Review (PC): Farm for your Life

Ein idyllisches Dorf nahe an einem Waldrand. Das Wasser des Bachlaufes plätschert und es herrscht reges Treiben auf der Farm. Ihr kümmert Euch um das Gemüse auf dem Hof und fahrt die Ernte ein. Alles ist so, wie es sein soll. Doch ein aufkommender Sturm ändert schlagartig alles.

In Farm for your Life von Hammer Labs übernehmt Ihr die Rolle eines Farmersohns. Der Vater ist nach einem Sturm durch einen Zombie-Angriff ums Leben gekommen, und nun müsst Ihr Euch mit den letzten Überlebenden des Dorfes - ausschließlich Jugendliche - zusammentun und das Dorf wieder aufbauen.
Allerdings ist es mit dem reinen Aufbau nicht getan. Eure Aufgaben erstrecken sich dabei vom Abbau von Rohstoffen über den Anbau von Nahrungsmitteln bis hin zum Bewirten der anderen Überlebenden aus der Umgebung mit Nahrung.

Ein stressiger Job und für einen einzelnen Jungen nicht zu stemmen. Aus diesem Grund seid Ihr auch nicht alleine. Ihr habt einen Helfer, der euch wahlweise auf der kleinen Farm beim Bewirtschaften der Felder sowie der Ernte oder aber in der als Wirtsraum genutzten Ruine als Bedienung aushilft.
Mit dieser Hilfe kann man doch auch mal Luft holen, neue Rezepte für die Bewirtung der Überlebenden bzw. Samen tauschen, die Einrichtung des Wirtsraumes erweitern oder aber auch Abwehrmittel gegen die Zombies bauen.

Um jedoch die Einrichtung des Wirtsraumes zu erweitern, oder die Abwehrmittel gegen Zombies zu bauen benötigt Ihr Zutaten. Dies fängt bei Stein und Holz an, welches Ihr ganz bequem abbauen könnt, und setzt sich dann über Dinge wie Elektroschrott oder einfach nur Schrott fort. Je weiter fortgeschritten der Gegenstand, den Ihr bauen wollt, desto mehr und desto unterschiedliche Zutaten benötigt Ihr.

Wie kommt Ihr nun aber an die anderen Zutaten, die sich nicht so leicht abbauen lassen. Nun, das ist schnell erklärt. Für die Nahrung, die Ihr den umliegenden Überlebenden gebt, bekommt Ihr etwas im Tausch. Ihr könnt dabei selbst bestimmen, was Ihr von den Überlebenden fordert, jedoch solltet Ihr immer darauf achten, dass der Tausch ausgewogen ist. Hier habt Ihr als Orientierung in dem Tauschfenster eine Waage. Diese zeigt Euch, ob der Tausch ausgewogen ist, oder ob eine Seite mehr bietet als die Andere.

Dieser ausgewogene Tausch ist aber nicht nur bei den Überlebenden wichtig, die etwas von euch wollen. Wenn Ihr die Überlebenden mit Nahrung versorgen wollt, seid Ihr gezwungen, auch gelegentlich selbst etwas eintauschen zu müssen. Hierfür gibt es einen Händler im Dorf, bei dem Ihr dann Pflanzensamen, Dünger und Essensrezepte eintauschen könnt. Dies kommt in der Regel dann einher, wenn die Überlebenden etwas neues Essen wollen, wozu Ihr noch nicht das Rezept und / oder die Zutaten zu dem Rezept noch nicht besitzt.

Damit man nicht nur Aufbauen und sich um die Gäste kümmern muss, wurde ein kleines Minispiel mit eingebaut. Dieses Minispiel kommt dann zu tragen, wenn man das Rezept das erste Mal bekommt und ausprobieren will. Hier bekommt man am Anfang gezeigt, welche Zutaten für das Rezept erforderlich sind. Danach fliegen dann die verschiedensten Zutaten durch das Bild, und man muss mit der Maus die richtigen Zutaten so zerteilen, dass diese im Topf landen. Für jede richtige Zutat, die im Topf landet, füllt sich der Balken des Rezeptes, und wenn der Balken voll ist, hat man das Gericht geübt.
Bei diesen Minispielchen kann man es allerdings nicht gemütlich angehen lassen. Es wird die Zeit gemessen, die Ihr für das Zubereiten des Rezeptes benötigt. Abhängig davon, wie schnell Ihr bei dem Minispiel seid, dauert das Gericht dann im Wirtsraum unterschiedlich lange bei der Zubereitung.

