Review (PS3): DC Universe Online

Was haben Batman, Superman, Wonder Woman, Flash und das Green Lantern Corps gemeinsam?
Abgesehen davon, daß es sich hierbei ausschließlich um Superhelden handelt, stehen sie alle bei DC Comics "unter Vertrag".
Und wo diese Superhelden auftauchen, lassen die Erzrivalen wie der Joker, Lex Luther, Circe, Gorilla Grodd oder Sinestro auch nicht lange auf sich warten.
Doch was passiert, wenn eine außerirdische Macht damit droht, die Erde auszulöschen?
Nun, man versucht sich irgendwie zusammen zu raufen, um sich gegen die Außerirdische Bedrohung zu stellen.
Nur Superhelden / Superschurken - Einheitsbrei oder doch mehr? Das erfahren Sie hier.

Bei diesem Free 2 Play-Spiel taucht man in die DC-Welt ab, um als neuer Held über Gotham City und Metropolis zu wachen oder eben jene Metropolen als neuer Superschurke in Angst und Schrecken zu versetzen.
DC Universe Online beginnt mit der Geschichte um die epische Schlacht zwischen Superhelden und Superschurken. In dem impossanten Intro bekommt der Spieler den Kampf "Gut gegen Böse" eindrucksvoll näher gebracht. Allerdings wird der Kampf der beiden Fronten jäh unterbrochen. Eine Außerirdische Streitmacht hat den Entschluss gefasst, dass die Erde es nicht verdient hat zu existieren.
Die Superhelden stellen sich selbstverständlich der außerirdischen Bedrohung in den Weg. Getreu dem Motto "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" oder besser noch "ICH will über die Erde herrschen! Ich lasse mir meinem rechtmäßigen Anspruch nicht streitig machen!" stellen sich selbst die Superschurken der außerirdischen Bedrohung in den Weg.
Soweit zumindest das Intro.
Bevor das Spiel beginnt, muss man sich für eine Server-Variante entscheiden, auf der man spielt. Es gibt einerseits den PvP-Server, auf dem man jederzeit von anderen Spielern (Helden und Schurken) angegriffen werden kann und andererseits den PvE-Server, auf dem man eigentlich recht ungehindert Missionen bewältigen kann. Auf dem PvE-Server kann man auch seine Kräfte mit andern Spielern im direkten Kampf messen. Dies passiert allerdings erst, wenn beide Spieler zugestimmt haben.
Nach der Server-Wahl erstellt man erst mal seinen Charakter. Wenn man eben mal schnell reinschauen will, ohne großartig zu Basteln oder weil man einfach nicht so kreativ sein möchte kann man sich einen vorgerfertigten Charakter nehmen, der einem Superhelden oder Superschurken nachempfunden ist.
Hier merkt man auch bereits, daß es sich um ein Free 2 Play-Titel handelt, der durch immer wieder erscheinende, kostenpflichtige DLC-Pakete erweitert und fortgeführt wird. Einige vorgefertigte Charaktere kann man nur auswählen, wenn man eine bestimmte Erweiterung hat. Dies hat allerdings den Grund, dass bestimmte Fähigkeiten, die dem Charakter zugrunde liegen, erst mit der Erweiterung in das Spiel kamen.
Wer sich schon bei der Charakter-Erstellung austoben möchte, kann hier relativ ungehindert kreativ werden. Als erstes wählt man neben dem Geschlecht auch noch die Größe des Alter Ego aus. Dies reicht von sehr groß bis hin zu sehr klein. Wenn diese beiden Punkte gewählt wurden, muss man sich für eine Seite entscheiden. Wird man nun ein Superheld - oder tyrannisiert man als Superschurke die Stadt.
Abhängig von der gewählten Seite wählt man nun seinen Mentor aus. Die Wahl des Mentors entscheidet, in welcher Metropole man beginnt und welche verbündeten Superhelden man besonders häufig antrifft. Grundsätzlich gibt es für jede Seite 3 Mentoren, die für die unterschiedliche Einteilung der Helden (Technologie-Helden, Meta-Helden - mit Superkräften, und Magie-Helden) stehen.
Ist diese Entscheidung getroffen, wählt man eine Kraft aus. Als Kräfte hat man hier zum Beispiel Gadgets (Technische Spielereien, wie sie zum Beispiel Batman einsetzt), Feuerkräfte, Eiskräfte, Lichtkräfte und ähnliches aus dem DC Universum. Die Wahl der Kraft schaltet im Spiel einerseits gewisse Fähigkeiten frei, andererseits bestimmt sie die Rolle des Spielers bei größeren Instanzen, die man bei beiden Server-Arten spielen kann.
