Review (DVD): Gallowwalkers

Um ehrlich zu sein, als ich auf dem DVD-Cover von Gallowwalkers in silbernen Lettern „Blade ist back“ las, kam ein gewisses Maß an Vorfreude in mir auf. Schließlich waren die drei Blade Teile, und vor allem der erste Teil, ganz großes Kino für mich. Nachdem ich nun Gallowwalkers gesehen habe, bleibt mir eigentlich nur zu sagen, dass „Blade“ wohl besser in die düsteren Regionen Transsilvaniens entschwunden wäre, um dort mit dem Ober-Vampir ein Hühnchen zu rupfen.

Allerdings ist das nicht wirklich fair, denn Gallowwalkers hat an sich nur zwei Gemeinsamkeiten mit der Vampir-Trilogie: Wesley Snipes in der Hauptrolle und dass in beiden Filmen Untote eine gewisse Rolle spielen. Da hört es dann aber auch schon wieder auf.

Inhaltlich geht es in Gallowwalkers um Folgendes: Jahre zuvor wurde Amans (Wesley Snipes) Geliebte Opfer einer Gruppenvergewaltigung und starb nach ihrer unbeabsichtigten Schwangerschaft bei der Geburt des Kindes. Blind von Rachedurst und Hass machte Aman im Anschluss daran jeden nieder, der am Tod seiner Frau beteiligt war. Durch diesen Rachewahn wurde Aman jedoch Ziel eines Fluchs der besonderen Art. Denn jeder, den er mit seiner Waffe in die ewigen Jagdgründe schickt, will dort nicht verweilen und kehrt als Untoter zurück. Diesen Fluch verdankt Aman übrigens seiner Mutter, einer Nonne, die ihr Gelübde brach und einen Pakt mit dem Teufel einging, um Ihrem Sohnemann das Leben zu retten. Dies hat aber in Anbetracht der Untoten, die sich in der zweiten Lebensinstanz zusammenschließen, um Aman den Gar aus zu machen, nur begrenzt geklappt.

So karg wie die Landschaft ist somit leider auch die Geschichte des Films. Die Story ist hoffnungslos verworren, wird durch grauenhafte Dialoge und Logiklücken nicht besser und abgesehen von Snipes (der auch nur vom relativen „Promibonus“ profitiert) ist der Cast auch nicht eben dazu angetan, den Zuschauer mehr als gelangweiltes Gähnen herauszulocken.
Und der Versuch, die Story über gänzlich deplatziert wirkende Erinnerungs-Sequenzen näher zu beleuchten, scheitert ebenso sehr wie der Ansatz des Humors. Das kann allerdings auch an der eher traurigen Synchronisation liegen. Beispiel gefällig: Die Übersetzung von „Forgive me father, for I have skinned“ zu „Vergib mir Vater, denn ich habe gehäutet“. Das wird so nix!

Fazit

Gallowwalkers ist in Sachen Geschichte und Umsetzung ein Trauerspiel. Es kommt einem so vor, als ob dem Autor der tatsächliche Plot der Geschichte nie so richtig klar war und während des Drehs noch veränderte.
Um als Trash-Movie durchzugehen, mangelt es an der nötigen Portion Humor, da man immer das Gefühl hat, dass sich Gallowwalkers selbst viel zu ernst nimmt. Ab und an kommt es zu der einen oder anderen lustigen Ballerszene oder einem anderen coolen Moment. Das kann aber im Ergebnis nicht darüber hinwegtäuschen, dass Gallowwalkers einfach nur ein schlechter Film ist.

14. Oktober 2013, von Markus 'Markus S.' Schaffarz

GALLOWWALKERS

DVD

Release27.08.2013
GenreHorror Western
DistributorAscot Elite Home Entertainment
Laufzeit1h 29m
DarstellerWesley Snipes Kevin Howarth Riley Smith
RegieAndrew Goth