Review (DVD): Percy Jackson – Diebe im Olymp
Chris Columbus‘ Percy Jackson – Diebe im Olymp ist die Verfilmung des ersten Romans der Percy-Jackson-Reihe von Rick Riordan und eine moderne Adaption der griechischen Mythologie. Darin spielt Logan Lerman den charismatischen Percy, einen ganz normalen Jungen, der auf einmal feststellen muss, dass seine Vorliebe für das Wasser damit zu tun hat, dass er ein Halbgott und der Sohn des Meeresgottes Poseidon ist…
Percy Jackson (Logan Lerman) ist ein ganz normaler Junge, das denkt er zumindest. Als er während eines Schulausfluges von einer Furie angegriffen wird, beginnt Percy langsam zu realisieren, dass er es mit übernatürlichen Kräften zu tun hat. Schließlich findet er heraus, dass er der Sohn des Meeresgottes Poseidon (Kevin McKidd) ist und dass er von mythischen Kreaturen heimgesucht wird, weil er unter Verdacht steht, den Herrscherblitz von Zeus (Sean Bean) gestohlen zu haben. Von seinem Freund, dem Satyr Grover (Brandon T. Jackson), wird er in ein Camp gebracht, in dem Halbgötter wie er ausgebildet werden. Gemeinsam mit Grover und Annabeth (Alexandra Daddario), der Tochter von Athene, macht Percy sich auf die Suche nach dem wahren Dieb des Herrscherblitzes, um seine Unschuld zu beweisen…
Mit der Ankunft im Camp eröffnet sich Percy und dem Zuschauer eine ferne Welt: Abgeschottet von der modernen Welt lernen die jugendlichen Halbgötter, mit Pfeil und Bogen und Schwertern zu kämpfen. Handys, Fernseher und andere moderne Erfindungen finden dort weitestgehend keine Verwendung. Da es sich bei Percy Jackson – Diebe im Olymp trotzdem um eine moderne Aufarbeitung der griechischen Mythologie handelt, werden neue Technologien eingesetzt, um die Geschichte etwas aufzulockern. Beispielsweise fragt der Satyr Grover, ob ein Navigationssystem nicht auch den Weg zur Hölle weisen könnte. Oder Percy benutzt seinen IPod, um über die Display-Spiegelung Medusa betrachten zu können und nicht von ihren Augen versteinert zu werden.
Logan Lerman nimmt man die Rolle des „normalen“ Jungen ab, der sich auf einmal mit Göttern und Halbgöttern konfrontiert sieht und einfach nur überfordert ist. Durch seine tollpatschige und direkte Art sorgt er für viel Situationskomik. Mit 12 Jahren spielte er bereits den 7-jährigen Evan Treborn in Butterfly Effect (2004). Aktuell sah man ihn in Vielleicht lieber morgen (2012) an der Seite von Emma Watson. Zudem zählen einige bekannte Schauspieler zum Cast von Percy Jackson, wie Sean Bean, Pierce Brosnan oder Uma Thurman.
Ansehnliche Animationen erwecken Figuren der griechischen Mythologie eindrucksvoll zum Leben. Beispielsweise Medusa (Uma Thurman), auf deren Kopf sich zahlreiche Schlangen winden, den Satyr Grover (Brandon T. Jackson), halb Mensch, halb Ziege oder Hades (Steve Coogan), den Gott der Unterwelt. Zudem inszeniert der Regisseur Chris Columbus (Harry Potter und der Stein der Weisen (2001), Harry Potter und die Kammer des Schreckens (2002)) die Götter im Olymp sehr metaphorisch, indem sie überdimensional groß dargestellt werden und sich auch in Menschengestalt verwandeln können. Auch werden viele Parallelen zwischen Percy und der Figur des Perseus aufgezeigt. Beide sind Söhne von Zeus, beide sind (Halb-)Waisen und besiegen Medusa durch die gleiche List, nur um einige zu nennen.
Die Story an sich ist ein simples Jugendabenteuer, in dem die Figuren von einem Spektakel ins nächste stürzen. Auf der menschlichen Ebene spielt das Thema Familie eine zentrale Rolle. Zeus (Sean Bean) hat den Kontakt zwischen den Göttern und ihren sterblichen Kindern verboten, aus Angst, dass die Götter sich menschliche Eigenschaften aneignen. Viele der Halbgötter haben daher ihre übernatürlichen Väter beziehungsweise Mütter noch nie gesehen und einige hassen sie sogar dafür und werfen ihnen zu viel Egoismus vor. Natürlich darf in einem Jugendfilm auch nicht die Liebe fehlen und so verliebt sich Percy in Annabeth. Da sich Zeus und Athene laut Annabeth hassen, gibt es eine Andeutung auf eine verbotene Liebe wie bei Romeo und Julia. Peppiger Soundtrack untermalt zudem die moderne Aufarbeitung der griechischen Mythologie. Auf dem Weg in die Unterwelt hören Percy und seine Freunde das Lied „Highway to Hell“.
Das Bonusmaterial der DVD beinhaltet unveröffentlichte Szenen, eine Erläuterung aller Figuren und ihrer Fähigkeiten sowie ein kleines Quiz, mit dem Interessierte herausfinden kann, von welchen Göttern sie abstammen könnten.
Der Kinostart für den Nachfolger Percy Jackson 2: Im Bann des Zyklopen ist für August 2013 angesetzt.
Fazit
Percy Jackson - Diebe im Olymp ist ein actionreicher Jugendfilm, der mit seinen Darstellern von Percy, Grover und Annabeth zu überzeugen weiß. Die Spannung wird sehr schön aufgebaut, nur leider gibt es ein schnelles und abruptes Ende.