Review (PS4): Destiny

Beinahe vier Jahre Entwicklungszeit und Kosten von einer halben Milliarden Dollar haben sich die Entwickler von Destiny, Activison und Bungie kosten lassen:

Kann Destiny dem Hype gerecht werden?

Destiny spielt im Jahre 2700, die Menschheit steht vor der Vernichtung. Nach einer Zeit indem die Menschheit expandierte und Frieden herrschte, tauchten Aliens, die Gefallenen aus dem Weltall, auf. Deren Ziel ist es, die Menschheit auszulöschen. Es ist lediglich eine Stadt auf der Erde übrig, der Turm, welcher von einem Raumschiff und den sogenannten "Reisenden" bewacht wird.

Story:

Zunächst scheint die Handlung von Destiny potenzial zu haben und die Kämpfe auf den verschiedenen Planeten spannend zu sein. Doch hierbei stellt sich schnell heraus, dass es Destiny in den knapp zehnstündigen Story Modus nicht schafft, dem ganzen Leben einzuhauchen. Es sind stumpfe Missionen, die keine wirkliche Geschichte erzählen. "Begebe dich zu A, töte B, verteidige C, erkunde D und sammel F". Vielmehr ist von der Story nicht zu erwarten. Es gibt wenige Zwischensequenzen, die hübsch anzusehen sind, aber die Charaktere dennoch nicht lebhaft machen. Die Story fühlt sich eher an, als ob es den Entwicklern darum ginge, den Spielern ins Spielgeschehen einzuführen und das leveln auf Stufe 20 zu ermöglichen. Die Stärken von Destiny liegen definitiv nicht in der Story.

Klassen:

Titan:
Schwer gepanzerter Sturmsoldat, mit großen Waffen der als Spezialattacke einen mächtigen Bodensprung setzt. Ab Level 15 erhält der Titan den "Verteidiger-Baum", der ihm ermöglicht, ein Schild zu erzeugen.

Warlock:
Der Magier von Destiny. Ein Blitz, der starken Gebietsschaden anrichtet, ist seine Spezialfähigkeit. Ab Level 15 ist der "Sonnensänger-Talentbaum" verfügbar. Der Warlock kann dann die Effektivität und Durchschlagskraft seiner Fähigkeiten verbessern.

Jäger:
Der Scharfschütze. Er setzt seine goldene Pistole als Spezialfähigkeit ein. Ab Stufe 15 gibt es die Möglichkeit, auf den "Klingentänzer-Talentbaum" zu wechseln. Nach dem Aufladen der Super-Leiste bekommt der Jäger statt der goldenen Pistole dann zwei mächtige Dolche in die Hand und stürmt von Gegner zu Gegner.

Die Steuerung / das Spielgefühl:

Bei der Steuerung muss man Destiny definitiv loben. Hierbei haben sich die Entwickler spürbar ins Zeug gelegt. Der Charakter lässt sich optimal im Kampf bewegen, das Zielen und das Waffengefühl sind spitze. Selbst als ungeübter Sniper, kann man mit einem Scharfschützengewähr punkten. Man merkt vor allem bei der KI, dass hier keine Anfänger am Werk waren. Die Kämpfe sind von Beginn an fordernd. Die Gegner verhalten sich clever, greifen von der Seite / von hinten an, verfolgen uns, wenn die Gesundheit niedrig ist. Man muss sich schon eine Taktik überlegen, um auf den höheren Level heil durch die Mission zu kommen. Die Gegner haben verschiedene wunde Punkte. Ist es bei den Gefallenen der Kopf, so müssen wir bei den Vex auf den Energiekern auf Bauchhöhe schießen. Die gepanzerten Cabale muss man erst auf Hand oder Fuß schießen, damit sie ihr Schild senken und sie verwundbar sind. Nervig sind hierbei jedoch die kurzen Respawnzeiten.

Die Umgebung:

Es gibt vier verschiedene Schauplätze (ausgenommen der Heimatstadt), die Erde, den Mond, die Venus und den Mars. Auf der Erde kämpfen wir uns durch einen verlassenen Raumhafen durch die Horden der Gefallenen. Auf dem Mond halten wir uns oft unter der Erde auf und müssen die Höhlen der Schar erkunden. Die Venus ist der Erde ähnlich, aber durch die bunten Pflanzen und viel Wasser etwas lebendiger, hier stellen sich die Roboter "Vex" in unseren Weg. Und wie soll es anders sein, auf dem Mars erwartet uns viel roter Sand. Hier müssen wir uns mit den Cabale auseinander setzen, schwer bewaffnete, breite und fette Gegner. Die Umgebungen sind hübsch gemacht, wirken aber leer. Gegner findet man immer an den selben Stellen. Eine Erkundung lohnt sich ebenfalls nicht, da man hierfür weder eine Belohnung erhält, noch man mit Beutetruhen rechnen kann, da diese kaum vorhanden sind.