Was dem normalen Bürger seine Gangart, ist dem Superheld / Superschurke seine Fortbewegung. Hier stehen Fliegen, Akrobatik und Super-Geschwindigkeit zur Auswahl. Fliegen und Super-Geschwindigkeit erklärt sich eigentlich von selbst. Akrobatik ist eine besondere Art der Fortbewegung. Sie ermöglicht es, Wände oder Fassaden hoch zu klettern und durch die Luft zu gleiten.
Zu guter letzt wählt man noch seine Kampfart aus. Diese Kampfart beeinflusst, welche Waffen man benutzen kann und welche Waffenkombos man erlenen kann.
Sind diese grundlegenden Eigenschaften gewählt, kann man sich am Aussehen des Alter Ego austoben. Von Hautfarbe über Kostümfarben bis hin zu Körperbau und Köperhaltung lässt sich sehr viel einstellen.
Nach jenem besagten Intro findet man sich in einem kleinen Tutorial wieder, wo man Schritt für Schritt lernt mit seinen Kräften umzugehen. Diese ersten Schritte macht man an Bord eines Raumschiffs des außerirdischen Agressors. Hier kämpft man erst alleine gegen die außerirdischen Kämpfer und muss bestimmte Zwischenziele erreichen. Diese sind aber nicht zu schwer, so daß man schnell und gut voran kommt. Am Ziel des Tutorials bekommen Superhelden Unterstützung von Superman und Superschurken die Hilfe von Lex Luther. Dies ist der erste Berührungspunkt zwischen Spieler und DC-Held bzw. DC-Schurke. Nach erfolgreichem Kampf findet man sich, abhängig von der Wahl des Mentors, in Gotham City oder Metropolis wieder.
Die beiden Metropolen unterscheiden sich sowohl in der "Skyline" - in Gotham City findet man nur wenige hohe Gebaude, wohingegen in Metropolis Wolkenkratzer den Großteil des Stadtbildes ausmacht - als auch in der Atmosphäre - Gotham ist eher Quelle: DC Universe Online Homepagedunkel und verregnet, Metropolis wiederum ist sehr hell. In der jeweiligen Metropole findet man auch dafür typische Wahrzeichen wie zum Beispiel den Batman-Scheinwerfer Quelle: DC Universe Online Homepageauf dem Dach des Polizeireviers, das Wayne-Enterprise-Building oder die Amüsiermeile in Gotham City, oder die STAR-Labs, die Suicide-Slums oder die LexCorp-Zentrale in Metropolis um nur einige zu nennen.
Auch Missionen findet man zuhauf. Es gibt einerseits Missionen, die sich automatisch fortführen und andererseits Sidequests, die man zusätzlich während eine Hauptquest erledigen kann. Diese Sidequests beinhalten meißt, einer Bestimmten Anzahl von Personen zu helfen oder eine Bestimmte Anzahl bestimmter Gegenstände einzusammeln.
Die Hauptquests bestehen in der Regel aus Töte x Gegner eines bestimmten Typs oder sammle x bestimmte Gegenstände und bringe sie nach Punkt y. Dies klingt zwar recht eintönig, hat aber durchaus seinen Reiz. Die Gegner werden selbstverständlich immer schwerer und so muss man durchaus auch beim Bekämpfen der Gegner eine Strategie zurechtlegen, um nicht gleich das zeitliche zu segnen.
A Propos das Zeitliche segnen. Mit dem Besiegt werden ist es natürlich noch lange nicht vorbei. Man kann einerseits von anderen Spielern innerhalb einer bestimmten Zeitspanne direkt Wiederbelebt werden, oder nach Ablauf dieser Zeitspanne kann man fliehen und beginnt an einem Punkt außerhalb des Schlachtfeldes wieder mit vollem Leben. Diese Niederlagen gehen allerdings nicht ohne Spuren vonstatten. Die getragene Ausrüstung wird bei jedem Treffer in Mitleidenschaft gezogen. Je mehr Schaden der Ausrüstung zugefügt wurde, desto wenige schützt sie vor Angriffen. Dies ist aber kein Problem. In jedem Polizeirevier hat man die Möglichkeiten an einer bestimmten Stelle die Ausrüstung zu reparieren und auch neue Ausrüstungsgegenstände zu kaufen - das nötige Geld natürlich vorausgesetzt.
Geld bekommt man, wenn man Gegner erledigt. Aber wichtiger noch ist, dass man einerseits Erfahrung und andererseits auch Ausrüstungsgegenstände und normale Gegenstände bekommt. Wärend man die Ausrüstungsgegenstände benutzen kann, um sich besser für den Kampf zu Rüsten, kann man normale Gegenstände bei eben jenen Personen in den Revieren verkaufen und somit an Geld kommen.
