Review (Xbox One) : Ryse: Son of Rome

Einer der exklusiven Titel für die Xbox One entstammt aus den Federn der Frankfurter Firma Crytek. Wir haben den Titel in den letzten Tagen bereits ausgiebig gespielt und geben Euch nun ein paar Eindrücke aus den Anfängen von Ryse: Son of Rome wieder ...

Grafik

Grafisch präsentiert sich Ryse: Son of Rome, wie von Crytek gewohnt, auf sehr hohem Niveau. Zeigte das Frankfurter Studio doch schon mit Far Cry oder Crysis, welche Leistung man mit der hauseigenen CryEngine aus Grafikchips sichtbar machen kann. Betrachtet man einzig die abwechslungsreichen Kulissen und blendet dabei die leichten Probleme der Bildrate von lediglich 30 Bildern pro Sekunde aus, ist der Titel mit seinen trennscharfen Texturen, den wunderschön gestalteten Schauplätzen (Kolosseum, die britische Küste, ein dichter Wald und düstere Höhlen) und der famosen Beleuchtung eine Wucht. Die Animation von Bekleidung und Haaren ist unglaublich flüssig - jede Bewegung sieht absolut realistisch aus. Spiegelungen auf Waffen und Rüstungen ändern sich mit den Lichtverhältnissen und sogar mit der kleinsten Beule, während Lichtreflexe auf dem Wasser für zusätzlichen Realismus sorgen. Dies liefert einen imposanten Vorgeschmack auf das, was grafisch von der neuen Xbox One in Zukunft erwartet werden kann.

Crytek typisches Spiel? Grafik hui Gameplay pfui

Soweit zur eindrucksvollen Grafik, des Erstlingwerkes von Crytek für die XBox One. Jedoch sollte auch das Spielprinzip seinen Reiz haben.
Ryse: Son of Rome erzählt die Geschichte von Marius Titus, der mit ansehen muss, wie seine Familie von Barbaren getötet wird. Marius sinnt auf Rache und wird Soldat der römischen XIV. Armee in Britannien, wo er schnell zum General aufsteigt. Während der sein Krieg gegen die Barbaren eskaliert, zeigt sich seine Bestimmung: Um Rache zu nehmen, muss er nach Rom zurückkehren.

Steuerung

Bereits zu Beginn der etwa sechsstündigen Kampagne fallen sich wiederholende Gegnermodelle auf, denen man mit dem Schwert zu Leibe rückt (Wildes Knöpfe drücken ist angesagt).

Das Kampfsystem glänzt nicht mit Komplexität, an Dynamik fehlt es alledings auch: Zwei Tasten (X) und (A) stehen für Angriffe zur Verfügung. Hält man sie länger gedrückt, fallen die Schwert-Angriffe entsprechend stärker aus. Mit der (Y)-Taste kann man Angriffe mit dem Schild abwähren oder - mit der Taste (B) - mithilfe einer Rolle ausweichen. Mehr gibt es nicht, auck kein Kombo-System.

Spielfluß

Ryse: Son of Rome ist ein simples, primitives und flaches Action-Spiel, mit einem ordentlich monotonen Spielablauf. Nach ca. einer halben bis dreiviertel Stunde hat man schon fast alles durchlebt (Schwertkampf, Schildkrötenformation, dem Abwehren feindlicher Horden per Scorpio-Geschütz oder Speer-Wurf inkl. automatischer Zielerfassung). Was der Spieler im ersten der acht Kapitel zu sehen bekommt, wird später einfach immer und immer wiederholt. Es kommen kaum Neuerungen hinzu.

Auf Dauer spielen sich die Kämpfe daher eintönig, einzig die Animationen halten einen bei Laune. Egal wie Titus das Schwert schwingt oder mit dem Schild blockt, die Bewegungen sitzen perfekt und sind absolut sehenswert. Ebenso die Tötungssequenzen.
Dank der dynamischen Umgebungen, die sich im Verlaufe eines Kampfes verändern, muss man ständig auf der Hut sein. Denn nicht nur die Gegner auch Fallen und Hindernisse lauern auf den Helden.

Crytek ist mit seinem Ausflug ins Alte Rom leider nicht der besondere Wurf geglückt. Das Spiel erschien in Deutschland ungeschnitten, die USK hat eine Freigabe ab 18 Jahren erteilt.

Fazit

Ryse: Son of Rome lebt in erster Linie von seiner Technik, denn grafisch und akustisch ist das Crytek-Spiel fast durch die Bank exzellent. Die Detailverliebtheit sowie die Animationen sind zum Start einer neuen Konsolengeneration überzeugend. Die Handlung hat ständig etwas zu bieten und die unterschiedlichen Charaktere integrieren sich glaubwürdig in Marius Titus' Rachegeschichte, zumindest wenn kein Wert auf historische Authentizität gelegt wird. Jeden Gegner in Zeitlupe zu zerhacken ist nach 20 Gegnern schon öde und streckt das Ganze schön in die Länge.
Somit ist Ryse: Son of Rome ein inhaltlich sehr überschaubares Third Person - Hack & Slay-Spiel mit verstörend einfach-monotonem Gameplay.

2. Dezember 2013, von Markus 'Markus S.' Schaffarz

Crytek

Entwickler

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Ryse: Son of Rome

Xbox One Spiel

GenreAction
PublisherMicrosoft
EntwicklerCrytek
Release22.11.2013

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