Review (Nintendo 3DS): escapeVektor

Ein Spiel braucht nicht unbedingt die beste Grafik oder den pompösesten Soundtrack um ein großartiges Game zu sein. Pac-Man oder Tetris haben das vor Jahrzehnten bereits bewiesen. Mit escapeVektor, dem geistigen Nachfolger des WiiWare Titels escapeVektor: Chapter One, will Entwickler nnooo beweisen, dass dieses Prinzip nach wie vor gültig ist. Schauen wir doch mal, ob nnooo erfolgreich war.

Grafik

Die Grafik von escapeVektor wirkt sehr minimalistisch. Im Prinzip besteht das Spiel nur aus weißen Strichen und der Spielfigur, die aus einem weißen Dreieck besteht. Das alles liegt auf einem einfarbigen Hintergrund, dessen Farbe je nach Welt variiert. Der 3D-Effekt des Spiels ist auch recht marginal. Also alles wirklich nichts Überragendes, aber es passt einfach zu dem Spiel und versprüht einen ganz eigenen Charme. Irgendwo erinnert das Spiel an den Stil der Tron-Filme.

Sound

Einen bombastischen Score, eingespielt von einem Orchester, sucht man bei escapeVektor vergebens. Stattdessen wird einem ein Soundtrack aus Elektro-Songs präsentiert, welche das Geschehen auf dem Bildschirm perfekt untermalen und einfach nur sehr cool sind. Die Lieder treiben einen durch die Levels, ohne jemals langweilig, nervig, oder aufdringlich zu werden. Gefällt mir sehr gut.

Gameplay

Wie schon gesagt, sind es meistens die einfachsten Spielprinzipien, die am Besten sind. In ecapeVektor besteht die Aufgabe des Spielers darin, die weißen Linien eines Levels mit dem Vektor abzufahren. Das war es. So einfach, dass es schon wieder genial ist. Nach und nach werden neue Elemente den Levels hinzugefügt, wie Gegner oder Lichtschranken. Es werden jedoch nicht nur die Levels immer schwerer und umfangreicher, auch der Vektor selbst bekommt neue Fähigkeiten. Nach jedem bestandenen Level gibt es Erfahrungspunkte, mit denen nacheinander Fähigkeiten wie Bomben, Boost, oder temporäre Unverwundbarkeit freigeschaltet werden. Die sind auch bitter nötig, denn bereits in der zweiten Welt gibt es recht fordernde Levels. Die Steuerung ist entsprechend einfach und funktioniert auch gut. Im Prinzip braucht man nur das Steuerkreuz oder den Analogstick, die Buttons A und B, sowie die rechte Schultertaste. Mit dieser aktiviert man den Zoom in den Levels, welcher eigentlich unerlässlich ist. Die Standardperspektive ist nämlich leider zu nah an der Spielfigur dran, sodass man zu wenig von den Levels sieht. Von daher ist die Belegung der rechten Schultertaste aber suboptimal, da mit der Zeit der Zeigefinger doch anfangen kann zu schmerzen.

escapeVektor glänzt mit einem riesigen Umfang. Sage und schreibe 150 Levels, zusammengehalten durch eine zu vernachlässigende Rahmenhandlung, warten auf den Spieler. Und viele von den Levels sind alles andere als leicht oder kurz. Darüber hinaus kann man in jedem Level 4 Medaillen ergattern, und es gibt zahlreiche Erfolge zum Freischalten. Man ist also eine ganze Weile beschäftigt. Auch wenn es in dieser Zeit zu einigen Frustmomenten kommen kann, wird man doch immer wieder zum Spiel zurückkehren. Denn wenn man in einem 5-minütigen Level kurz vor Schluss eine Sekunde nicht aufpasst und stirbt, wird man vorerst vor Wut kochen. Doch nach einer kurzen Auszeit macht man sich wieder an den Level mit der Einstellung, dass man ihn dieses Mal schafft. Online Leaderboards sind auch im Spiel enthalten, wodurch man noch einen Motivator bekommt, die Levels öfter zu spielen auf der Jagd nach dem Highscore. Um diese zu ergattern, gibt es noch die sogenannten Wildcards, welche die Punkte in einem Level bei Einsatz verdoppeln. Stirbt man jedoch in dem Level, ist die Wildcard für immer verloren. Ganz nach dem Motto „high risk, high reward“.

Fazit

Wem mal wieder der Sinn nach einem Titel aus dem eShop steht, sollte bei escapeVektor zugreifen. Für 9,99€ bekommt man hier einen grandiosen Puzzler mit großem Umfang und noch größerem Suchtpotenzial. Hin und wieder kommt zwar mal Frust auf, doch man wird zum Spiel zurückkehren. Wie gesagt, die einfachsten Spielprinzipien sind doch oft die besten.

16. März 2013, von Steffen 'S. Fölsch' Fölsch

Nintendo

Hersteller

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escapeVektor

GenreGeschicklichkeit
EntwicklerNnooo
Websitennooo.com/software/escapevektor
Release20.12.2012

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