Von der Idee zum Spiel: Uni Paderborn eröffnet interdisziplinäres Games- und VR-Lab für Forschung und Lehre

Zocken im Namen der Wissenschaft?
Darauf antwortet die Universität Paderborn mit einem klaren „Ja“.

Am Mittwoch, 8. Oktober, hat sie die Neueröffnung des GamesLabs und die Einrichtung des VR-Labs - einer experimentellen Spielwiese für virtuelle Realität (VR, Virtual Reality) - gefeiert. Die Labore setzen in den Bereichen Game Studies und Development auf die Potenziale innovativer Medien im Kontext von Wissenschaft und Bildung.

Aus verschiedenen Fachbereichen - von Informatik über Medienwissenschaften bis Kunst und Musik - arbeiten Studierende dabei gemeinsam an Prototypen und eignen sich neue Fähigkeiten in puncto Game Design, Coding, 2D & 3D Arts sowie Audio an. Ausgestattet mit leistungsstarken PCs, VR-Brillen und Grafiktablets, bieten die Labs eine moderne Infrastruktur für Seminare, Workshops, Game Jams und langfristige Projektarbeiten. Für die Neugestaltung, die von Ende 2024 bis Frühjahr 2025 stattfand, investierte das NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft rund 246.000 Euro.

„Ich freue mich, heute ein Vorzeige-Projekt ankündigen zu dürfen, bei dem Studierende selbstorganisiert und interdisziplinär über die Grenzen einzelner Studiengänge hinaus zusammenarbeiten. Dabei beschäftigen sie sich nicht nur mit der Erforschung von Computerspielen, sondern können sie durch ein volles Entfalten ihres kreativen Potenzials von Grund auf eigenständig entwickeln“, hält Prof. Dr. Beate Flath, Vizepräsidentin für Lehre, Studium und Qualitätsmanagement der Universität, in ihren Begrüßungsworten fest.
Dr. Enes Yigitbas vom Institut für Informatik der Universität Paderborn und Lars Weiler, Freelance Concept Artist und Illustrator, sprachen in ihren Keynotes über die Relevanz von Spieleentwicklung in Forschung und Lehre und gaben Einblicke in die deutsche Spielindustrie.

Als Arbeitsraum für die Entwicklung und Erforschung von Videospielen nutzt das GamesLab interdisziplinäre und kollaborative Ansätze. So entstehen pro Jahr gleich mehrere spielbare Demo-Projekte. Im VRLab lernen Studierende die Entwicklung von Virtual Reality-Prototypen und deren Einsatzmöglichkeiten kennen.

„Wir haben inzwischen eine große Sammlung an selbst programmierten Computerspielen, die aus den Jams und Semesterprojekten hervorgegangen sind. Die Teilnahme am GamesLab ermöglicht den Studierenden die Arbeit in interdisziplinären Produktionsteams und vermittelt Social Skills im kooperativen Arbeiten und Projektmanagement“, sagt Prof. Dr. Christian Fuchs, der als Leiter des Bereichs „Mediensysteme und Medienorganisation“ zusammen mit dem „Zen­trum für In­for­ma­ti­ons- und Me­di­en­tech­ni­sche Diens­te“ (ZIM) für die Labs verantwortlich ist.
„Was die Teilnehmenden hier lernen, ist eine hervorragende Grundlage für die spätere Berufswelt“, weiß auch Prof. Dr. Gudrun Oevel, Mitinitiatorin des GamesLabs und ehemalige Leiterin des ZIM.
Dass das Ganze nebenbei auch eine Menge Spaß macht, bestätigt Sebastian Krois, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZIM das studentische Orga-Team leitet: „Das Lab bietet einen Raum, in dem sich Spielebegeisterte treffen und austauschen können. Wir arbeiten gemeinsam, teilweise ganze Wochenenden, an einem Projekt. Dadurch entstehen nicht nur Spiele-Prototypen, sondern auch Freundschaften und Kontakte über den Seminarkontext hinaus.“

12. Oktober 2025, von Markus 'Markus S.' Schaffarz