Review (Gesellschaftsspiele): Munchkin Metalldose mit Erweiterung Abartige Axt

Ihr habt schon immer ein Spiel gesucht, bei dem man schummeln und betrügen darf bzw. muss? Bei dem Ihr die Mitspieler schamlos hintergehen könnt? Wo Ihr, einfach weil Ihr es könnt, den Mitspielern schaden könnt? Kurzum, ein Spiel, bei dem (fast) alles erlaubt ist?

Dann seid Ihr bei Munchkin aus dem Hause Pegasus Spiele genau richtig.

Das Kartenspiel Munchkin beschreibt man am besten als Rollenspiel ohne Rollenspielgedöns.

Bei diesem Spiel gibt es nicht viele Seiten Regeln, die man kennen muss. Hier muss man nicht darauf achten, wann man wie welche Aktionen durchführen darf. Die Regeln sind auf eine Minimum reduziert, so daß sie sehr Einsteigerfreundlich sind.
Der große Leitsatz ist: Sollte der Text auf den Karten einmal nicht den Regeln entsprechen, gilt das, was auf der Karte steht. Hier muss man sich die Karten immer genau durchlesen, um keine bösen Überraschungen zu erleben.

Bei diesem Spiel gibt es nur 2 Arten von Karten: Tür- und Schatzkarten. Während die Schatzkarten durchweg Gegenstände beinhalten, die dem Spieler einen Vorteil in Form von Waffen, Rüstung und ähnlichem bringen, verbergen sich hinter den Türkarten in der Hauptsache Klassen, Rassen, Fallen, Flüche und Monster.

Die Klassen- und Rassenkarten sind die klassischen Rollenspiel-Elemente. Jeder Spieler kann in der Regel eine Klasse und eine Rasse haben. Diese sucht sich der Spieler nicht etwa am Anfang aus, sondern kann diese im verlauf des Spiels entweder absichtlich wechseln, oder durch bestimmte Karten dazu gezwungen werden.
Das Ziel des Spiels ist es nicht, möglichst viele Gegenstände zu horten, sondern die 10. Stufe zu erreichen. Es gibt 3 Möglichkeiten, seine Stufe zu erhöhen: durch den Verkauf von Gegenständen, durch entsprechende ""Steige eine Stufe auf"" Karten und in der Hauptsache durch besiegen von Monstern.

Wenn man jetzt aber denkt, Monster besiegen sei einfach, kennt Munchkin nicht. So ein Kampf kann in wenigen Sekunden vorbei sein, aber sich auch mal mehrere Minuten hinziehen. Das Letztere resultiert aus der Tatsache, daß sich alle anderen Mitspieler in den Kampf einmischen dürfen, und dies auch tun werden wenn dadurch dem kämpfenden Spieler geschadet werden kann. Es wird also interveniert, wo es nur möglich ist, um den Spieler an dem Stufenaufstieg zu hindern. Da kann dann auch mal aus einem niedlichen Stufe 1 Monster ganz schnell eine erst zu nehmende Bedrohung werden, die auch mal zum Tod führen kann.

Doch mit dem Tod ist das Spiel noch lange nicht vorbei. Wenn ein Spieler stirbt, behält er immer noch seine Stufe, seine Klasse und seine Rasse. Alle anderen Karten verliert er. Auch die, die er auf der Hand hat, und die anderen Munchkins haben die Möglichkeit, diese Karten in ihren Besitz zu bringen. So kann auch ein sehr starker Spieler innerhalb eines Zuges fast komplett geschwächt werden.

Der Sieger des Spiels steht immer erst dann fest, wenn die Stufe 10 erreicht wird. Es gibt also während des Spiels kein Spieler, der den gesamten Spielverlauf über dominiert.

Daß das Spiel insgesamt auf Spaß ausgelegt ist, sieht man schon an den Bezeichnungen von Monstern oder Rüstungen und Waffen. Da gibt es dann zum Beispiel den Wirklich beeindruckenden Titel oder den Geilen Helm. Aber auch die Arschtrittstiefel und die Abartige Axt dürfen nicht fehlen.
Der Humor kommt in diesem Spiel nicht zu kurz, und es bleibt kein Auge trocken.

Fazit:

Bei diesem Spiel wird Schadenfreude groß geschrieben. Fairness und Rücksicht kann man getrost zu Hause lassen. Und genau daß ist es, was Munchkin so reizvoll macht. Es ist wirklich alles erlaubt, solange man sich nicht dabei erwischen lässt. Falle den anderen Spielern ungehindert in den Rücken, und verhilf Dir so zu Deinem eigenen Vorteil.

Die Metalldose sieht nicht nur gut aus, man bekommt hier auch neben dem Basisspiel gleich die erste Erweiterung Munchkin 2: Abartige Axt mitgeliefert.

Wer Munchkin noch nicht kennt und Kartenspielen nicht abgeneigt ist, sollte auf jeden Fall mal einen Blick riskieren. Wer mit Kartenspielen noch nicht viel anfangen kann, sollte mal reinschnuppern.

24. September 2011, von Andreas 'ResQ' Nix

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