Review (BD): WWE Extreme Rules 2014

Nach Wrestlemania ist es Zeit, extrem zu werden. Im Izod Center zu New Jersey konnten sich knapp 15.000 Zuschauer auf eine prall gefüllte Card freuen. John Cena wollte seine Fehde mit Bray Wyatt in einem Steel Cage endgültig beenden, der zurückgekehrte Stable Evolution wollte endlich dem Shield den Garaus machen, und Daniel Bryan musste sich nach seinem märchenhaften Titelgewinn bei Wrestlemania XXX mit Kane auseinandersetzen. Wie die Veranstaltung war und ob sich eine Anschaffung der Blu-Ray lohnt? Das könnt ihr hier lesen.

* Achtung: Diese Review enthält Spoiler*

Veranstaltung

Kickoff Match: WeeLC Match: El Torito vs. Hornswoggle
Normalerweise gehe ich nicht auf die Kickoff-Matches ein, aber in diesem Fall muss ich eine Ausnahme machen. Als typischer Versuch der WWE, mit Kleinwüchsigen die Comedyschiene zu fahren (was meistens nicht klappt), habe ich nichts erwartet bei dem Aufeinandertreffen der beiden „Maskottchen“ der Los Matadores und 3MB. Was dann aber kam, war einfach nur ein Traum. Ich habe selten in einem Match der WWE so gelacht, nicht zuletzt dank der kleinen Stühle, Tische und Leitern. Dabei haben sich auch alle Akteure eine Menge Mühe gegeben, das Match so unterhaltsam wie möglich zu machen. Das ist auch vollends geglückt. Doch WeeLC war nicht nur reine Comedy, Los Matadores und 3MB haben einige Bumps eingesteckt, die auch bei einem normalen TLC-Match für Raunen sorgen würden. Das Publikum war ebenfalls voll dabei, was das ganze natürlich nochmals aufwertete.

Triple Threat Elimination Match: Rob Van Dam vs. Cesaro vs. Jack Swagger
Ein Match zwischen drei mittel bis hoch talentierten Leuten, dass seinen Zweck vollends erfüllte. Es wird wohl niemanden besonders lang im Gedächtnis bleiben, konnte aber mir einigen netten Spots aufwarten. Besonders Cesaros Deadlift-Superplex an Swagger, der von RVD mit seinem Five Star Frog Splash aus dem nichts veredelt wurde, ist Wahnsinn. Allgemein ist Cesaro mal wieder der MVP des Matches und konnte es schlussendlich nach einem Neutralizer auf eine Mülltonne für sich entscheiden.

Zwei-gegen-Eins Handicap Match: Xavier Woods & R-Truth vs. Alexander Rusev
Ein Squash, um den Neuling Rusev als absolute dominant darzustellen, mehr war dieses „Match“ nicht. Immerhin wird die billige Methode Lanas, Heat vom Publikum aufzubauen durch Projektionen von Vladimir Putin auf dem TitanTron einfach nicht unlustig. Nach einer Attacke noch vor Erläuten der Glocke, und nochmals ca. vier Minuten später war das Ganze auch schon wieder vorbei.

WWE Intercontinental Championship Match: Big E (c) vs. Bad News Barrett
Hach, Bad News Barrett, ein Wrestler, wie ich ihn mag. Gut im Ring und absolut genial am Mikrofon. Das dachte auch das Publikum und stand vollends hinter BNB. Bei Big Es Entrance konnte man leider eine Reißzwecke fallen hören, was schade ist, da auch er sehr talentiert ist. Nach einem dynamischen Beginn, der vor allem Big Es Kraft und Agilität zur Schau stellte, flachte das Match ein wenig ab. Immerhin war Barretts Hommage an Cactus Jack, der Elbow Drop vom Apron nach draußen, sehr nett. Gegen Ende kam wieder einiges an Fahrt in das Match, wodurch auch das Publikum wieder aufwachte. Nach einem eingesprungenen Bullhammer war es dann Barrett, der das Match für sich entscheiden konnte, und zum neuen Intercontinental Champion wurde.

