Review (XBox 360): Tron Evolution

"Tron Evolution – eine R-Evolution auf dem Spielemarkt oder doch nur ein zweitklassiges Spiel zum Film?
Ob Disney undPropaganda Games mit Tron Evolution eine gute Filmverspielung hinbekommen haben, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten."

Tron Evolution erschien am 20.01.2011 für Xbox360 und PS3, die Sprachausgabe und das Spiel selbst sind in Englisch und Deutsch verfügbar.

Im dem 3rd-Person-Actionspiel übernimmt man die Rolle eines namen- und gesichtslosen Systemwächters, einem von Kevin Flynn (einer der Hauptpersonen im Film Tron und im „Grid"" ein gottähnliches und verehrtes Wesen) erschaffenen Programm zur Bekämpfung von Viren und ähnlichen Schädlingen.

Nach einem kurzen Tutorial trifft man auch auf den namensgebenden Tron und bekommt den Auftrag, eine „Basic" namens Quorra zu verfolgen.
Der Systemwächter erreicht nach einigen Kletter- und Sprungpassagen auch seinen Zielort, wo in einer Cutscene die Begebenheiten im „Grid" durch den Angriff von Abraxas, dem Gegenspieler der Spielfigur, drastisch verändert werden und dem Wächter sein Mentor genommen wird.
So begibt sich der Wächter auf die Suche nach Tron und seinem Erschaffer, Kevin Flynn.

Die Steuerung ist sehr einfach gehalten:
Durch Gedrückt-Halten der Schultertaste rennt der Wächter Wände hoch / an ihnen entlang oder springt über die zahlreichen Objekten in den Levels.
Sehr oft müssen die Bewegungsabläufe miteinander kombiniert werden, so muss der Wächter z.b. zuerst über eine Bank springen, dann die Wand hochlaufen, von ihr abspringen und an einer anderen Wand weiter entlanglaufen, um zum nächsten Checkpoint zu kommen.
Besagte Checkpoints sind großzügig verteilt und garantieren einen schnellen Respawn nach Desintegration.

Die Combos bestehen aus maximal drei Tasten, kombiniert aus Fern- und Nahkampfangriffen mit dem Lichtdiskus oder einer energiezehrenden Spezialattacke, die je nach Diskus und Situation variiert.
Energie lässt sich durch Springen über bestimmte Objekte (Schultertaste) oder desintegrieren der Feinde zurückgewinnen.

Die zahlreichen und häufig in Massen auftretenden Feinde bzw. infizierten Dateien sind zumeist keine wirkliche Bedrohung, wobei die Zwischengegner etwas anspruchsvoller sind.
Durch die große Anzahl an Gegnern kann es außerdem passieren, dass der Systemwächter sein virtuelles Leben in unglücklichen Situationen, wie z.B. einem Sprung über ein Objekt, innerhalb von einem Augenblick verliert, da ihn ca. 10 Diskusse gleichzeitig treffen.

Die in kleinen Cutscenes als „starke Gegner"" bezeichneten Schädlinge sind oft schon nach einem Spezialangriff desintegriert und stören auch nur wenn sie zu dritt oder mehreren sind.
Nach dem Desintegrieren der Gegner erhält der Systemwächter Erfahrungspunkte, die er zum Upgraden seines Diskus verwenden kann.
Weitere Erfahrungspunkte kann man im auf der Rückseite des Covers beworbenen Onlinemodus sammeln:
An jeder Diskusstation im Spiel kann man das Spiele-Grid besuchen und dort entweder gegen menschliche Spieler oder Bots antreten. Als Spielmodi gibt es z.B. Deathmatch oder Team- Deathmatch, wobei sich hier die „Versionen"" (Level der Spielfigur) sehr stark bemerkbar machen.

Grafisch gesehen ist Tron: Evolution eher eintönig: Die sieben Level bestehen fast nur aus einer Primärfarbe, einer Farbe für die Viren und noch einer für Umgebungsgegenstände.
In den ersten beiden Spielabschnitten sind zum größten Teil Blautöne, weiße Objekte und Viren / beschädigte Daten (Wege) in orange und gelb zu sehen. Im darauffolgenden Level sind die Blautöne dann gegen Grüntöne ausgetauscht, die Viren und Objekte bleiben in der bestehenden Farbe.

Die Hintergrundgeräusche sind in Gebieten mit Viren / beschädigten Daten leicht verzerrt, was aber gut zur Atmosphäre passt.
Absolut unpassend ist aber die deutsche Synchronisation, da keine einzige Figur im Spiel auch nur entfernt Lippensynchron spricht. Oft hört man die Stimme der Charakter, bevor man sie / ihre Mundbewegungen sieht.

Abwechslung vom dauernden Rennen, Klettern, Springen und Desintegrieren bieten nur die seltenen Spielabschnitte, in denen man im Lichtpanzer auf Gegnerjagd gehen kann oder mit dem Lichtrad durch die Levels rast.
Die Spielzeit ist relativ kurz, nach 5-6 Stunden sieht man schon die wenig beeindruckende Endsequenz über den Bildschirm flimmern.

Fazit: Wer mit den Filmen schon nichts anfangen konnte, sollte von Tron Evolution auf jeden Fall die Finger lassen und auch Fans des Spielgenres dürften es sich genau überlegen, ob sie sich nicht lieber ein anderes Spiel dieser Art kaufen wollen.

8. Februar 2011, von Daniel 'Zomfgololtroll' Reichhold

Tron: Evolution

GenreAction
PublisherDisney Interactive Studios
Release20.01.2011
DistributorDisney Interactive Studios
EAN8717418289744