Quelle: DC Universe Online Homepage
Interessant bei den Kämpfen ist, daß man herumliegende Gegenstände (Fässer, Kisten, Autos und ähnliches) nach den Gegnern werfen kann. Das ist jetzt allerdings noch
Quelle: DC Universe Online Homepage nicht so herausragend. Das gibt es auch bei anderen Spielen. Hier kann man aber auch Gegner zum Beispiel einfrieren, und sie auf die restlichen Gegner schmeißen.
Die Ausrüstung, die man anlegt verändert natürlich auch das Aussehen des Helden. Jedoch muss man nicht auf einen Ausrüstungsgegenstand verzichten, wenn einem das Aussehen nicht gefällt. Das Erscheinungsbild des Charakters kann man unabhängig von der angelegten Ausrüstung bestimmen. So kann man zum Beispiel einen Helden nur in Unterwäsche herumlaufen lassen, obwohl die volle Ausrüstung angelegt ist. So kann man sich seinen eigenen Charakter zusammenbasteln, ohne das man auf bessere Ausrüstung verzichten müsste.
Wenn man jetzt aber mal keine Lust hat, eine Mission zu bestreiten, kann man auch einfach nur die Metropolen erkunden und nach versteckten Sammlungen oder sogenannten Exobytes ausschau halten. Sammlungen sind entweder Gegenstände, die zu einer Kollektion gehören, oder Audio-Mitschnitte zu einem bestimmten Ereignis. Exobytes hingegen stammen von den außerirdischen Angreifern und können dazu genutzt werden, Ausrüstung oder Waffen aufzuwerten. Beides findet man frei in der Spielwelt verteilt - manchmal relativ offen auf der Straße, manchmal aber auch in Winkeln oder auf Dächern und Absätzen. Das lädt zum Erkunden der Metropolen ein, und vermittelt auch noch ein Stück Hintergrund zu den Helden / Schurken.
Eine besondere Art der Mission sind die "Booster Gold Erkundungsmissionen". Diese Missionen nimmt man an den "Booster Gold-Automaten" in den Polizeirevieren an und sie führen einen durch die Metropolen und bringen dem Spieler wichtige Gegenden oder Gebäude näher. Hier erfährt man sehr viel über die Hintergrundgeschichte der einzelnen Metropolen.
Da Gotham City und Metropolis nicht eben gerade nebeneinander liegen oder mit einer Brücke verbunden sind, stellt sich die Frage: Wie komme ich von Gotham City nach Metropolis und umgekehrt. Dies ist einerseits durch den Wachturm der Justice League Quelle: DC Universe Online Homepageoder die Halle der Schrecken bei den Schurken realisiert. Über diese Orte gelangt der Spieler von einer Metropole blitzschnell zur Anderen. Auch kann man dort in einer Art Bank seine Gegenstände lagern, die man nicht immer mit herumschleppen möchte. Auch gibt es hier selbstverständlich möglich, neue Ausrüstungsgegenstände zu kaufen, um so bessere Chancen bei seinen Kämpfen zu haben.
Da es sich bei diesem Spiel um ein MMO-Spiel handelt, gibt es natürlich auch so genannte Instanzen. Diese sind Missionen, bei denen man bestimmte Ziele erreichen muss. Allerdings versucht man hie diese Ziele nicht alleine zu erreichen, sondern meistert diese mit einer vielzahl an anderen Mitspielern. Dabei nimmt jeder Spieler eine bestimmte Rolle in dem Kampf ein und leistet so seinen Beitrag zum Gelingen der Mission.
Wie ich eingangs schon erwähnte, wählt man zwischen PvP und PvE. Wenn man dort PvE gewählt hat, kann man selbstverständlich auch PvP-Ereignissen teil nehmen. So gibt es eine Vielzahl an Aufträgen, in denen Helden gegen Schurken direkt antreten, um ein bestimmtes Ziel zu verfolgen.
Aber selbst die (eigentlichen) Solo-Missionen muss man nicht alleine antreten. Als Spieler kann man eine eigene Gruppe bilden und so mit mehreren Freunden eine Mission meistern, bei der man fest steckt. So wird auch der soziale Faktor gestärk und man muss nicht als Einzelkämpfer auftreten.
Das maximale Level, was man in dem Spiel erreichen kann hört sich mit Level 30 zwar recht mikrig an, jedoch benötigt man einige Zeit um dieses Level zu erreichen - und selbst dann wird in dem Spiel immer noch etwas geboten, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.

