Kinostart | Der Mensch hinter the Gambler: Mark Wahlberg ist Jim Bennett

Kinostart: 15. Januar 2015 im Verleih von Paramount Pictures Germany.

THE GAMBLER erzählt von sieben Tagen im Leben von Jim Bennett (MARK WAHLBERG), die einen Wendepunkt im Leben des nihilistischen College-Professors markieren. Tagsüber lehrt Bennett jungen Leuten englische Literatur, doch sobald er den Campus verlässt, wird er zum rücksichtslosen und risikofreudigen Zocker. Um seine Sucht befriedigen zu können, braucht Jim natürlich eine Menge Kohle und um an die ranzukommen, schreckt er auch vor der Mafia nicht zurück. So verspielt er nicht nur das Vermögen seiner reichen Mutter (Jessica Lange) sondern auch das Geld des Gangsters Neville (Michael Kenneth Williams). Der lässt das natürlich nicht auf sich sitzen. So steckt Jim in einer ziemlichen Zwickmühle und wendet sich in seiner Verzweiflung an den Kredithai Frank (John Goodman) und Mister Lee (Alvin Ing), den Betreiber eines illegalen Untergrundcasinos. Bei dem Versuch, aus seiner misslichen Lage einen Gewinn für sich zu verbuchen, schreckt Jim nicht davor zurück, Fiedler, All In zu gehen.

Doch was treibt Menschen eigentlich dazu, jegliche Vernunft über Bord zu werfen und einfach alles auf eine Karte zu setzen? Und das nicht nur einmal, sondern jedes Mal aufs Neue, bis man wieder bei null anfangen muss. Die Motivation dahinter kann vielfältig sein. Die einen wollen einfach nur schnell und ohne Arbeit reich werden, für andere ist Glücksspiel vielleicht nur ein Mittel zum Zweck, um andere Probleme lösen zu können. Ähnlich verhält es sich bei Jim Bennett. Er geht sogar einen Schritt weiter und spielt nicht nur am Roulette- oder Poker-Tisch, sondern auch mit seinen Mitmenschen.

Sicher, Jim Bennett ist eine fiktive Figur. Aber wie ist es in der Realität? Sind Spieler tatsächlich so skrupellos wie Jim Bennett?

Darüber haben wir mit Dr. Ingo Fiedler vom Arbeitsbereich Glücksspiele der Universität Hamburg gesprochen.

  • Jim Bennett ist ein Mann, der eigentlich alles im Leben erreicht hat. Doch er ist trotzdem unglücklich und findet seine Erfüllung im illegalen Glücksspiel. Ist ein solches Muster häufiger bei Spielern zu beobachten?

- Glücksspielsucht hat viele Muster. So finden sich auch Fälle von Personen, die oberflächlich gesehen im Leben alles erreicht haben. Häufiger ist es jedoch, dass Betroffene bereits vor Ausbruch der Sucht zerrüttete Lebensumstände aufweisen.

  • Um seine Glücksspielsucht zu finanzieren, geht Jim Bennett rücksichtslos vor. Er verzockt nicht nur das Vermögen seiner Mutter, sondern leiht sich auch Geld bei zwielichtigen Gangstern und nimmt Schäden, sowohl physische als auch psychische, billigend in Kauf, um sein Ziel zu erreichen. Ist dieses oder ein ähnliches Verhalten auch beim „regulären“ Spieler festzustellen?

- Das Verhalten von Jim Bennett ist typisch für einen Glücksspielsüchtigen. Ein Freizeitspieler würde nicht so weit gehen. Das billigende in Kauf nehmen von Schäden für sich und sein Umfeld ist maßgeblicher Charakter der Spielsucht.

  • Im Verlauf des Films ist es die Zuneigung einer seiner Studentinnen, die Bennett dazu veranlasst, sein Leben in den Griff zu bekommen. Können Sie hier eine Parallele zu realen Spielsüchtigen erkennen? Kann man sagen, dass Glücksspielsüchtige eine Art Anker, wie zum Beispiel eine (Liebes-) Beziehung, brauchen, um von ihrer Sucht loszukommen?

- Jeder Anker außerhalb der Glücksspielwelt hilft Betroffenen. Enge familiäre und emotionale Bindungen sind besonders wichtig.

Ab dem 15. Januar 2015 wird Mark Wahlberg in den deutschen Kinos in THE GAMBLER zu sehen sein. Sein Spiel? Leben oder Tod. Sein Einsatz? All In.

8. Januar 2015, von Birgit 'Gewinnspielfee' Bruckner