Feature | Europäische Regisseure machen Karriere in Hollywood

Es gibt so einige europäische Regisseure, die in Hollywood Karriere gemacht haben. Sie begannen mit erfolgreichen Filmen in ihren Heimatländern und fanden durch Preise, Nominierungen oder erfolgreiche Kinostarts ihren Weg nach Amerika. Der ein oder andere Regisseur kehrt zum Arbeiten aber auch gern mal nach Hause zurück, wie gerade der Schwede Lasse Hallström, dessen neuer Film Der Hypnotiseur am 21. Februar in die deutschen Kinos kommt.
Wir stellen hier einige erfolgreiche europäische Hollywood-Regisseure vor.

  • Roland Emmerich (*1955 in Stuttgart) steht für Katastrophenfilme à la Hollywood. Nicht immer bekommen seine Filme durchweg gute Kritiken, doch hat er sich einen Namen mit Actionkino gemacht. Schon von Anfang an zeigte Emmerich Interesse an opulent ausgestatteten Filmen: Mehr als einmal zerstörte er Städte, Länder oder gar die ganze Welt auf der Leinwand, und ließ letztlich nach „2012 – Das Ende der Welt“ verlauten, dass er nun nicht mehr wisse, was er noch zerstören sollte. Für Abwechslung sorgte der Kostümfilm „Anonymus“, für dessen Dreharbeiten er nach Deutschland zurückkehrte. Nun soll ein Thriller von Emmerich 2013 ins Kino kommen: „White House Down“ mit Channing Tatum und Jamie Foxx, in dem Secret-Service-Mitarbeiter Tatum den amerikanischen Präsidenten Foxx retten soll. Mit Action – ohne Weltuntergang.

Sein größter Erfolg: Independence Day (USA 1996)

Wurde international bekannt durch: Joey (D 1985), Hollywood Monster (D 1987), Moon 44 (D 1990)

Weitere Filme: 2012 – Das Ende der Welt (USA 2009), The Day After Tomorrow (USA 2004), 10.000 B.C. (USA, Südafrika 2008), Der Patriot (USA, D 2000), Anonymus (D, UK 2011)

  • Auch der niederländische Regisseur Paul Verhoeven (*1938 in Amsterdam) konnte in Hollywood Fuß fassen. Er war in seiner Heimat bereits mit einer Fernsehserie und einigen nationalen Filmen sehr erfolgreich, jedoch war die Einstellung der Öffentlichkeit und der Filmförderung zu seinen Filmen nicht immer positiv, da Verhoevens Filme Gewalt und Sexualität thematisierten. Frustriert über diese Haltung zog der Regisseur 1985 nach Hollywood, um dort weitere Filme zu realisieren. Mit Erfolg zumeist, wobei einige seiner Filme auch empörte und negative Kritiken erhielten und nicht immer große Kinoerfolge waren.

Sein größter Erfolg: Basic Instinct (F, USA 1992)

Sein Skandalfilm: Showgirls (USA 1995)

Weitere Filme: Hollow Man – Unsichtbare Gefahr (USA 2000), Starship Troopers (USA 1997), Die totale Erinnerung – Total Recall (USA 1990), RoboCop (USA 1987)

  • Tom Tykwer (*1965 in Wuppertal) hatte schon in jungen Jahren Lust am Filmemachen: mit nur elf Jahren drehte er seine ersten Super-8-Filme und arbeitete zwei Jahre später als Filmvorführer. Heute ist er einer der bekanntesten deutschen Regisseure in Hollywood und sorgte zuletzt mit „Cloud Atlas“ für viel Aufsehen: Von begeisterten Lobeshymnen bis irritierten Kritiken löste der Film ein großes Medienecho aus und konnte die Erwartungen an den Kinokassen nicht erfüllen. Der Wuppertaler hat schon mit einigen großen Hollywoodstars gedreht, unter ihnen Tom Hanks und Clive Owen, und kann nicht nur Regie führen – er komponiert sogar die Filmmusik!

Sein größter finanzieller Flop: Cloud Atlas (D, USA, Hongkong, Singapur 2012)

Wurde international bekannt durch: Lola rennt (D 1998)

Weitere Filme: The International (D, USA 2009), Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders (D, F, S, USA 2006), Drei (D 2009),

  • Nicolas Winding Refn (*1970 in Kopenhagen) ist der Sohn einer dänischen Kamerafrau und eines Filmregisseurs und Cutters. Den größten Teil seiner Kindheit verbrachte er in den USA, machte seinen Schulabschluss jedoch in seiner Heimat. Sein Debüt als Regisseur und Drehbuchautor gab er mit dem Film „Pusher“, den er mit dem Dänen Mads Mikkelsen (bekannt aus „James Bond 007: Casino Royale“, „Tage des Zorns“, „Coco Chanel & Igor Stravinsky“) in der Hauptrolle besetzte. Mit „Drive“ (Hauptrolle: Ryan Gosling) schaffte Nicolas Winding Refn einen beachtlichen Erfolg – bei Publikum und Kritikern zugleich. Für den Film ist auch ein Nachfolger im Gepräch. Gerade hat Nicolas Winding Refn einen weiteren Film mit Ryan Gosling gedreht, und zwar „Only God Forgives“, der 2013 ins Kino kommen soll.

Sein größter Erfolg: Drive (USA 2011)

Sein größter Flop: Fear X (DK 2003)

Weitere Filme: Pusher (DK 1996), Bronson (UK 2009), Walhalla Rising (UK/DK 2009)

  • Lasse Hallström (*1946 in Stockholm) war schon als Schuljunge ein erfolgreicher Filmemacher: sein erster Dokumentarkurzfilm war so gut, dass das schwedische Fernsehen ihn ausstrahlte. Spätestens mit dem oscarnominierten schwedischen Film „Mein Leben als Hund“ (1985) wurde Lasse Hallström auch international erfolgreich. Der Schwede ist bekannt für seine einfühlsamen und sensibel-heiteren Filme wie „Chocolat – Ein kleiner Biss genügt“ oder „Gottes Werk und Teufels Beitrag“. Mit seinem neuen Film „Der Hypnotiseur“ stellt er unter Beweis, dass er auch in anderen Genres zuhause ist: der düstere Schwedenkrimi nach dem Erfolgsroman von Lars Kepler erzählt die Geschichte des Kommissars Joona Linna, der einen grausamen Familienmord aufklären muss – und dabei eine schreckliche Wahrheit aufdeckt. Der Hypnotiseur kommt am 21. Februar in die deutschen Kinos!

Sein größter Erfolg: Chocolat – Ein kleiner Biss genügt (UK/USA 2000)

Wurde international bekannt durch: Mein Leben als Hund (Schweden 1985)

Weitere Filme: ABBA – Der Film (Australien/Schweden 1977), Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft (USA 2009), Das Leuchten der Stille (USA 2010)

14. Februar 2013, von Alex 'Alex B.' Börner

Der Hypnotiseur

Kino

Websitederhypnotiseur-derfilm.de
Facebookfb/Prokino
Release21.02.2013
GenreThriller
DarstellerMikael Persbrandt Lena Olin
RegieLasse Hallström