Review (PC): TrackMania2 Valley
Vor knapp 10 Jahren veröffentlichte der französische Entwickler Nadeo, den ersten TrackMania Titel. Weltweite Bekanntheit verschaffte der Serie, der 2006 im Rahmen des Electronic Sports World Cup (ESWC) kostenlos veröffentlichte Titel TrackMania Nations (ESCW), mit dem Millionen von Spielern mit einen „Formel 1“ ähnlichen Boliden durch eine Arena aus Loopings und Sprungschanzen rasten. Die Besonderheit des Titels war das einfache aber fordernde Gameplay und ein Baukasten-System, mit dem die Spieler selbst für eine Vielzahl abwechslungsreicher Strecken sorgten. Dem Titel folgten einige nicht weniger erfolgreiche Reinkarnationen des Erfolgskonzepts. Mit Trackmania2 Valley ist nun die jüngste Variante in den Handel gekommen, die hohe Erwartungen zu erfüllen hat. Wir haben uns angesehen, ob sie diese auch erfüllt.
Mit Trackmania2 Valley ist die mittlerweile dritte Variante des Arcade-Racers, die auf Basis der neuen Trackmania2 Engine basiert. Es ist genauso nahtlos in Nadeos eigene Client-Software „ManiaPlanet“ integriert, wie die beiden zuvor veröffentlichen Titel, Trackmania2 Canyon und Stadium und dem erst vor kurzem veröffentlichten First-Person-Shooter ShootMania - Storm.
Offline, Online … und der Baukasten ...
Im Offline-Modus bietet TrackMania2 Valley insgesamt 65 Strecken aufgeteilt auf fünf ansteigende Schwierigkeitsstufen. Diese können alleine gegen die Uhr, abwechselnd im Hotseat-Modus (bis 8 Spieler), im Splitscreen (2-4 Spieler) oder im LAN gegen Freunde gespielt werden. Zusätzlich zu den beiliegenden Strecken hat man auch Zugriff, auf den Strecken Editor, mit dem eigene Strecken relativ simpel durch das erwähnte Baukasten-System erstellt werden können. Es werden scheinbar alle Möglichkeiten geboten, die den Entwicklern bei ihren Strecken auch zur Verfügung standen. Im Online-Modus stehen eine große Zahl privat betriebener Server zur Verfügung, um gegen gleichgesinnte in verschiedenen Modi anzutreten. Was die Modi alle gemein haben, ist das für die TrackMania-Reihe typische Fahren gegen die Uhr: 
Kollisionen oder Überholmanöver sind nicht vorgesehen. Auf den Servern stehen dann (fast immer) eine riesige Auswahl an von Usern erstellten Strecken zur Verfügung, die nach Gutdünken der Betreiber zusammengestellt worden sind. Der Download der Strecken geschieht wie auch der Download der individuellen Fahrzeug-Lackierungen ganz von alleine. Die Lackierungen lassen sich ähnlich wie die Strecken recht einfach im integrierten Editor erstellen und anpassen. Neben der Lackfarbe selbst kann der eigene Wagen mit allerlei Stickern, Logos und Texten individuell gestaltet werden.
Gameplay ...
Das Setting in TrackMania2 Valley bietet neben Autobahnen und schlammigen und rutschigen Landstraßen auch die Loopings und Sprungchancen, für die die Serie seit Jahren bekannt ist. Zur Verfügung steht ein einziger Wagen, der so aussieht, wie man sich eine Kreuzung aus einem Renault Sport Megane und einem Mini Copper S vorstellen würde. Der „Einheitswagen“ sorgt für Chancengleichheit und Vergleichbarkeit in den Rennen gegen die Gegner bzw. gegen die Uhr, ein Tuning oder andere leistungssteigernde Maßnahmen gibt es nicht. Das Fahrverhalten selbst richtet sich deutlich mehr an Gelegenheitsspieler oder Fans von Arcade-lastigen 
Rennspielen, als an Anhänger von Rennsimulationen. Trotzdem bleibt das Fahrverhalten realistisch und anspruchsvoll. Der Wagen verhält sich entsprechend den äußeren Faktoren, wie z.B. der Straßenbeschaffenheit: Auf den geteerten Autobahn-ähnlichen Strecken fährt es sich deutlich „stabiler“ als auf den matschigen Feldwegen. Ebenso hat man gerade bei den vielen bergauf und bergab Passagen einer Strecke seine Mühe immer die passende Geschwindigkeit für eine optimale Bodenhaftung zu finden.
Grafik und Nadeos Steckenpferd ...
Nadeo hat mit seiner TrackMania2 Reihe - einen potenten Rechner vorausgesetzt - einen optischen Leckerbissen geschaffen. Die Strecke selbst, abseits der Strecke und die Fahrzeuge sind detailreich umgesetzt und mit hochauflösenden Texturen versehen. Die mitgelieferten Strecken (und auch viele, aber leider nicht alle, der Spieler) zeigen eindrucksvoll, wie Nadeo es geschafft hat trotz des Baukasten-Systems mit seinen festen Bausteinen eine optisch homogene Strecke und Landschaft zu erstellen. Wenn man den Editor nicht gesehen hat, könnte man fast vergessen, dass es letztlich immer wieder die gleichen Bausteine sind, über die man gerade fährt oder nicht selten auch fliegt.
Eine herausstechende Disziplin der Nadeo Entwickler bzw. der TrackMania-Reihe war und ist auch in TrackMania2 Valley der 3D-Modus. Unterstützt werden von Haus aus das Nvidia 3D-Vision System, alle Variationen von 3D Monitoren (mit „Left-Right“, „Top-Bottom“ Modus usw.) oder eine einfache Anaglyphen Brille. Der 3D-Modus ist, wenn man die Möglichkeit dazu hat, auf alle Fälle einen Blick wert.
Fazit
In TrackMania2 Valley hat der Entwickler Nadeo es geschafft, das erfolgreiche Konzept seiner fast 10 Jahre alten Vorgänger mit einer aktuellen Optik zu kombinieren. Das Gameplay ist wie gewohnt anspruchsvoll und Arcade-lastig und stellt den direkten Kampf gegen seine Mitspieler in den Vordergrund. Dazu sind alle Möglichkeiten vorhanden selbst für neue Inhalte und Abwechslung zu sorgen, und durch die große Anzahl Spieler im Internet dürfte auch für lange Zeit der Nachschub an neuen abwechslungsreichen und fordernden Strecken gesichert sein. Wer Spaß an Arcade-Rennspielen hat, kann mit TrackMania2 Valley kaum was falsch machen.
TrackMania2 Valley ist ausschließlich als Download bei den gängigen Portalen und auf der ManiaPlanet-Website für ca. 20€ erhältlich.