Review (PS3): Battlefield 4
Hier stürzen Gebäude ein, Seilbahnen stürzen ab, Flugzeugträger gehen unter. Explosionen, soweit das Auge reicht, richtig hier geht es um Battlefield 4. EA und Dice bringen ein Augenschmaus an Action auf den Bildschirm.
Battlefield 4 erscheint wie aus den Vorgängern gewohnt mit einer Kampagne und Multiplayer Modus, das Menü ist sehr übersichtlich und gut strukturiert. Ihr könnt euch die Erfolge eures Soldaten unter dem Punkt "Mein Soldat" ansehen, hier werden die Multiplayer Erfolge angezeigt. Ihr könnt euch den Fortschritt eurer Klassen, die Auszeichnungen, erbeutete Erkennungsmarken ansehen. Ein gut gestalteter Menüpunkt, um mit seinen Online-Erfolgen zu prahlen.
Der Kampagnen-Modus
Im Kampagnen-Modus könnt ihr zwischen den drei Schwierigkeitsgraden Leicht, Mittel und Schwer wählen. Getestet habe ich, als Ego-Shooter Liebhaber, zunächst auf Mittel. 
Dieser ist für Spieler sehr gut geeignet, die bereits etwas Erfahrungen mit Spielen dieser Art haben. Das Spiel ist nicht zu einfach aber auch nicht zu schwer, jedoch kann man auf Mittel nicht unbedenklich auf das offene Feld rennen, man sollte dann schon taktisch klüger vorgehen. Granaten in eurer Nähe sind gefährlich und ihr solltet nicht in der Nähe sein, wenn diese zünden. Für den Anfänger oder Neueinsteiger eignet sich der Schwierigkeitsgrad Leicht sehr gut, im Vergleich zu Mittel überlebt ihr etwas länger und fallt nicht sofort um, wenn ihr Mal nicht rechtzeitig von einer Granate weg kommt, weil ihr mit dem Zielen beschäftigt seit.
Die Kampagne beginnt in einem sinkenden Jeep mit eurem Squad. Euer Staff-Sergeant erteilt euch den Befehl die Scheibe des Jeeps zu zerschießen und euch selbst zu retten, da er am Bein verletzt und eingeklemmt ist. Nach dieser Sequenz spielt ihr die erste Mission, bis zu dieser Stelle. Ihr werdet mit der Steuerung in der ersten Mission vertraut gemacht. Eine wirkliche Story oder Geschickte sucht man hier vergebens, ihr trefft euch, nachdem ihr von eurem Squad getrennt wurdet, wieder und gebt eurem 4. Squad-Mitglied Rückendeckung. Und schon beginnt der Spaß, ihr erhaltet, nach und nach im Spiel weitere Aufträge, die auszuführen sind, rettet die VIP's, holt die Festplatte aus dem angegriffen Flugzeugträger, um die Daten zu sichern, bekämpft XYZ.
Die Missionen haben einen Zusammenhang, allerdings scheint eine wirkliche Geschichte nicht vorhanden zu sein. Wer sich also von dem Spiel eine Oscar-reife Storyline erwartet wird hier enttäuscht, dies mindert den Spielspaß allerdings in keiner Weise. Von der ersten Minute an überzeugt die Frostbite 3 Engine und lässt Battlefield 4 wirklich hervorragend aussehen, Schatten, Wasser, Spiegelungen, Explosionen, Rauch, einstürzende Gebäude, zerstörte Wende etc. sehen einfach bombastisch aus. 
Der klasse Sound macht das Spielgefühl nahezu perfekt. Die Action wird mit dem passenden Sound richtig aufgewertet und gut in Szene gesetzt, sodass man kaum die Finger von Battlefield 4 lassen kann. Es macht einen riesigen Spaß Wände, Fahrzeuge zu zerstören, da es optisch und einfach akustisch einfach hervorragend gelungen ist. Der Kampagne-Modus wird nicht langweilig, man fiebert die einzelnen Missionen mit und hat hier einige gut durchdachte extra Funktionen, um das Ziel zu erreichen.
Ihr könnt eurem Squad Befehle erteilen, ihr markiert z.B. die Gegner, die euer Squad ausschalten soll und eure Mitstreiter kümmern sich darum. In einzelnen Missionen erhaltet ihr z. B. Luftunterstützung und könnt auch hier die Ziele markieren, die ausgeschaltet werden sollen.
Ganz neu dazugekommen ist, dass ihr über Punkte, die ihr in den Missionen erhaltet, neue Waffen freischalten könnt. Im Pause-Menü könnt ihr euch anzeigen lassen, ab welcher Punktzahl ihr welche Medaille erhaltet und ab wie vielen Punkten eine neue Waffe freigeschaltet wird. Extra Punkte erhaltet ihr z. B. durch Kopfschüsse, Killserien oder im sogenannten Adrenalinrausch (der Zeitpunkt kurz vor eurem Ableben). 