Six-Man Tag Team Match: The Shield vs. Evolution
Ein Aufeinandertreffen zweier Generationen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Könige gegen Soldaten, wie Michael Cole dieses Match vollkommen passend bezeichnete. Der Beginn des Matches, als Evolution das Ruder in die Hand nimmt, ist etwas langsam (oder methodisch, wie die WWE-Kommentatoren sagen würden), weswegen das Publikum einn wenig auf ihren Händen sitzt und schweigt. Wobei das aber die Geschichte des Matches zu sein scheint. Die methodisch agierenden Evolution gegen das wilde Shield. Nach ca. zehn Minuten wurden dann aber einfach mal die Regeln über Bord geworfen und jeder hat das gemacht, was er wollte. Ab da wachte das Publikum dann auch wieder vollends auf, da ein cooler Spot den nächsten gejagt hat. Nach einem Spear von Roman Reigns war es am Ende dann The Shield, die den Sieg mit nach Hause nahmen in einem sehr unterhaltsamen Match.

Steel Cage Match: John Cena vs. Bray Wyatt
Runde zwei in der Fehde der grundverschiedenen Charaktere. Gleiche Story, gleiche Reaktion des Publikums. John Cena wurde einmal mehr größtenteils ausgebuht, während Bray Wyatt, der eigentliche Bösewicht dieser Fehde, vom Publikum angefeuert wurde. Wyatt ging auch sehr gut mit den Rufen des Publikums an, um die Geschichte weiterzutreiben. Das Match selbst ist leider wieder etwas schwach auf der Brust und konnte keinerlei neue Spots aufweisen. Hat man alles schon einmal gesehen. Ob durch das Ende Bray Wyatt ein Gefallen getan wurde, darf auch bezweifelt werden. Zwar gewann er das Match, wurde dabei aber so schwach dargestellt, dass er nur mit Hilfe von Luke Harper, [Erick Rowan] und dem Sohn von WWE-Eintagsfliege Jamison (dargestellt von dem Komiker John DiGiacomo) gewinnen konnte.

WWE Divas Championship Match: Paige (c) vs. Tamina Snuka
Paige, die nach Wrestlmania ihr Debut gab und gleich die Divas Championship von AJ gewinnen konnte, musste nun ihren Titel zum ersten Mal verteidigen. Und das gegen den ehemaligen Enforcer von AJ, Tamina Snuka. Platziert im Deadspot der Veranstaltung, war das Publikum dementsprechend die meiste Zeit ruhig. Nach knapp fünf Minuten war das ordentliche, ziemlich ausgeglichene Match auch schon wieder vorbei.

Extreme Rules Match um die WWE World Heavyweight Championship: Daniel Bryan (c) vs. Kane
Sind wir mal ehrlich: Wer hatte bei diesem Match mit einem Titelwechsel gerechnet? Genau, niemand. Kane ist mittlerweile einfach ein glorifizierter Jobber, der als Übergangsgegner für viele Superstars eingesetzt wird. So auch hier. Das Match der ehemalige Tag Team Champions war aber recht ansehnlich für das, was es war. Es gab zwar nur einen wirklich coolen Spot (als Bryan Kane mit einem Gabelstapler wieder in die Arena fuhr und im Ring absetzte), aber insgesamt recht unterhaltsam. OK, es gab noch einen weiteren grandiosen Spot, der das Ende des Matches einleitete. Kane stürzte durch einen brennenden Tisch, wonach Bryan mit seinem Running Knee das Match für sich entscheiden konnte.

Fazit

Seinem Namen wurde Extreme Rules nicht gerecht, aber insgesamt war die Veranstaltung recht unterhaltsam. Es gab keinen Ausreißer im negativen Sinne, und das WeeLC sowie das Six Man Tag zwischen Evolution und The Shield waren klasse Matches, auf sehr unterschiedliche Art und Weisen. Schlussendlich wurden Storylines aber nur weitergeführt, weswegen es sich bei Extreme Rules 2014 um einen reinen Filler-PPV handelte. Einen Kauf der Veranstaltung wird man nicht unbedingt bereuen, absolut nötig ist er aber nicht.

Extras

Extreme Rules Kickoff: WeeLC Match: El Torito vs. Hornswoggle
The Shield Discuss Their Match with Renee Young
Extreme Rules FallOut: Daniel Bryan Post-Match Press Conference
Extreme Rules FallOut: Bray Wyatt Post-Match Press Conference

Blu-Ray Disc Exclusives
Monday Night Raw - 7 April 2014

Daniel Bryan Thanks the WWE Universe
Hulk Hogan Presents Cesaro with the Andre the Giant Memorial Trophy
WWE World Heavyweight Championship Match: Daniel Bryan vs. Triple H

Monday Night Raw - 14 April 2014

Handicap Match: The Shield vs. Alberto Del Rio, Jack Swagger, Alexander Rusev, Fandango, 3MB, Ryback, Curtis Axel, Titus O’Neil & Bad News Barrett

SmackDown - 18 April 2014