Review (HSP): Gruselkabinett Folge Nr. 62 - Rappaccinis Tochter

In Folge Nr. 62 der erfolgreichen Hörpsielreihe Gruselkabinett wird der Hörer auf die Reise nach Italien, in das kleine Städtchen Padua, mitgenommen.

Aufgrund seines Studiums zieht der junge Student Giovanni Guasconti nach Padu und mietet sich dort in ein kleines Zimmer in einem alten Haus ein. Dieses ist sehr düster, ungemütlich und kalt. Zu Beginn zieht Guasconti seine neue Behausung in der Ferne sehr runter, bis ihn seine Hausverwalterin, Lisabetta, aufzumuntern versucht, indem sie ihn auf den zu dem Zimmer dazugehörigen Balkon führt...

...
Guasconti ist erstaunt und überwältigt zu gleich: er blickt auf einen traumhaften Garten mit exotischen Pfanzen, eine Vielfalt von Blumen und Gewächsen voller Schönheit, wie er es noch nie zuvor gesehen hat. Lisabetta berichtet ihm, dass das Anwesen dem sonderbaren und menschenscheuen Nachbarn Dr. Rappaccinis gehört, der dort mit seiner einzigen Tochter lebt.

Als Guasconti das erste Mal Beatrice mit Ihrem Vater sieht, zieht diese ihn durch ihre Schönheit und Ausstrahlung sofort in ihren Bann.

Obgleich er beim Beobachten der Beiden schnell merkt, dass ein dunkles Geheimnis sie und den sonderbaren Garten zu verbinden scheint, schlägt er die Warnung eines Freundes seines Großvaters in den Wind, in jedem Fall Abstand zu der Familie Rappaccinis zu halten...er hat sich aber bereits unsterblich in die schöne Beatrice verliebt und sieht dabei nicht die Gefahr, in die er sich begibt. Die Folge "Rappaccinis Tochter" fällt als sehr ruhige, bedächtige Folge auf, bei der kein direkter Grusel, jedoch in jedem Fall eine hohe Spannungskurve hergestellt wird.

Die Geschichte wird vom Protagonisten Gausconti erzählt, der melanchonisch von den Geschehnissen und dem dunklen Geheimnis seiner großen Liebe berichtet. Der Hörer kann durch die sehr gute Sprecherleistung die Ankunft im düsteren Zimmer, das überraschende Entdecken und Verlieben in die schöne Beatrice nachempfinden- auch das Leiden und Lieben, die Zerrissenheit des jungen Studenten wird sehr deutlich.

Auch die übrigen Sprecher heben sich durch eine sehr gute Sprechleistung hervor. Sie machen ihre Rolle so gut, dass man ohne Probleme direkt ein lebhaftes und stimmiges Bild der Figuren vor Augen hat.

Die Folge hebt sich duch die ruhigere Variante einer Gruselkabinettfolge von anderen Hörspielen ab. Wer lieber actionreichen Grusel oder fiesen Horror sucht, wird hier definitv nicht fündig werden.

Aber auch ohne großen Grusel oder Horror ist die Spannung gegeben, so das - wer sich auch mal ruhigere Töne und eine Erzählung mit Romantik aus einer anderer Zeit hören mag - nicht enttäuscht sein wird.