Über Waffenkisten, die im gesamten Spielgebiet verteilt sind, könnt ihr je nach Situation eure Waffenauswahl anpassen. Die Gegner stehen weit entfernt? Kein Problem ich nehme das Scharfschützengewehr zur Hand. Die Gegner sind nun zu nah? Kein Grund zur Sorge ich nehme eine Schrottflinte. Der Waffenwechsel an den Kisten macht das Spiel innerhalb der Missionen angenehmer, ihr müsst nicht hoffen, dass eure Gegner bessere Waffe fallen lassen oder darauf, dass die passende Mission für euch abfällt. Ihr könnt mit den Waffen spielen und die auswählen, die euch liegen und situationsbedingt wechseln.
Über das Fernglas können Gegner markiert werden und um sie besser im Blick zu behalten. Diese Funktion ist gerade für Einsteiger sehr hilfreich. Allerdings etwas fragwürdig, da ihr nicht wie in Crysis 3 über einen hochmodernen Kampfanzug mit Head-Up-Display verfügt, der euch eure Gegner optisch hervorheben könnte. Nette Funktion, die etwas unrealistisch ist, dem Spielspaß aber keinen Abzug bringt. Alternativ kann man das Fernglas einfach nicht benutzen, wenn man diese Anzeige nicht möchte.
Die KI (oder auch Künstliche Idiotie genannt) lässt etwas zu wünschen übrig. Die Gegner scheinen eine Feste Handlungsstrategie zu haben, die so gut wie nie abweicht. Sie verhalten sich meist so wie folgt:
Sie kommen aus einem Gebäude, Tunnel oder Fahrzeug, suchen ihren Platz an dem sie Deckung nehmen können, werfen ab und an eine Granate, schießen auf euch, gehen kurz in Deckung. Kommt ihr ihnen zu nah, suchen sich manche Gegner ein besseres Versteck. Das Ganze gleicht sich aber wieder mit der KI eures Squads aus, wenn ihr davon ausgegangen seid, dass euer Squad sich etwas besser anstellt, dann sei soviel gesagt: Nein! Als Beispiel, ihr fahrt mit einem Panzer durch die Gegend, eines eurer Squadmitglieder sitzt am Maschinengewehr (MG), man mag vermuten er sitzt dort, um eventuell Gegnertruppen mit Panzerfäusten auszuschalten, damit euer Panzer nicht zerstört wird. Falsch gedacht, auch darauf könnt ihr euch nicht verlassen, sehr selten kommt es mal vor, dass euer Squad Gegner gezielt ausschaltet. Also kümmert ihr euch am besten gleich um diese Gegner (ist auch nicht verkehrt, gibt mehr Punkte und damit schneller neue Waffen)
Der Multiplayer-Modus
Im Muliplayer-Modus könnt ihr den von euch bevorzugten Modus wählen, indem ihr spielen wollt (z. B. Eroberung, Teamdeathmatch, Rush etc.) Ihr wählt wie auch in den Vorgängern ein Klasse aus (Sturmsoldat, Pionier, Versorgung oder Aufklärer). Je nach Klasse variieren eure Waffen und Gadgets (Medipack, Munitionsvorrat oder Werkzeug). Ihr könnt euch Mitspielern anschließen und ein Squad bilden, der Vorteil daran ist, dass nach seinem Ableben bei eurem Squad wieder einsteigen könnt. Alternativ könnt ihr die eroberten Punkte oder eure Basis als Wiedereinstiegspunkt wählen. Je mehr Kills (Punkte) ihr mit der jeweiligen Klasse sammelt, desto eher steigt ihr in dieser Klasse auf und schaltet neue Waffen und Ausrüstungsgegenstände frei. Fahrzeuge wie Panzer, Helikopter etc. sind auch im Multiplayer verfügbar, welches ein hohes Maß ab Zerstörung gewährleistet.
Wirklich toll an Battlefield ist, dass auch im Multiplayer Gebäude, Wände etc. zerstört werden können. Ganz neu ist, dass mit der neuen Frostbite Engine auch ein neues Feature das sogenannte "Levolution" hinzukommt. Es ist nun möglich, dass die Multiplayer-Karten sich ändern, unter anderem kann dies passieren, wenn ein Staudamm zerstört wird, so kann die Karte geflutet werden, was ein komplett neue Situation schafft.
Fazit
Die Kampagne eignet sich wunderbar, um in das Spiel herein zu finden. Sie ist schön gemacht und bietet einige WOW-Effekte sowie schöne Schlachten. Eine wirkliche Story oder Gefühl das Teil eines wichtigen Krieges / Auftrages zu sein kommt nicht rüber. Allerdings zieht euch jede einzelne Mission dennoch in ihren Bann. Die Schwierigkeitsgrade machen es für jeden zu einer Herausforderung. Es gibt viele gute Neuerungen (Munitionskisten / Punkte-System) aber auch ein paar negative (KI, Story). 
