Review (Kino): Bad Neighbors

Ein neuer Lebensabschnitt ist da! Kelly und Mac Radner ist Anfang dreißig, frisch gebackene Eltern und haben vor kurzen das erste gemeinsame Haus bezogen - eigentlich alles das, was man vor einiger Zeit noch als spießig betrachtete. Da freut man sich auf jeden Abwechslung, zum Beispiel darüber dass nebenan neue Mieter einziehen. Leider ist dann die Abwechslung dann doch too much, den ins Nachbarhaus zieht tatsächlich ...

... eine ganze Studentenverbindung, die eigentlich nur ein Ziel hat: PARTY! Und prompt ist es mit der Junge-Familie-Idylle und vor allem mit dem nächtlichen Schlaf für Mama-Papa-Kind vorbei. Doch ist man wirklich schon so spießig, dass man die Polizei holt? Oder ist man noch "voll cool" und kriegt das Problem mit anderen Mitteln in den Griff? Schon bald bricht ein regelrechter Krieg zwischen den Nachbarn aus, der vollen eines zeigt: Erwachsen und seriös zu werden ist heutzutage verdammt schwierig!

"Bad Neighbors" wirkt überraschend frisch und originell, da der ganze Film sich öfters ziemlich unangepasst gibt. Einerseits gibt die Schiene der klassischen romantischen Komödie und das Thema des plötzlich Problems des Älterwerdens: Die Party ist vorbei und selbst wenn man wollte - ein Kind führt dann doch dazu, dass sich der Lebensschwerpunkt verschiebt und man einfach gewisse Dinge wie Alkohol, Drogen, Party und Sex zurückfahren muss. Dies führt natürlich zu unerwarteten Problemen im Alltag: Man ist nicht mehr cool, mit dem spontanen Sex klappt es nicht mehr so richtig und Vernunft sowie Verantwortung rücken plötzlich in den Vordergrund.

Anderseits tobt sich "Bad Neighbors" in Sachen Humor stellenweise hemmungs- und (geschmacks-) grenzenlos aus. Da verprügelt man sich gegenseitig mit Dildos, das gemeinsame Baby knabbert an einem (scheinbar gebrauchten) Kondom herum, kurz vor Platzen stehende Mutterbrüste werden in die Kamera gehalten und Blutsbrüderschaft wird mit Überkreuzpinkeln beschworen. Dazu kommen diverse Fremdschämmomente und endpeinliche Szenen, ein Humor, wie man ihn bei Filmen wie "Was passiert, wenn's passiert ist" niemals geboten bekommen würde - und vor allem nicht in einer derartig geballten Ladung.

Rose Byrne als Kelly Radner und Seth Rogen als ihr Ehemann Mac drehen in "Bad Neighbors" wirklich auf, und zeigen auch keinerlei Scheu sich komplett zum Affen zu machen. Dagegen wirken Zac Efron als gehirnamputierter Logenchef Teddy Sanders und Dave Franco als seine intelligente rechte Hand Pete zwar gutaussehend, aber fast schon ein wenig blass. Im Übrigen bietet "Bad Neighbors" einen echt gelungenen Soundtrack.

Fazit

Scheiß auf Dauerparty, Spießer sein - yeah! "Bad Neighbors" zeigt auf äußerst spaßige Weise, dass der Übergang ins Erwachsensein auch eine Bereicherung sein kann und nicht nur Frust. Mit seiner Mischung aus Romantik und Fäkalhumor kommt der Streifen dann auch noch recht ungewohnt daher, dafür gibt es für jede(n) etwas zu Lachen!

9. Mai 2014, von Reinhard 'Reinifilm' Rieß