Review (PC): Imperium Romanum Gold Edition
Das römische Imperium war zu Hochzeiten gigantisch und eine der bedeutendsten antiken Hochkulturen. In Imperium Romanum von Haemimont Games dürfen wir zwar nicht den ganz großen Boss mimen, doch unsere Siedlungen halten uns auch so genug in Atem. Dass das Aufbauspiel den Imperator nicht vom Hocker haut liegt.
..an vielerlei Dingen, die ich jetzt näher erläutern will. Als Statthalter vom Kaiser entsandt besteht unsere Aufgabe darin aus den zunächst sehr überschaubaren Siedlungen frisch eroberter Provinzen blühende Metropolen zu machen die sich optisch und ökonomisch nahtlos in den Glanz und Prunk des Großreichs einreihen.
Wir haben die typischen Aufgaben eines Aufbaustrategiespiels: einen florierenden Wirtschaftskreislauf aufbauen also Rohstoffe erschließen, Markt und Versorgungslager bauen, für Sicherheit sorgen indem wir Präfekturen und Kasernen errichten und natürlich dürfen auch die Unterhaltung und die Religion nicht zu kurz kommen. Tempel befriedigen das Bedürfnis unserer Siedler nach göttlichem Beistand, Tavernen sind Treffpunkte zum Umtrunk und der Circus Maximus komplettiert das berühmte "Brot und Spiele"-Prinzip.
Die Hygiene ist ein besonders wichtiger Faktor. Der geschickt platzierte Bau von Aquädukten und Brunnen versorgt das Stadtgebiet mit Wasser. Zuwenig Zugang zum wertvollen Nass zieht im schlimmsten Fall den Ausbruch der Pest nach sich und erschwert das zeitnahe Löschen von Gebäuden. Bäder befriedigen das Hygiene Bedürfnis der höheren Gesellschaftsschichten. Apropos höhere Schichten, wie immer ist das Ziel möglichst viele Siedler durch das Erfüllen der Bedürfnisse zu höheren, aber damit auch anspruchsvolleren, Schichten aufsteigen zu lassen. Nur so sprudeln mehr Steuern in die Kasse.
Und die ist, wenn man nicht gut wirtschaftet chronisch leer. Bis auf ein paar Almosen des Kaisers gibt dann auch keine Finanzspritze und die Stadt ist schnell runtergewirtschaftet. Der Bau von Kasernen und die Ausbildung von Soldaten sowie der Bau einer Stadtmauer schützen unsere Gemeinschaft vor bösen Eindringlingen. Leider ist das aber auch schon die einzige militärische Aufgabe die wir zu erfüllen haben. Diplomatie und Eroberung suchen wir vergebens, da merkt man eben dass wir doch nur ein Statthalter und kein Feldherr sind.
Die Optik ist gelungen. Scharfe Texturen, gute Lichteffekte und dynamische Wetter- sowie Tag und Nachtwechsel sorgen für schöne Atmosphäre. Der Soundtrack ist stimmig, wird aber nach einer Weile arg eintönig, da wäre mehr Abwechslung und Umfang nötig gewesen. In der vorliegenden Gold Edition ist neben dem Hauptspiel auch das Add-on „Emperor Expansion Pack"" mit enthalten. Das Add-on fügt neue Missionen in entlegeneren Provinzen wie z.B. Nordafrika hinzu, biete aber unterm Strich dasselbe Spielerlebnis. Wer auf mehr Taktik, Militär und kniffligere Aufgaben gewartet hat wird enttäuscht.
Fazit:
Imperium Romanum bietet nur Standard-Aufbaukost ohne Schnickschnack. Auf Dauer vermisst man echte Herausforderungen denn ständig aufpoppende Info-Boxen zu Bränden, Pestausbrüchen und Angriffen sind auf Dauer ziemlich schnell öde. Wer diplomatische und militärische Herausforderungen sucht und selbst erobern will sollte die Caesar-Reihe probieren, die Schlacht-Enthusiasten sind mit Rome:Total War am besten bedient. Imperium Romanum ist unterm Strich eine nette Geschichtsstunde, bleibt aber beim guten Ansatz stecken.