopfgeldjäger verhört und diesen dann auch entsorgt.
Durch einen Angriff auf seinen vorherigen Arbeitgeber stürzen das Schiff des Söldners Grey und auch das Raumschiff seines Feindes, General Sarrano, auf einem mittlerweile unwirtlichen Planeten ab.
Grey muss nun mit einem Crewmitglied losziehen, um seinen Freund und Partner Ishi Sato zu retten.
Während der Rettungsaktion und den ersten Kämpfen wird die Steuerung erklärt und Grey erhält seine Elektropeitsche, mit der er Hindernisse überwindet/wegwirft und Gegner zu sich ziehen kann, die dann kurz in Zeitlupe vor ihm in der Luft hängen.

Das Spiel lebt von den sogenannten Skill-Shots, die auch mit einer unterschiedlichen Anzahl an Punkten belohnt werden. Ein normaler Schuss auf den Oberkörper gibt z.b. nur 10 Punkte, Kopfschüsse 25 und besonders fiese Killingmoves, wie z.b. ein Schuss in die Weichteile mit anschließendem Kopfschuss geben mehr als 100.
Die verdienten Punkte werden zum aufmotzen der Waffen und zum Munitionskauf verwendet. Zum umfangreichen Waffenarsenal gehören neben dem Standard-Sturmgewehr auch ausgefallenere Dinge wie ein Scharfschützengewehr mit steuerbaren Kugeln und ein Flummi-Granatwerfer.
Alle Waffen haben auch einen alternativen Feuermodus, der erst mit Punkten freigeschaltet werden muss. Dann benötigt man noch die kaufbare Spezialmunition.

Dieser Spezialschuss reicht von Fernlenkbaren, detonierenden Sniperkugeln über Alles-Verdampfende-Schrotsalven bis hin zum Zielsuchenden Bohrergeschoss, welches mehrere Gegner treffen kann.

Wichtige Bestandteile der Kill-with-Skill-Mechanik des Spiels sind wie schon erwähnt die Peitsche und auch der gute alte Tritt mit dem Stiefel in Kombination mit der restlichen Umwelt - in Form von Kakteen, Metallstäben, Elektrozäunen, Rotorblättern, Ventilatoren Säurebecken, Fleischfressenden Pflanzen und vielen weiteren Dingen - sowie den verschiedenen Waffen.

Die Grafik ist nicht auf Hochglanzniveau, passt aber perfekt zum derben Gameplay und setzt die verschiedenen Gegner und Besonderheiten in der Umwelt gekonnt in Szene.
Gerade bei Bosskämpfen bzw. größeren Gegnern kommt der derbe und dreckige Look zur Geltung.
Die Synchronisation ist gut gelungen, den Stimmen kann man ihre Gemütsverfassung sehr gut anmerken, wobei diese meistens nur aus Schlechter Laune, Flüchen und Spott besteht, was aber auch wiederum super zur Atmosphäre beiträgt.
Weitere Geräusche, wie Schreie und Kommentare der Gegner sowie Waffenlärm bilden mit den Kommentaren eine Geräuschkulisse, wie sie auch aus einem überdrehtem Actionfilm kommen könnte.

Epic Games und PeopleCanFly haben auch ihre eigene Art Humor in das Spiel eingebracht:
Manche Skillshots sind schon vom Name her nicht ganz ernst zu nehmen bzw. als Lustig zu werten, da z.B. der Skillshot "Arschplosion"" zustande kommt, wenn man einem Gegner der nur an bestimmten Stellen verwundbar ist, wie in diesem Fall, dem verlängertem Rücken, durch einen gezielten Schuss auf selbiges Körperteil tötet.
Besondere Skillshots und Killing-Moves (besonders bei Bossen und großen Gegnern) werden auch von den Gefährten des "Helden"" Grey kommentiert.

Der Multiplayermodus von Bulletstorm schaltet mit der Skillshot-Auswahl und der Anzahl an Gegnern noch eine Stufe höher und setzt den Spielern eine Masse an Kanonenfutter vor Flinte und Fuß, welche auf besonders Stylishe Art und Weise getötet werden sollten, da sonst die Punkte nicht zum Erreichen des nächsten Levels reichen.
Jede Karte hat ihre eigenen besonderen Umweltbegebenheiten - von Tornados und riesigen Ventilatoren über Schrottpressen bis zum riesigen Schaufelrad und abgrundtiefen Schluchten – alles wirkt sich auf die eine oder andere Weise tödlich auf die Gegner aus.
Besonderes Augenmerk haben die Entwickler auf den Coop-Aspekt des Multiplayer-Modus" gelegt: Team-Skillshots wie das Tauziehen, bei dem mindestens 2 Spieler den gleichen Gegner mit der Peitsche zu sich ziehen und ihn so gerecht aufteilen (oder eher zerteilen sollten) geben mehr Punkte als Solo-Skillshots.
In jedem Abschnitt kommt mindestens 1 Gegner, bei dem einer der Team-Skillshots vorgegeben ist und mehr als 500 Punkte einbringt, was oft über Sieg und Niederlage entscheidet.

Was aber leider das ganze Spielerlebnis erheblich beeinträchtigt ist die übertriebene Zensur: im ganzen Spiel fließt kein Tropfen Blut, was aber anscheinend kein Grund ist, Skillshots wie "Splatterpunk"" und "Oben Ohne"" rauszunehmen:
In der ungeschnitten Version ist von Gegnern, die durch die eben genannten Skillshots ihr Leben verlieren nurnoch der Unterkörper übrig – er ist wie der Name sagt Oben Ohne.
In der geschnittenen Version fallen sie doch trotz Angabe des Splatterpunk+Oben-Ohne-Skillshots einfach um wie der gute, alte Sack Kartoffeln."

4. Mai 2011, von Daniel 'Zomfgololtroll' Reichhold

Bulletstorm

GenreAction
PublisherElectronic Arts
Release24.02.2011
DistributorElectronic Arts
EAN5030932092625