Cyberkrieg: die Gefahren des digitalen Schlachtfelds
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist in vollem Gange. Cybersicherheitsexperten mahnen in Zuge dessen auch die kriegerische Cyberfront ganz genau im Auge zu behalten. Diese Front bildete sich lange vor dem Überschreiten der ukrainischen Grenze durch russische Truppen. Das virtuelle Schlachtfeld hat sich mit Beginn der Invasion zu einem ausgewachsenen Cyberkrieg entwickelt, den das Hacker-Kollektiv Anonymous gegenüber Russland erklärte.
„Als Reaktion auf die russischen Kriegshandlungen startete das Hacker-Kollektiv Anonymous eine Reihe von Angriffen gegen Russland, wobei die staatlichen Medien des Landes das Hauptziel sind. In diesem Cyberkrieg überfluten neue Arten von Schadsoftware beide Länder, wobei Tausende von Webseiten unter DDoS-Angriffen zusammenbrechen. Außerdem beflügelt der Konflikt auf beiden Seiten den sogenannten Hacktivismus“, sagt Daniel Markuson, Cybersicherheitsexperte bei NordVPN.
Die Methoden der Cyberkriegsführung
In den letzten zehn Jahren ist die Zeit, die Menschen online verbringen, drastisch gestiegen. Untersuchungen von NordVPN haben ergeben, dass die Deutschen fast 25 Jahre ihres Lebens online verbringen. Da unser Leben so sehr vom Internet abhängt, können Cyberkriege sehr realen Schaden anrichten. Hier einige Ziele, die „Online-Soldaten“ verfolgen:
Die Zukunft des Cyberkriegs
„Regierungen, Unternehmen und die Öffentlichkeit müssen diese neue Art der Kriegsführung verstehen lernen und sich schützen, indem sie sich um ihre Cybersicherheit kümmern. Von den massiven Cyberangriffen im russisch-georgischen Krieg 2008 bis zu den Cyberangriffen in der Ukraine ist heute absehbar, dass in Zukunft die Schlacht ziviler und internationaler Konflikte verstärkt im Netz stattfinden wird“, sagt Daniel Markuson.
Markuson sagt zudem voraus, dass der Cyberkrieg in Zukunft ein noch wichtigerer Kriegsschauplatz für die globalen Supermächte werden wird. Er glaubt, dass sich Terrorzellen auf zivile und kritische Infrastrukturen konzentrieren werden: Terroristen wären dann noch schwerer zu belangen und könnten überall auf der Welt Anschläge verüben. Außerdem glaubt Markuson, dass der Aktivismus digitaler werden wird und es den Bürgerinnen und Bürgern auf diese Weise gelingen kann, Regierungen zur Rechenschaft zu ziehen.
Ein einzelner Mensch kann nicht viel tun, um in einen Cyberkrieg einzugreifen oder sich vor den Folgen zu schützen. Es ist wichtig, sich über die Zuverlässigkeit von Informationsquellen zu erkundigen und eine kritische Haltung gegenüber allem, was online geschieht, einzunehmen. Gerade bei Desinformationskampagnen ist das von Bedeutung.