Kinostart | 10 unvergessliche Film-Neurotiker! - SCHOSSGEBET

Darf es vielleicht ein bisschen verrückt sein? Immer! Zumindest im Film. Denn gerade die Figuren, die uns mit ihren Macken und Neurosen an die eigenen Unzulänglichkeiten erinnern, wachsen uns besonders ans Herz. Ein paar Beispiele gefällig?

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Lars Lindstrom in LARS UND DIE FRAUEN

Erstaunlich aber wahr: Sexsymbol Ryan Gosling macht in der Rolle des liebenswerten Nerds eine Beziehung zu einer Gummipuppe beinahe zur normalsten Sache der Welt.

Roger Greenberg in GREENBERG

Die Midlife Crisis ist nur der Gipfel seines sinnentleerten Slacker-Daseins: Ben Stiller hadert mit sich und seinen Unsicherheiten, bläst noch unter der Sonne Kaliforniens Trübsal und fürchtet sich sogar vor einer Beziehung mit Greta Gerwig. Die wiederum lebt in FRANCES HA („Frances Ha“ 2012) als beziehungs- und realitätsfremde New Yorkerin Frances Halladay ihre eigenen Hipster-Neurosen aus - und darf sich dafür den Platz mit Stiller teilen.

Tiffany Maxwell und Pat Solitano in SILVER LININGS

Diese zwei sind füreinander geschaffen wie Jennifer Lawrence und Bradley Cooper auf der Leinwand: sie emotional unstabil, er (Bradley Cooper) manisch-depressiv, zusammen ein Neurotiker- und Kinotraumpaar!

Elisabeth Kiehl in SCHOSSGEBETE

Am liebsten wäre es Elizabeth (Lavinia Wilson), wenn ihre Psychotherapeutin Frau Drescher (Juliane Köhler) in ihrem Haus leben würde. Dann könnte man ihren Brustkomplex, Verfolgungswahn, ihre Angst vor Fahrstühlen und Zügen, oder die ehelichen sexuellen Abenteuer, die sie mit ihrem Mann Georg (Jürgen Vogel) auslebt, ganz einfach dort besprechen. Das wäre doch praktisch, oder etwa nicht? Was Frau Drescher darauf zu erwidern hat, sieht man in SCHOSSGEBETE ab 18. September 2014 im Kino.

Bob Wiley in WAS IST MIT BOB?

Bill Murrays nervtötender Phobiker treibt in Frank Oz’ Komödienhit selbst seinen Psychiater (Richard Dreyfuss) in den Wahnsinn, sprich: in die Heilanstalt.

Sally Albright in HARRY UND SALLY

Meg Ryan schrieb schon mit einer Szene Filmgeschichte - und wir meinen nicht ihren gefaketen Orgasmus: „Ich hätte gern den Chefsalat, aber Essig und Öl servieren Sie extra und den Applepie a la Mode. Aber den Kuchen bitte heiß, wenn’s geht. Und ich will das Eis nicht obendrauf, ich will es extra und ich hätte gerne Erdbeer- statt Vanilleeis, wenn’s geht. Wenn nicht, kein Eis ... nur Schlagsahne ... aber nur frische. Wenn Sie aus der Dose kommt, gar nichts.“

Marvin in PER ANHALTER DURCH DIE GALAXIS

In seinem Sci-Fi-Kultbuch stellt Schriftsteller Douglas Adams unter anderem die These auf, dass auch Maschinen zu Neurosen neigen. Und so hat ausgerechnet ein chronisch depressiver Roboter bei der Sinnsuche im Weltraum die meisten Lacher auf seiner Seite.

Cameron Frye in FERRIS MACHT BLAU

Er ist das Gegenteil des unbekümmertem Titelhelden von John Hughes High-School-Komödie: Selbst an einem freien Tag zerbricht er sich noch den Kopf über alle möglichen Eventualitäten des Lebens.

Melvin Udall in BESSER GEHT’S NICHT

Ausgerechnet der harte Hund Jack Nicholson machte sich die Rolle des asozialen Misanthropen und homophoben Hygienefanatikers zu Eigen: Viel besser geht’s wirklich nicht!

Alvy Singer in DER STADTNEUROTIKER

Man könnte auch jeden anderen seiner pedantischen, sozial inkompetenten, schwer gestörten Charaktere nennen: Woody Allens Figuren sind bis heute die Prototypen der Filmneurotiker und zweifellos mit das Beste und Unterhaltsamste, was dem Kino je passieren konnte.

18. August 2014, von Birgit 'Gewinnspielfee' Bruckner