Wofür werden aber die Abwehrmittel gegen die Zombies benötigt? Die Zombies, die nach dem Sturm in das Dorf einfielen, suchen nach wie vor das Dorf heim und plündern die raren Lebensmittel oder greifen nachts auch die Überlebenden an, wenn man diese Einstellung auswählt. Mit den Abwehrmitteln wie zum Beispiel einer überdimensionalen, automatischen Steinschleuder macht Ihr den Zombies Feuer unterm Hintern und baut so Euren Verteidigungswall, ganz im Stil eines Tower-Defense-Spiels, auf.

Errichtet einen Schutzwall gegen die Zombies, und spickt diesen mit Steinschleudern, um die Zombies aus dem Dorf zu halten. So schafft Ihr es, Euer Dorf wieder zu neuem Leben zu erwecken, und zu einem sicheren Ort zu machen.
Allerdings wäre das Spiel ja recht einfach, wenn Ihr einfach hinter Eurem Schutzwall bleiben könntet, und einfach die Zombie-Apokalypse aussitzen könntet. Ihr benötigt nämlich für den Ausbau immer wieder mehr Rohstoffe, und diese gibt es im Dorf nur in begrenzter Menge. Um mehr Rohstoffe wie Holz und Stein zu erhalten, müsst Ihr den angrenzenden Wald erkunden, und die Rohstoffe dort abbauen. Allerdings müsst Ihr Euch im Wald besonders vor den Zombies in acht nehmen, da Ihr hier auf offenem Feld auf die Zombies trefft, und diese sind alles andere als friedliche Zeitgenossen.

Soweit zum Spielprinzip. Aber ein Spiel besteht ja nicht nur aus dem - nennen wir es mal theoretischen - Teil. Grafisch ist das Spiel in einem ansprechenden 3D Comic-Stil gehalten. Dieser Grafikstil verleiht dem Spiel eine ganz eigene und spaßige Atmosphäre. Und auch die Bedienung und das Navigieren innerhalb der Spielwelt gehen einfach und intuitiv mit der Maus von der Hand.

Wenn man das Spiel im Storymodus startet, kann man erst einmal das Aussehen und den Namen des Charakters festlegen. Danach wird man gefragt, ob man eine Einweisung in die Bedienung des Spieles haben möchte, oder ob man das Spiel schon gespielt hat. Anschließend legt man noch fest, ob man nachts von den Zombies angegriffen werden will, und das Spiel beginnt.
Im Modus „Endlosspiel“ kann man dann nach Herzenslust seinen Hof bewirtschaften, die Überlebenden mit Nahrung versorgen und die Zombies aus dem Dorf fernhalten, ohne das man sich um die Story Gedanken machen muss. Hier schaut man einfach, wie lange und wie gut man durchhält.

Fazit

Farm for your Life ist ein wirklich gelungener Mix aus Aufbau, Bepflanzung und Bewirtung der Felder, Bewirtschaftung der Überlebenden und Erkunden gepaart mit Tower-Defense-Elementen. Es wird einfach eine Menge an Spiel geboten, das zwar fordernd aber nicht überfordernd ist.
Man kommt als Neuling wirklich schnell mit der Bedienung zurecht, und taucht in die Spielwelt ein.

Leider vergeht während des Spiels die Zeit einfach viel zu schnell, und aus „mal eben kurz“ wird dann ein „Was? So spät ist schon?“. Hier hat Hammer Labs wirklich ganze Arbeit geleistet, und Headup Games hat mit der Veröffentlichung richtig entschieden. Es ist wirklich ein gelungener Mix, der auch mit einem zwinkernden Auge auf das Horror-Genre blickt. Statt mit Kettensäge und Schrotflinte müsst Ihr die Zombies einfach durch einen Parkour laufen lassen, der mit Steinschleudern gespickt ist. So schafft Ihr es einfach und effektiv, Euch die Zombies vom Leib zu halten.

Wer auf der Suche nach Unterhaltung ist, und auch nicht vor Aufbau-Spielen zurückschreckt, kann hier getrost die knapp 17€, die das Spiel zum Beispiel bei Amazon kostet, investieren. Spielspaß und Zeitvertreib kommen bei diesem Spiel nicht zu knapp.

19. August 2013, von Andreas 'ResQ' Nix

Farm For Your Life

PC Spiel

GenreManagement
PublisherHeadup Games NBG
EntwicklerHammer Labs
Release25.09.2014
EAN4018281676223

Headup Games

Publisher

Websiteheadupgames.com

Hammer Labs

Entwickler

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