Fazit:
Insgesamt hat Sony Online Entertainment ein solides Konzept gestrickt und ansprechend umgesetzt. Ich ertappe mich immer wieder, wie ich "nur mal eben kurz" ein bischen spielen möchte, und dann ruck-zuck die Zeit vergeht. Es ist das eingängige Spielprinzip, was mir persönlich recht viel Spaß bereitet. Das Spiel ist recht einfach gehalten, jedoch haben die Endgegner es durchaus in sich. So braucht man schon einige Anläufe um eine Mission zu einem Abschluss zu bringen. In der Gruppe sind die Endgegner zwar immer noch eine Herausforderung, jedoch hat man es doch etwas leichter siegreich zu sein.
Aber auch das Erkunden der einzelnen Gegenden macht durchaus Spaß, und man findet viele bekannte Orte aus den jeweiligen Welten.
Das relativ offene Bezahl-System bei diesem Free 2 Play Titel ist auch interessant, und für jeden ist etwas dabei. So kann man sich entweder die einzelnen DLC-Pakete kaufen um bestimmte Gegenden oder Kräfte zu erhalten, oder man bezieht einen "Legendären" Zugang. Dieser bietet für einen monatlichen Obulus alle DLC-Pakete, die Erweiterung der Inventarplätze und die Möglichkeit, 16 verschiedene Charaktere zu machen, um nur einige zu nennen.
Ob dieser legendäre Zugang Sinn macht oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. Zum Anschauen und Spielen reicht grundsätzlich auch der freie Zugang. So kann jeder für sich selbst entscheiden, ob man Geld investiert oder eben nicht.
Das einzige, was mir ein wenig negativ aufgefallen ist, ist das erstmalige herunterladen des Spiels. Das Initialpaket im PSN-Store ist mit unter 200 MB recht klein, und recht schnell heruntergeladen. Allerdings: wenn man das Spiel das erste mal startet, wird der rest des Spiels nachgeladen: satte 15 GB. Ich hab mir gedacht: Nun ja. Du hast ne dicke Leitung. Wie lange kann das schon dauern.
Ich verrate es Euch: Es hat fast 6 Stunden gedauert, bei einer 32.000er Internet-Leitung. Das lag aber nicht daran, dass gerade das Netz überlastet war oder so. Es liegt an den Servern von SOE. Hier könnte durchaus nachgebessert werden, um das Spiel, dass es nur als Download gibt, etwas schneller auf die eigene Konsole zu laden.
Abgesehen von diesem Manko macht das Spiel sehr viel Spaß beim spielen, und die Grafik kann sich auch sehen lassen. iGotham City] und Metropolis sind wunderbar in Szene gesetzt, und laden immer wieder dazu ein, einfach mal die Gegend ein wenig zu erkunden.
Das ist auch der Grund, weshalb ich sage: wen der doch recht große Download nicht abschreckt, der sollte mal einen Blick wagen.
Free 2 play ist längst nicht mehr so, daß man als Nicht-Bezahl-Spieler gravierende Nachteile hat. Mir persönlich macht es immer wieder Spaß in die Spielwelt von DC Universe Online abzutauchen, und sei es nur um ein wenig die Gegend zu erkunden. Es wird einfach nicht langweilig.

8. Juli 2012, von Andreas 'ResQ' Nix

Quelle: DC Universe Online Homepage
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DC Universe Online

GenreAction MMO
PublisherSony Computer Entertainment
Websitedcuniverseonline.com
Release14.01.2011
DistributorSony Computer Entertainment
EAN0711719170877

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