Review (Kino): Iron Man 2

Wir erinnern uns: Supererfinder, Frauenheld und Multimilliardär Tony Stark (wie gehabt Robert Downey Jr.) hat soeben der gesamten Presse gezeigt, dass er nicht zu den Luschen gehört, die ihre Superheldenidentität verstecken, sondern dass er IRON MAN ist. Und genau an dieser Stelle setzt auch "IRON MAN 2" ein, denn im fernen Russland hört ein gewisser Ivan Vanko alias "Whiplash" Starks Ausführungen hasserfüllt zu...

...doch Tony Stark hat erst einmal noch ganz andere Probleme: Denn nicht nur dass diverse ""Schurkenstaaten"" seinen "IRON MAN"-Anzug nachbauen wollen, die Regierung der Vereinigten Staaten will unbedingt auch alle Rechte an den neuen Technologien erhalten, um weitere Waffen bzw. Iron-Men zu erschaffen. Doch Stark weigert sich standhaft und überträgt die Geschäftsleitung seiner Firma sogar an seine langjährige Assistentin Pepper Potts (Gwyneth Paltrow) - dafür nimmt er sich allerdings auch die Freiheit, die geheimnisvolle Natasha Romanoff (Scarlett Johansson) einzustellen.

Was keiner ahnt: Tony Stark ist mittlerweile deutlich geschwächt, da sein überlebenswichtiger Antrieb sein Blut immer mehr vergiftet. Als "Whiplash" nicht nur nach seinen Leben trachtet, sondern sich auch noch mit dem Waffenproduzenten Justin Hammer (Sam Rockwell) gegen ihn verbündet, wird der Druck auf Stark verdammt groß - besonders da sich sein alter Kumpel James "Rhodey" Rhodes (Don Cheadle) ebenfalls gegen ihn stellt, ihm ein "IRON MAN"-Anzug entwendet und ans Militär weitergibt...

Und das ist tatsächlich nur ein Bruchteil der Handlung, denn für eine Superhero-Comicverfilmung bietet "IRON MAN 2" eine ziemlich aufwendige und anspruchsvolle Story mit zahlreichen Nebensträngen, bei denen man dennoch prächtig unterhalten wird. Einzig der Versuch, neue Superhelden einzuführen, wirkt manchmal etwas aufgesetzt, ansonsten kann man sich trotz einer Laufzeit von über zwei Stunden wahrlich nicht über Langeweile beklagen, denn es gibt auch natürlich noch reichlich Actioneinlagen und der trockenen Humor des ersten Teils ist zum Glück auch nicht verloren gegangen.

Eine zweite Stärke des Vorgängers bietet "IRON MAN 2" ebenfalls, nämlich gute und auch gut aufgelegte Darstellerinnen und Darsteller. Robert Downey Jr. rockt einfach wieder die Hütte und spielt alle anderen fast an die Wand. Gwyneth Paltrow darf diesmal etwas mehr Sexappeal zeigen, während Scarlett Johansson die Sexiness herself ist - spätestens wenn sie im engen Latexanzug ihre Kampfkünste zeigen darf. Don Cheadle als Buddy ist eine gute Wahl gewesen und Mickey Rourke braucht als Bösewicht eh keine Maske mehr - einzig Sam Rockwell spielt seine Rolle oftmals mit an Lächerlichkeit grenzender Ãœberdrehtheit und befindet sich damit eindeutig im falschen Film.

Action- und Tricktechnik sind auch wieder vom Allerfeinsten, werden aber gut in die Handlung integriert, einzig eine Verfolgungsjagd im finalen Showdown hätte vielleicht einen Tick kürzer sein können. Die eher rockorientiert Musik passt sehr gut zu "IRON MAN 2", einzig der Schlußtrack "Highway to Hell" von AC/DC wirkt dann doch etwas abgedroschen - von den Herren gibt es ja schließlich auch noch andere Lieder. Die Regiearbeit von Jon Favreau ist gelungen routiniert, außerdem zeigt er noch dass er ebenfalls als Schauspieler unterwegs ist - er ist nämlich auch in einer Nebenrolle zu sehen.

Insgesamt bietet "IRON MAN 2" wieder Comic-Spaß der allerbesten Sorte und einen Helden, der neben "Spiderman" und den "X-Men" eine verdammt gute Figur macht, da er als Film nicht nur eine reine Aneinanderreihung von Schauwerten bietet, sondern mit einer richtigen Story auch erwachsene und anspruchsvollere Zuschauer anspricht - und außerdem verdammt ROCKT!

Alle Bilder und Eigennamen: © 2010 Concorde Filmverleih GmbH

6. Mai 2010, von Reinhard 'Reinifilm' Rieß