Dem Spielspaß schadet dies aber nicht, ich konnte die Finger nicht von dem Spiel lassen, da die Umsetzung optisch sowie akustisch mit der Herausforderung möglichst viele Punkte zu bekommen, um schnell die neuen Waffen freizuschalten eine wirklich gute Mischung ist, die Langzeit-Spielspaß verschafft. Habt ihr Freunde, die ebenfalls Battlefield 4 spielen, könnt ihr euch ebenfalls über die Punkte der Missionen mit euren Freunden messen. Das sind rundum Neuerungen die Battlefield 4 erhalten hat, die mich, einen Battlefield Fan seit Beginn, von dem neusten Teil überzeugt haben, obwohl bisher der Multiplayer eher für mich ansprechend war.
Das Herzstück des Spiels ist und bleibt der Multiplayer-Modus und dieser kann sich sehen lassen. Battlefield 4 überzeugt mit der Frostbite Engine auf ganzer Linie, Gegner die sich in Gebäuden verstecken sind kein Problem, zerstöre ich schnell mal die Wand und überrasche den Gegner. "Levolution" macht den Multiplayer besser, schöner und größer als er bisher war. Die Umgebung reagiert auf euch und ihr könnt mit der Umgebung spielen. Springt ihr über ein Auto, um einen Gegner von hinten auszuschalten, kann es sein das die Alarmanlage losgeht und der Gegner euch bemerkt, bevor ihr bei ihm seid. Zerschießt den Stromkasten, um im Gebäude das Licht auszuschalten und eure Gegner mithilfe eines Nachtsicht-Geräts zu eliminieren. Lasst Gitter herunter, um euren Gegnern den Weg zu versperren etc. 
Diese Features sind äußerst gut eingebracht und lassen euch taktisch anders vorgehen. Ihr könnt viele Situationen durch Spielen mit der Umgebung beeinflussen. Ebenfalls könnt ihr die Karte verändern, könnt die Stadt fluten, wenn ihr einen Damm zerstört, könnt Gasleitungen zum Explodieren bringen und dadurch eine Brücke zerstören. Jede Karte bringt einen eigenen "Levolution" Effekt mit sich, den es zu entdecken und Lieben gilt.
Die Grafik hat sich im Vergleich zu Battlefield 3 nicht großartig geändert, es sieht alles super aus und die Explosionen und Schlachten, vor allem wenn dann mal ein Gebäude kaputt geht, sind einfach Klasse gemacht. Die Playstation 3 wird von dem Spiel voll ausgereizt, dies merkt man an zwei, drei Situationen in der Kampagne. Bei einer Abfolge von Explosionen kam es zu einem kurzen Einbruch der Framerate, welcher jedoch nicht störend war und nur meines Erachtens nur zweimal vorkam.
Der Sound untermalt die gute Optik des Spiels hervorragend. Die Musik ist passend gewählt und erzeugt Spannung. Die Soundeffekte wie Explosionen, Schüsse, Alarmanlagen sind super umgesetzt und klingen realistisch. In Verbindung mit einem Surround System kommt sehr schnell einfach nur Freude und ein breites Grinsen auf, wenn man etwas mit einem Panzer oder einer Panzerfaust zerstört.
Ein Manko für mich ist jedoch die teilweise geänderte Steuerung. Ist man noch Battlefield 3 gewohnt und kam mit der Steuerung gut zurecht, mag man meinen, dass sich hierbei nichts geändert wurde. Warum auch, es hat ja gepasst. Leider falsch, die Fahrzeugsteuerung hat sich soweit geändert, dass man nun mit dem linken Stick Gas gibt und auch gleichzeitig lenkt, fraglich, wie man bei einer engen Linkskurve dann noch Gas geben möchte, wenn man den Stick nur nach Links drücken kann, um die Kurve zu bekommen. Bei den Bootsmissionen ist dies äußerst frustrierend, da ihr eurem Flugzeugträger hinterher fahren müsst und gleichzeitig Gegner bekämpfen sollt. Versucht ihr nun ein Ausweichmanöver, um möglichst nicht getroffen zu werden, verliert man schnell die Orientierung und fragt sich nach dem Sinn dieser Änderung. Hier als Tipp passt die Fahrzeugsteuerung manuell euren Vorlieben nach an, das erleichtert euch so manche Situation doch um einiges.
Die Kritik-Punkte sind jedoch alle "meckern auf hohem Niveau" und ändern nichts an der Tatsache, dass Battlefield 4 ein rundum gelungenes Spiel ist, welches Battlefield-Fans vor allem aufgrund des Multiplayers begeistern wird. Ebenso ist es auch für Einsteiger geeignet, da kein Bezug auf die Vorgänger besteht. Ich bin begeistert und werde mir Battlefield 4 definitiv für die PS4 kaufen.