Review (Hardware): Razer Ouroboros - die konfigurierbare eierlegende Wollmilchsau

Wir haben neben den sonst üblichen Pappschachteln und Blisterboxen schon allerlei interessante und ausgefallene Verpackungen für die eine oder andere Hardware in den Händen halten und auspacken dürfen, von Metalldosen, über vollständig transparente Plastikkästen, bis hin zu Lautsprechern, die ihre Verpackung als Resonanzkörper nutzen. Aber definitiv noch nie haben wir vor einen schwarzen kleinen Koffer gestanden und uns gefragt: Was ist da wohl drin?
Die Antwort war schnell gefunden: das neue Spitzenmodell aus dem Hause Razer - die Razer Ouroboros. Hier sind unser Eindrücke ...

Razer Ouroboros (Quelle: www.razerzone.com)Nach dem Öffnen hat die „Verpackung“ auch schon nicht mehr interessiert. Darin vorgefunden haben wir die symmetrisch aufgebaute und damit für Links- und Rechtshänder gleichermaßen nutzbare Razer Ouroboros, mit jeweils einem Seitenteil mit Daumenablage und eine „normale“ Seitenabdeckung mit gummierter Oberfläche für die linke und rechte Seite der Maus. Zusätzlich den in die Ladestation integrierten Funkempfänger, einen handelsüblichen AA-Akku und ein gut 210cm langes USB-Kabel mit der in dieser Preiskategorie üblichen Nylon-Ummantelung, sowie ein kleiner USB-Stick, der mit den obligatorischen Handbüchern und Treibersoftware bespielt ist.

Der Zusammenbau ist schnell erledigt, der Akku wird der Länge nach von hinten in die Maus geschoben, und erhöht ihr Gewicht damit auf rund 136g. Mit den elegant magnetisch angebrachten und fixierten Seitenteilen kommt man am Ende auf ein Gesamtgewicht von 144g (je ein Seitenteil mit Daumenablage und Gummierung).

Das Äußere der Razer Ouroboros

Razer Ouroboros (Quelle: www.razerzone.com)Das Highlight der Razer Ouroboros soll, neben der für Razer Produkte üblichen hohen Präzision und Verarbeitungsqualität, die mechanische Anpassbarkeit sein. Dazu gehört neben den schon erwähnten auswechselbaren Seitenteilen, die die Maus in der Länge verstellen, als auch der Winkel der Handballenauflage, den eigenen Bedürfnissen angepasst werden kann. Die Länge lässt sich in 5 Rasterungen um bis zu 1,5cm verlängern und hat damit eine Gesamtlänge von 12,3 bis 13,8cm und ihr Heck stufenlos mit einem Einstellrad um rund 1cm absenken. Was sich nach Kleinigkeiten anhört, machte beim Sammeln unserer Eindrücke den Unterschied zwischen einer subjektiv nicht brauchbaren und einer nahezu perfekten Mausform aus - wohlgemerkt hatte jeder Tester andere Vorstellungen, was den nun „perfekt“ ist.

Razer Ouroboros (Quelle: www.razerzone.com)An Funktionsvielfalt sollte es dann auch nicht mangeln: Neben den beiden üblichen Maustasten sind an beiden Seiten jeweils zwei kleine Seitentasten auf der Razer Ouroboros, selbst sitzen vor dem wirklich gelungenen Mausrad auch noch mal die beiden üblichen Tasten zu Einstellung der eingestellten dpi-Werte. Die beiden Seitenteile selbst können auch zusätzlich als dritte „große“ Seitentaste genutzt werden, wodurch die Maus allerdings ein wenig fragil wirkte. Aber auch daran wurde gedacht, und so können die beiden Tasten unabhängig voneinander mit je einem kleinen mechanischen Schalter auf der Unterseite fixiert und damit deaktiviert werden.

Natürlich darf auch die Razer-typische grüne Beleuchtung am Mausrad und den Seiten nicht fehlen. Die einzig funktionale Leuchtanzeige befindet sich auf dem Rücken der Maus und dient als Ladeanzeige der Batterie.

Inbetriebnahme und Software

Die Razer Ouroboros kann je nach Geschmack als kabelgebundene (dann sogar etwas leichter, weil man den Akku wieder herausnehmen kann) oder schnurlose Maus betrieben werden. Im letzteren Fall wird das USB-Kabel nicht mit der Maus selbst, sondern mit der Kombination aus Empfänger und Ladestation verbunden, auf der die Razer Ouroboros bei Nichtbenutzung von Magneten gehalten geradezu thront, während ihr Akku aufgeladen wird.

