Review (DVD): El Alamein 1942 - Die Hölle des Wüstenkrieges

Hitze, Durst, Hunger, Angst, Tod und unendlich viel Sand sind die Umstände unter denen die Pavia-Divison in Ãgypten die südliche Flanke vor den Engländer schützen muss. EL ALAMEIN 1942 beschreibt die sinnlose Entscheidungsschlacht in Afrika durch 200.000 alliierte Soldaten aus der Sicht der Soldaten.

Serra (Paolo Briguglia), ein junger freiwilliger Soldat, meldet sich nach seinem Philosophiestudium bei der italienischen Armee an und wird nach Ã"gypten abkommandiert. Dort angekommen, lernt er seinen Leutnant Fiore (Emilio Solfrizzi) kennen, der wie eine Vaterfigur für die Soldaten zuständig ist, und sich immer wieder im Zwiespalt zwischen Sinn des Krieges und Schutz seiner Männer befindet.

Der junge Soldat Serra ist sich in seinen jungen Jahren noch gar nicht bewusst, auf was er sich da eingelassen hat. Er sieht es als ein einziges Abenteuer mit Reisemöglichkeit auf den Kontinent Afrika. Sehr schnell wird er mit dem harten Kriegsleben von EL ALAMAEIN 1942 konfrontiert und von seinen Kameraden zunächst nicht ernst genommen. Sein Sergente Rizzo (Pierfrancesco Favino) nimmt sich seiner an und begleitet ihn durch das wahre Gesicht des Krieges. Serra weiß nun, wo man zur Toilette geht, wenn man keine Toilette hat, wie man in der kargen Wüste Afrikas überlebt, wenn man nichts mehr zu essen hat und was wahre Freundschaft heißt. Sehr lange glaubt er an den Kampf und steht patriotisch hinter seinem Land. Seine Kameraden sowie

Fiore und Rizzo, die schon über Monate dort verharren müssen, haben bereits erkannt, dass dies ein sinnloser Kampf für Mussolini ist, besonders dann als der Rückzugbefehl ausgesprochen wurde. Vom Krieg gezeichnet, marschieren sie gemeinsam durch die Kilometerlange Wüste, ohne frisches Wasser und Nahrung, von Lager zu Lager. Auf dem Weg in friedlichere Gewässer gehen viele von ihnen verloren, werden getötet oder von den Engländer als Gefangene genommen. Serra versteht allmählich, für was er sich da "freiwillig" gemeldet hat. Er gibt aber nicht auf, sondern kämpft sich an der Seite von Fiore und Rizzo weiter durch.

Serra hat während seines Einsatzes mächtig Glück! Von den anderen Soldaten wird es sogar "Wunder" genannt. Und davon hat jeder Neuzugang drei. Verstehen wird Serra dies aber erst zum Ende des Films.

Der Betrachter erhält einen tiefen Einblick in die Kampfszenen, die mir eine Gänsehaut verpasst haben. Das Stundenlange warten in den Gruben auf die Alliierten der Gegenseite und das harte Feuergefecht wurde eindrucksvoll präsentiert. Die Verletzungen wurden sehr nah gefilmt, so dass ich auch mal weg schauen musste. Der Betrachter sieht nicht nur einen Kriegsfilm, sondern auch ironische und witzige Stellen, die diesen Film bis zur letzten Minute spannend und effektvoll halten.

Regisseur Enzo Monteleone hat hier ein Meisterwerk geschaffen, in dem er die soziale und psychische Extremsituation der Soldaten wirkungsvoll aufgreifen und vermitteln konnte. Alle Schauspieler haben wunderbar und wirkungsvoll gespielt - Meine Hochachtung. Zu Recht erhielt EL ALAMAIN 1942 drei Italian Cinema Academy Awards .

Tipp: Wer etwas italienisch versteht, sollte sich den Film auch noch mal auf italienisch ansehen!

27. Juli 2011, von Carmela 'Carmela N.' Natale