Strikes / Raids / PvP

Ab Stufe 16 besteht die Möglichkeit sich einen Strike anzuschließen. Hierbei müssen wir mit zwei weiteren Spielern (eigene Gruppe oder zufällige Mitspieler) uns durch eine Horde von kleineren Gegnern schießen, um am Ende einen Endgegner zu töten. Diese Matches sind äußerst fordernd, man wird zwangsweise an dem Endgegner das ein oder andere mal sterben, kann aber durch seine Mitstreiter wiederbelebt werden. Diese Kämpfe dauern in der Regel 20 bis 30 Minuten, gewähren jedoch bessere Ausrüstung. Die Strikes sind in den Stufen 18 / 20 / 22 / 24 verfügbar. Ab Level 20 hat man das Höchstlevel erreicht und steigt in der Stufe über "Licht", welches auf den Ausrüstungen verfügbar ist. Je schwerer der Strike ist, desto besser ist die Ausrüstung, die Menge an den Marken (über die man sich bessere Ausrüstung kaufen kann) und die Rufpunkte die man erhalten kann.

Ab Stufe 26 kann man sich mit mehreren Spielern zusammen schließen, um einen Raid zu beginnen. Dieser ist ähnlich den Strikes nur von der Schwierigkeit bedeuten höher, jedoch auch die Chance auf epische Gegenstände, die man in den Strikes nur selten erhalten wird.

Im PvP heißt es sechs gegen sechs. Die Karten sind gut gemacht und bieten die Möglichkeit sich seine eigene Taktik auszudenken. Die Levelvorteile sind zwar angeglichen, jedoch hat es den Anschein, als wäre dies bei der Rüstung und den Waffen nicht der Fall. Es fühlt sich an als ob die Spieler mit bessere Ausrüstung, deutlich mehr aushalten und austeilen können. Glück für alle, die Raids gute Waffen gefunden haben. Es gibt verschiedene Modi (Kontrolle / Konflikt / Rumble / Gefecht / Bergung), die eine gewisse Abwechslung mit sich bringen. Unverständlich ist uns jedoch, warum wir nicht die Möglichkeit bekommen, die gewünschte Karte auszuwählen. Man bekommt immer in eine zufällige Karte und hat keinen Einfluss, diese selbst zu bestimmen, schade.

Features:

Destiny bietet uns einige zufällige Events, spielen wir gerade noch eine Mission, kann ein Art Sonde vom dem Himmel fallen, die wir gegen die Gegner verteidigen müssen, um extra Erfahrung zu erhalten. Ebenfalls sind die Karten auf denen wir uns bewegen nicht nur für uns alleine offen. Man trifft oft auf andere Spieler, die sich gerade auf Strikes, Raids oder Missionen befinden. Auch werden ab dem Level 20 tägliche und wöchentliche Missionen angeboten, die eine angemessene Belohnung geben.

Fazit:

Destiny kann im Story Modus ganz und gar nicht überzeugen. Dieser dient lediglich dazu, die Maximalstufe zu erreichen. Ist diese einmal erreicht, vergisst man den öden Story Modus jedoch recht schnell. Die Stärke liegt in den Strikes, den Raids und dem PvP. Hierbei muss man taktisch klug vorgehen und tut sich nicht schlecht daran Freunde mit derselben Stufe zu haben, damit man die Strikes und Raids "zügig" spielen kann. Es ist ziemlich nervig, spielt man ein Stike für Stufe 18 und es werden zufällige Spieler mit Level 16 zugeteilt. Dadurch zieht sich der Strike in die Länge und sterben erst einmal alle 3 Spieler, darf man den Endgegner von Neuem bekämpfen. Die langen Ladezeiten sind ebenfalls sehr frustrierend. Man überlegt sich also schnell wann man in den Turm geht, um seine Taschen zu leeren oder um sich nach seiner Ausrüstung umzusehen. Das offene Spielprinzip ist nicht neu, die Umsetzung ist in Ordnung, schön wäre eine Art Chat gewesen, sodass man mit anderen Spielern in der Hauptstadt kommunizieren kann. Momentan kann man auf sie zeigen, mit ihnen tanzen oder sich vor sie legen. Man kann sie jedoch über das PSN als Freund hinzufügen und auf umwegen mit ihnen chaten. Destiny hat das gewisse Etwas durch die Strikes und Raids, man erhält immer bessere Ausrüstung, kann stärkere Gegner besiegen und erhält durch seine Ausrüstung Anerkennung, kann sich besseren Gruppen anschließen und erfolgreicher sein. Bis man jedoch diesen Punkt erreicht hat, vergeht einige Zeit. Was jedoch nicht weiter schlimm ist, da der Spielspaß lange durch die stetige Herausforderungen erhalten bleibt. Der Schwierigkeitsgrad ist dem Spielerlevel angepasst und macht es nicht zu einfach. Man muss jedoch bedenken, dass ab dem Maximallevel Destiny es für den Einzelspieler schwierig macht. Erst in einer Gruppe gleichwertiger Spieler kommt man deutlich gut voran.

Wir können Destiny jedem eingefleischten Shooter-Liebhaber empfehlen, der keinen Wert auf eine große Story legt und sich gerne durch anspruchsvolle Kämpfe ballert oder seine Erfüllung im Player versus Player sucht. Alle die, die eine lebendige Story suchen, werden hier enttäuscht.

Anbei Screenshort's und Videos aus dem Spielgeschehen des Testers (PS4):






9. November 2014, von Markus Gübert

Destiny

PlayStation4 Spiel

PublisherActivision
EntwicklerBungie
Websitedestinythegame.com/de
Facebookfb/Destinythegame
Release09.09.2014
Twittertwitter/DestinyTheGame

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