Die eigentliche Inbetriebnahme verläuft ausgesprochen unspektakulär: Je nachdem für welche Betriebsart man sich entschieden hat wird das USB-Kabel am PC angeschlossen und die beiliegende Synapse 2.0 Software bzw. Treiber installiert - fertig. Ein Wechsel zwischen den beiden Betriebsarten war bei uns auch jederzeit problemlos möglich. Wer schon ein Produkt aus dem Hause Razer mit Unterstützung der Synapse 2.0 LogoSynapse 2.0 Software nutzt, kann sich die Installation sogar sparen und Makros und kombinierte Funktionen nun endlich nutzen. Eine ausführliche Erläuterung der Synapse 2.0 Software hatten wir bereits in einem unserer früheren Reviews: Orbweaver von Razer. Natürlich können auch bei der Razer Ouroboros alle Tasten mit Makros und anderen Funktionen versehen werden.

Razer Ouroboros + Synapse 2.0An mausspezifischen Einstellungen kann man Werte für die fünf vorgegebenen dpi Stufen im Bereich von 100 - 8200dpi festlegen, ob und wie stark eine Mausbeschleunigung stattfinden soll, die Beleuchtung jeweils getrennt für die beiden Betriebsmodi, als auch wann sich die Maus im Schnurlosbetrieb schlafen legen soll, um nicht den Akku leerzusaugen. Alle Einstellungen werden natürlich wie gewohnt in Profilen gespeichert, zwischen denen schnell und einfach gewechselt werden kann. Darüber hinaus kann eine Sensor-Kalibrierung für verschiedene Mauspads und Oberflächen durchgeführt werden. Diese hatte jedoch in unseren Tests keinen nennenswerten Auswirkungen auf das Verhalten oder die Präzision.

Die Praxis

Razer Ouroboros (Quelle: www.razerzone.com)Die Razer Ouroboros ist äußerst präzise und reagiert - je nach Einstellung - genau so, wie man es erwarten möchte. Die Tasten sind alle leichtgängig, haben aber einen präzisen Druckpunkt, der ein versehentliches Auslösen verhindert. Einzig die beiden großen Seitentasten unter den Seitenteilen sind äußerst schwergängig und lassen die Maus, wenn man den Rücken etwas nach hinten ausgefahren hat, fragil wirken und unangenehm knarzen. Mit der Rasterung des Mausrads hat Razer eine fantastische Balance zwischen Leichtgängigkeit und Widerstand hinbekommen. Auch die gummierte und genoppte Oberfläche ist hervorragend griffig und somit präzise bedienbar (Anmerkung des Lektors: *schlüpfrigen-Witz-unterdrück*).

Probleme sind uns keine aufgefallen. Einen Unterschied, wie evtl. eine minimale Verzögerung im schnurlosen Betrieb, ist für uns im Vergleich der beiden Betriebsmodi nicht feststellbar. Allerdings wird man als Liebhaber von schnurlosen Mäusen zur Disziplin erzogen: Man lernt schnell die Maus bei jeder Gelegenheit und gerade über Nacht auf die Ladestation zu hängen. Andernfalls hat man am darauffolgenden Tag wieder eine schnurgebundene Maus.

Fazit

Razer Ouroboros (Quelle: www.razerzone.com)Razer ist mit der Razer Ouroboros insgesamt ein technisch großartiges Eingabegerät gelungen. Es versucht durch die gegebenen Einstellmöglichkeiten ein individuelles Produkt darzustellen, das es wirklich jedem Recht macht - und das ist auch in jeder Hinsicht gelungen! Überzeugen kann die Razer Ouroboros auf ganzer Linie, wenn man die leider ein wenig missglückten großen Seitentasten außen vor lässt - oder wie wir nach kurzer Zeit, sie einfach sperrt und damit deaktiviert.

Man muss sich aber angesichts eines Preises von ca. 130€ ernsthaft fragen, ob man soviel Anpassbarkeit wirklich braucht. Schließlich stellt man die Maus nur einmal für die eigene Hand und auf seine Bedürfnisse ein und verbringt alleine damit sehr viel Zeit - alleine die Seitenteile bieten schon ein paar Möglichkeiten, die ausgetestet werden wollen. Hat man diese Einstellungen einmal vorgenommen, verflucht man auch jeden, der es wagt, an der Maus etwas umzustellen.
Insgesamt also alles ein wenig durchwachsen - ein großartiges Produkt mit wahrscheinlich mehr Features und Möglichkeiten als wirklich nötig gewesen wäre, zu einem nicht gerade günstigen Preis.

24. Juli 2013, von Amrit 'GrollTroll' Thukral

Razer Ouroboros (Quelle: www.razerzone.com)
Razer Ouroboros (Quelle: www.razerzone.com)
Razer Ouroboros (Quelle: www.razerzone.com)
Razer Ouroboros (Quelle: www.razerzone.com)
Razer Ouroboros (Quelle: www.razerzone.com)
Razer Ouroboros + Synapse 2.0
Razer Ouroboros + Synapse 2.0
Razer Ouroboros + Synapse 2.0
Razer Ouroboros + Synapse 2.0
Razer Ouroboros + Synapse 2.0
Razer Ouroboros + Synapse 2.0
Synapse 2.0 Logo
Razer Ouroboros (Quelle: www.razerzone.com)

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