Review (PC): Clones
Bringe die Klone von einem Startpunkt des Levels zu einem Zielpunkt. Klingt einfach? Wenn es keine Hindernisse gäbe, welche mit Spezialfertigkeiten überwunden werden müssten, wäre es dies auch.
Moment mal... Figuren von einem Punkt des Levels zu einem Zeilpunkt laufen lassen... Hindernisse im Weg... Spezialeigenschaften... Wem hier Lemmings in den Sinn kommt, liegt gar nicht mal so verkehrt.
Kann sich Blue Bird mit Clones aus den Lemmings-Klonen hervorheben?
Dieses Spiel entführt euch auf einen fernen Planeten, auf dem die Klone leben. Diese knuddeligen Wesen sehen sich in dem Spiel 150 verschiedenen und herausfordernden Levels gegenüber, die sie mit speziellen Fähigkeiten - den Morph-Formen - überwinden müssen. Die 150 Level sind in mehrere "Themenlandschaften" gegliedert, die nach und nach freigespielt werden müssen.
Innerhalb der einzelnen Level sind nicht nur die üblichen Hindernisse wie Wände, undurchdringbare Blöcke und Abgründe zu bewältigen. Die Level sind immer wieder mit Fallen gespickt, die den Klonen ein schnelles Ende bereiten. Aber die Fallen sind nicht das einzige, was den Spieler zum Nachdenken anregt. In den Levels sind Vorrichtungen untergebracht, die durch das betätigen eines Knopfes ihre Arbeit verrichten.
Im Regelfall sind diese recht hilfreich, da man für das Überwinden eines Hindernisses so keine Morph-Form einsetzen muss. Allerdings sind diese Vorrichtungen auch manchmal nicht als Hilfe geeignet. Man muss also genau überlegen welche dieser Helfer man in Anspruch nimmt, und welche man dann doch lieber mal nicht benutzt.
Aber nicht nur Lemmings-ähnliche Level gibt es bei Clones. Immer wieder muss man Level bewältigen, in denen man entweder in direkter Konkurenz mit zum Beispiel dem Computergegner steht und man mehr Klone zum Teleporter bringen muss, oder man muss andere, böse Klone in dem Level durch das einsetzen einer Morph-Form vernichten.
Wenn einem die normalen Klone zu langweilig sind, können durch erreichen verschiedener Aufgaben, wie zum Beispiel das Sammeln aller im Level versteckten Medallien und ähnlichem, Gegenstände freigespielt werden, die das Aussehen der Klone verändert.
Wenn einem die mitgelieferten Level nicht ausreichen, kann man mit einem Level-Editor auch eigene Level entwerfen, veröffentlichen und sich so kreativ austoben, um sich dann mit den Ergebnisse anderer auf dem Online-Portal zu messen.
A propos mit Anderen messen: Clones bietet einen Multiplayer-Modus, welcher erlaubt, mit anderen Spielern in Konkurenzkampf zu treten. Dieser Mutliplayer-Modus an sich ist eine gute Idee, allerdings hapert es an aktiv spielenden Personen, gegen die man mal eben im Internet antreten kann.
Trotz des recht simplen Spielprinzips, welches dieser Art Spiele zugrunde liegt, kann Clones wirklich glänzen. Es wurde nicht einfach das Spielprinzip und der Augbau der Level genommen und etwas aufgehübscht. Ganz im Gegenteil. Hier wurden viele neue Elemente hinzugefügt, die den Rätselspaß zwar knifflig und anspruchsvoll gestalten, jedoch keinesfalls unfair sind und so für Frust sorgen.
Neben den gewöhnlichen Hindernissen wie Abgründen und Wänden gibt es hier noch jede Menge zusätzliche Komponente, die einen zum Nachdenken zwingen. So gilt es zum Beispiel Fallen zu überwinden, die die Klone einfach zerstampfen, oder "böse" Klone bohren Löcher in den Boden, und gefährden so die Klone, welche zum Levelausgang geführt werden sollen.
In den Leveln gibt es allerdings auch hilfreiche Maschinen, welche mittels Knopfdruck ausgelöst werden müssen. Hier sei aber eine Warnung ausgesprochen: nicht jede Maschine in dem Level sollte genutzt werden. So führen manche Maschinen zwar zu einem Levelende, jedoch besteht dies aus der Vernichtung der Klone, und somit dem Neubeginn des Levels.
Innovativ finde ich auch die Zwischenspeicherpunkte in den größeren Levels, wenn bestimmte Abschnitte geschafft wurden. So muss man bei einer Fehlentscheidung nicht das Level noch einmal von Anfang an spielen, sondern startet wieder ab dem Autospeicherpunkt. So wird Frust entgegengewirkt, da man nicht dieselben Hindernisse immer wieder überwinden muss, weil man an einer Stelle im Level gerade noch das richtige Timing oder die richtige Morphing-Form sucht.
Fazit:
Mit Clones ist Blue Bird ein gutes Spiel gelungen. Es wird mal wieder deutlich, daß ein gutes Spiel nicht mit einer möglichst realitischen Grafik begeistern muss. Manchmal ist weniger einfach mehr. Clones kommt mit einer liebevoll in Szene gesetzten 2D-Welt daher. Und auch die Klone sind nicht einfach nur lieblos dahingeklatscht, sondern haben so eine Art Knuddel-Faktor eingebaut. Die Klone gibt es in zahlreichen Farben und phantasievollen Formen. Es macht einfach Spaß, die Level zu ergründen und den Klonen beim bewältigen der Hindernisse zuzuschauen.
Aber auch der Wettkampf-Charakter kommt hier nicht zu kurz. Der Abschluss der Level wird unter verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet, und kann online auf dem Portal des Spieles (www.clonegames.com) anderen Spielern mitgeteilt werden. Über dieses Portal kann man seine Leistung mit anderen Spielern vergleichen, und so ermitteln wer der bessere Clones-Spieler ist.
Leider war es mir vergönnt, den Multiplayer-Part von Clones zu testen. Eine leider zu kleine Community, welche zu meinem Testzeitpunkt - einem Feiertag - nicht online war, waren der Grund dafür. Ein Umstand, den ich persönlich sehr Schade finde, zumal ich mir vorstellen kann, daß das Spiel gerade im Multiplayer noch mal zusätzlich Spaß macht.
Nichtsdestotroz sorgt dieses Spiel für ordentlichen Rätselspaß und durch den Wettkampf-Charakter dafür, daß man verschiedene Level immer und immer wieder spielt, weil man besser als Andere sein möchte.
Alle, die ein Spiel suchen, welches auch mal zwischendurch gespielt werden kann, und jede Menge Spaß macht: greift zu. Es lohnt sich auf jeden Fall, diesem Spiel eine Chance zu geben.