Review (DVD): IN CONTROL - The Maker (Twilight Classics 11)
Josh wird volljährig! Doch die größte Überraschung sind nicht die Geschenke seiner etwas spießigen Adoptiveltern, sondern das plötzliche Wiederauftauchen seines seit zehn Jahren spurlos verschwundenen Bruders Walter. Und es gibt noch eine unerwartete Neuigkeit: Sein Bruder kennt das Geheimnis...
...das hinter Joshs immer wiederkehrenden Alpträumen steckt! Schon bald wird Josh aus seiner relativ heilen Welt gerissen und muss zahlreiche gefährliche Situationen meistern... Wird dies sein neues Leben? Oder gelingt ihm eine Rückkehr in seine bürgerliche Welt? Schon bald wird es für ihn lebensbedrohlich...
"In Control" (der alte Video-Titel war übrigens "Der Macher") überrascht in mehrerlei Hinsicht, da es sich hierbei doch eher um ein Jugenddrama als ein Thriller handelt und sich der Film damit doch deutlich von den bisherigen, im Bereich Science-Fiction, Horror, Action Thriller und Trash angesiedelten Beiträgen der "Twilight Classics"-Serie abhebt. Genau so ungewöhnlich ist es, dass die Produktionsfirma "NuImage" ist - ein Label, dass gerade Ende der 90er Jahre (also in der Zeit, aus der auch "In Control" kommt) eigentlich fast ausschließlich wilde Actionreißer produzierte.
Genau so auffällig sind diverse technische Schludrigkeiten, die selbst für Laien verdammt offensichtlich sind. So konnte ich allein bei einer einzigen Sichtung des Films 9x das Mikro im Bild sehen (teilweise mit Stange), genau so wie man einige Male den Sonnenschutz der Kamera bemerkt und die Kameraleute sich ebenfalls bei fast jeder Szene mit einem Auto im Lack der Karosserie spiegeln - selbst für einen B-Film ist eine derartige Schlapperei verdammt nervig und überflüssig!
Etwas holprig auch die Inszenierung und das Drehbuch. Am Anfang ist "In Control" ein reiner Film über einen Jugendlichen namens Josh auf dem Weg zum Erwachsenwerden und den damit verbundenen Problemchen. Sein bester Kumpel ist die junge Lesbe Bella, die auch die Einzige ist mit der er sich über seine Probleme unterhalten kann, da seine restlichen Freunde hauptsächlich mit Abhängen und Drogenkonsum beschäftigt sind. Dieser Part der Geschichte wird zwar recht gemächlich erzählt, lebt aber durch die beiden Darsteller Jonathan Rhys Meyers (als Josh Minnell) und Bella Sotto-Darstellerin Fairuza Balk.
Der eigentliche Thrillerpart wird durch Matthew Modine als Josh Minnells Bruder Walter eingeleitet und kommt ziemlich holterdipolter. Spätestens bei einer Schießerei mit dem Gangster Skarney (Michael Madsen) merkt man dann wieder recht deutlich in welchem Genre NuImage eigentlich zu Hause ist, denn die Ballerei ist ordentlich actionreich und vor allem recht blutig umgesetzt worden - die Einschüsse sind sogar für eine FSK-16-Freigabe recht explizit.
Etwas banal hingegen das Rätsel um Joshs seltsame Träume, die anfänglich aufgebaute Spannung wird schon recht früh durch die Auflösung der Ursachen für seine Albträume zerstört. Etwas besser gelöst ist sein Konflikt um seine potentiell kriminelle Ader und das Problem, ober er sich für das Gute oder seinem Bruder entscheiden soll. Ziemlich hineingeflickt wirkt jedoch ein Handlungsstrang um Joshs Liebe zu einer etwas älteren Polizisten. Dieser ist zwar ganz nett, kann sich aber in den Erzählfluss von "In Control" nicht richtig einfügen.
Die epiX-DVD von "In Control" ist wie die meisten Veröffentlichungen der "Twilight Classics"-Reihe: Bild (leider nur 4:3, allerdings scheint es auch keine andere Fassung zu geben) und Ton sind akzeptabel, die Extras absolut mau - nur zusätzliche englische Tonspur und ein paar Trailer einiger epiX-Titel, es gibt noch nicht mal Untertitel.
Insgesamt ist "In Control - The Maker" leider ein Film der verschenkten Möglichkeiten geworden. Für sich genommen ist der ruhige Jugend-Drama-Teil und das actionlastige Ende ganz nett anzusehen, insgesamt wollen die einzelnen Teile des Films jedoch nicht immer richtig zusammenfassen - trotz der überwiegend symphatischen Darstellerinnen und Darsteller. Schade!