Review (PC): Politiksimulator 2 – Rulers of Nations

Im Jahr 2010 wurden gefühlte 98537 Simulatoren auf den Markt gebracht – da darf natürlich ein Politiksimulator nicht fehlen. Endlich haben wir die Möglichkeit die Regierung genauso an die Wand zu fahren, wie es Westerwelle und Co. in der wirklichen Welt in Perfektion vorleben. Aber das ist natürlich nicht das Ziel des Spiels, eher das...

...Worst-Case-Szenario.

Im Politiksimulator 2 spielt man den mächtigen Herrscher einer der großen Nationen unserer geliebten, noch blauen, Erde. Grundlegend stehen einem zwei verschiedene Spiele-Modi zur Auswahl. Da wären der Wettbewerbsmodus und der Simulationsmodus. Im Wettbewerbsmodus kann man mit anderen Mitspielern (Online bis zu 16 Spielern) aktuelle politische Ereignisse nachempfinden, wie zum Beispiel gegen andere Staatschefs vorgehen, Allianzen bilden, bewaffnete Konflikte lösen oder gar mit Spionen den „Feind" ausspähen.

Dabei steht die Rangliste immer im Vordergrund. Der Simulationsmodus ist quasi der Singleplayer, hier wählt man einen Staatschef aus ca. 120 Nationen aus und probiert sein Glück als neuer Präsident. Der Weg zum erfolgreichen Staatsoberhaupt ist aber nicht einfach – tausende verschiedene Szenarien müssen gelöst werden und dies möglichst zur Zufriedenheit aller Beteiligten gelöst.

Das Ganze mag erst mal ganz spannend klingen, doch was steckt wirklich dahinter?

Das Cover des "Politiksimulator 2 – Rulers of Nations" wirbt mit Sprüchen wie „Eine weltweit einzigartige Simulation" oder „..führen Sie über 6 Stunden Dialoge mit 3D-animierten Personen". Punkt 1 ist sehr umstritten, böse Zungen behaupten dass der Simulator „Bundeskanzler" nahezu identisch mit diesem Spiel ist. Punkt 2 entspricht LEIDER der Realität :-(.

Jegliche Entscheidung wird sofort von anderen Personen aus der Politik (Berater, andere Staatschefs etc.) kommentiert und in Frage gestellt – das mag ja der Realität entsprechen – ABER manche Entscheidungen oder Tipps von anderen sind absolut nicht nachzuvollziehen. Gelegentlich fehlt sogar der Bezug zum eigentlichen Thema. Manche Sätze tauchen beispielsweise in jedem 2. Dialog auf – was nicht wirklich für Abwechslung sorgt.

Auch die 3D-Animationen taugen beim "Politiksimulator 2" nur bedingt. Ob die Welt durch eine große politische Katastrophe bedroht wird oder dem Bürgermeister in Fickingen (den Ort gibt’s wirklich :D) das Bier ausgeht (mal überspitzt ausgedrückt), die Animationen sind nahezu identisch inszeniert. Bei den Nationen gibt es auch kaum Unterschiede, daher ist es eigentlich egal welche Nation man von den 120 spielt – der Ablauf bleibt meist der gleiche, Texte und Dialoge mit dem Charme eines verstauben Akten-Ordners aus den 70ern führen auch bei Politik-Fans zu akutem Tiefschlaf.

Fazit:

Leider wird beim "Politiksimulator 2 – Rulers of Nations" das Thema nur bedingt spannend rübergebracht. Der Spieler wird kaum Unterhalten und so darf man sich nicht über schlechte Kritiken wundern.

Bei so viel Kritik muss aber auch gesagt werden das die Entwickler hier viel Recherche-Arbeit geleistet haben – an Infos mangelt es hier sicherlich nicht – allerdings ist die Umsetzung eher Mau. Wie sagt man so schön: Idee top – Umsetzung FLOP!

21. Januar 2011, von Christian Alexander 'Christian Alexander L' L.