Review (DVD): Warm Bodies

R. erinnert sich nicht an seinen Vornamen. Er weiß lediglich, dass er mit „R“ begann. Zudem macht R. sich Gedanken um seinen Teint, der viel zu blass ist, wie er findet, dann wären da noch die Probleme mit seiner Haltung und der Erinnerung. Hier könnte man glauben, R. ist der totale Loser. Weiße Haut, schiefe Haltung und auch sonst wirkt er recht antriebslos.

Es sei denn, jemand mit Herzschlag ist im Raum, da wird R. ganz schnell munter. R. ist ein Zombie und für einen solchen noch echt aktiv und zugegebener maßen, für die jungen weiblichen Zuschauer, auch recht attraktiv. R.s Leben ist recht trist. Tag ein, Tag aus hängt er mit den anderen Zombies am Flughafen ab. Läuft etwas durch die Gegend, rempelt andere untote Gestalten an und sammelt Schallplatten. Einen besten Freund hat er auch, mit dem trifft er sich an der Flughafen-Bar zum gemeinsamen „Anknurren“. Hin und wieder versteht man auch ein Wort, wie R. selbst behauptet, ist dies doch wohl mehr Zufall.

Das Leben des jungen Zombies ändert sich an dem Tag, an dem Julie mit einem Suchtrupp nach Medizin sucht. Die verbliebenen Menschen leben hinter einer hohen Mauer und haben sich in einem abgeschirmten Teil einer Stadt niedergelassen. Dieser Schutz wird nur verlassen, um nach Überlebenden und nach Medikamenten zu suchen. Der Trupp junger Leute, die mit Julie unterwegs sind, werden von einer Horde Zombies überrascht. Julies Freund fällt R. zum Opfer. Doch wie der Zufall es so will, verliebt R. sich in Julie, entführt sie und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

An dieser Stelle sei genug zur Handlung gesagt. Der Film hat ein paar interessante Wendungen, aber im eigentlichen nichts mit einem Zombie-Film zu tun. Dies sollte der Zuschauer auch nicht erwarten und spätestens bei dem Blick auf das Logo der FSK wird klar, der Film ist ab 12 Jahren freigegeben und kommt somit ohne Blut und Schocker aus. Wenn der Film genauer angeschaut wird, werden ein paar Ähnlichkeiten zu einem Klassiker von William Shakespeare deutlich. Nicht nur „R“ und „J“ als Vornamen, auch die bekannte Balkon-Szene findet in Warm Bodies ihren Platz und ist nicht minder romantisch wie in Shakespeares Vorlage. Wobei anstelle von Romeo ein Zombie um das Herz der schönen Julie kämpft. Und in beiden Geschichten, ist es den Liebenden nicht möglich zusammenzukommen.

Zu erwähnen ist auch der Soundtrack. Ein Mix aus bekannten Klassikern wie Guns’n’Roses, Bruce Springsteen und Roy Orbison untermalen die Szenen treffend. R., gespielt von Nicholas Hoult, verkörpert den jungen Zombie überzeugend und hat seit seiner Rolle in About a Boy doch einiges gelernt. Teresa Palmer ist das passende Gegenstück zu Nicholas Hoult, wenn sie auch schon attraktivere Rollen, oder besser gesagt Rollen, in denen sie älter wirkte, verkörpert hat.

Fazit

Ich bin mit sehr viel Skepsis an den Film Warm Bodies gegangen. Zombies stehen in den letzten Monaten wirklich an allen Ecken wieder auf. Sei es in TV Serien, Kinofilmen, Bücher, Videospielen oder als Form von Gadgets. Überall begegnen wir den Untoten oder auch Infizierten. Diese Wesen dann noch mit Romantik gepaart, ging in meinen Augen so gar nicht. Es fehlte nur noch, dass die Zombies funkeln und glitzern sobald sie Menschenfleisch erblicken. Doch Warm Bodies konnte mich überzeugen. Zombies gehen auch romantisch und auch witzig! Beim anschauen darf nur nicht der Fehler gemacht werden den Film mit denen von Romero zu vergleichen. Es ist ein romantischer Teenagerfilm und muss auch als dieser bewertet werden. Zudem ist die Erzählung aus Sicht eines Zombies etwas Neues. Ich habe in noch keinem Film einen Zombie gesehen, der einem Mädel imponieren möchte und dieses Mädel dann nicht das Hauptgericht beim Dinner ist.
Der Film ist auf jeden Fall sehenswert, wenn er auch ohne Blut und Schocker daherkommt.

1. August 2013, von Andrea 'Andrea K.' Krieg

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