Review (DVD): Ford Fairlane - Rock ’n’ Roll Detective
“Yes, ein Trash-Film”, hab ich mir gedacht, als ich mir einen Trailer zu Ford Fairlane - Rock ’n’ Roll Detective angeschaut habe. Es gibt manchmal einfach nichts Besseres, als sich so einen Film anzugucken, der nicht den Anspruch hat, ernst oder seriös zu wirken, sondern einfach Spaß machen will. Schaffte das Renny Harlin, immerhin der Regisseur von Stirb Langsam 2, mit Ford Fairlane?
Der geheimnisvolle Tod von Bobby Black, Sänger der Rock Band „The Black Plague“, ist Grund genug für Johnny Crunch (Gilbert Gottfried), seinen alten Freund, den Privatdetektiv Ford Fairlane (Andrew "Dice" Clay) zu engagieren, um der Sache auf den Grund zu gehen. Nachdem jedoch auch Crunch kurz darauf das Zeitliche segnet, wird der Fall persönlich für Fairlane und er setzt alles daran, den Mörder von Black und Crunch aufzuspüren. Was Fairlane nicht weiß: Hinter deren Morde hängt ein ganzer Rattenschwanz voller Intrigen, Geheimnissen und Verrat ...
Wie schon gesagt, eine Story rein nach Blaupause macht mit vor allem bei so einem Film wenig bis nichts aus. Der Plot überrascht in keinster Weise, Twists sowie Überraschungen sucht man mit der Lupe. Im Endeffekt ist Ford Fairlane - Rock ’n’ Roll Detective nichts Weiteres als ein 08/15 Detektivfilm. Der Film lebt stattdessen von seinen Charakteren und abstrusen Situationen, in die diese reinkommen. Leider überzeugt aber kein einziger von den Charakteren. Dice Clays Fairlane, der wie der große Bruder vom Fonz aussieht, schmeißt nur so mit Schimpfwörtern und (vermeintlich) coolen Sprüchen um sich. Nach zehn Minuten hatte ich persönlich schon genug von ihm, aber er ist ja der Protagonist, weswegen er fast die vollen 104 Minuten vor der Kamera zu sehen ist. Wenn dann doch mal seine menschliche Seite zum Vorschein kommt, (was selten genug passiert, er muss ja seine Coolness bewahren) wirkt er wiederum beinahe sympathisch. Natürlich fährt er auch einen Ford Fairlane, hat ein großes Haus am Strand und ein exotisches Haustier: einen Koalabären, der nichts weiter als eine Animatronic-Puppe ist - und definitiv das Highlight des Films. Es denke sich bitte jeder selbst, was das für den Film bedeutet… Im Mittelteil wird der Film jedoch beinahe akzeptabel, weil dort eben die menschliche Seite von Ford zum Vorschein kommt, doch leider verfällt der Film viel zu schnell wieder in seine alten Muster geprägt von Chauvinismus, leichten Frauen und dummen Sprüchen. Dabei ziehen nur knapp 20% der Sprüche, die Ford vom Stapel lässt, der Rest wirkt viel zu gezwungen.
Die restlichen Schauspieler können leider auch nicht überzeugen, was ich aber eher deren Rollen zuschreibe als ihrem Können. Man hat das Gefühl, das namhafte Leute wie Gilbert Gottfried, Ed O’Neill, Priscilla Presley und Robert Englund einfach nur an Bord geholt wurden, um mit ein wenig Starpower prahlen zu können. Der beste Charakter ist noch das blonde Dummchen Zuzu Pedals, gespielt von Maddie Corman, die für einige richtige Lacher sorgt (und diese sind rar gesäht…).
Auch äußerst überraschend und negativ auffallend: Bis auf die Kinotrailer besitzt die DVD keinerlei Extras, was einfach nicht mehr zeitgemäß ist, egal ob diese von den Käufern genutzt werden oder nicht. Es gibt noch nicht mal einen Audiokommentar vom Regisseur und/oder den Schauspielern.
Fazit
Selbst Freunde von Trash- und B-Movies sollten einen weiten Bogen um Ford Fairlane - Rock ’n’ Roll Detective machen. Gnadenlos auf cool und hip getrimmt zaubert der Film doch nur alle Jubeljahre mal ein Grinsen auf das Gesicht der Zuschauer.