Review (DVD): BLOOD DINER (Twilight Classics 04)

U.S.A., in den sechziger Jahren: Die Brüder Michael und George spielen beide friedlich miteinander, als im Radio vor einem flüchtigen Psychokiller gewarnt wird. Dieser steht kurze Zeit später auch prompt in ihrem Wohnzimmer, entpuppt sich aber als ihr Lieblingsonkel. Er weiht sie schnell noch in die Geheimnisse um...

...die nuberische Göttin Sheetar ein, bevor er im Kugelhagel der Polizei stirbt.

Ungefähr zwanzig Jahre später. In einer Nacht- und Nebelaktion graben Michael und George die Leiche ihres Onkels aus, entnehmen dieser das Gehirn, Augen und Mund und beleben alles in einem mit Wasser gefüllten Einwegglas via schwarzer Magie. Fortan können Sie sich wieder wunderbar mit ihrem Onkel unterhalten.

Dieser gibt ihnen nun auch genauere Anweisungen, wie sie die Göttin Sheetar neu erschaffen können. Dafür müssen Michael und George einen neuen Körper aus den Einzelteilen ermordeter Frauen zusammenstückeln. Wie praktisch, dass man die übrig gebliebenen Reste der Toten zu Essen verarbeiten und im jüngst eröffneten eigenen Vegetarier-Schnellimbiss als Fleischersatz verkaufen kann - besonders, wenn dieses "Fleischimitat" sich bei den Gästen sogar noch als durchschlagender Erfolg erweist!

Uffsa... "Blood Diner" bietet dem Zuschauer als viertes Kind der "Twilight"-Reihe von epiX eine gehörige Portion Trash vermischt mit äußerst schwarzen Humor und ist insgesamt so abgedreht, dass das Schreiben einer Filmkritik nach gängigem Bewertungselementen sich schon recht schwierig gestaltet.

Versucht man nämlich den Film neutral zu beurteilen, kommt er nicht besonders gut weg. Ein konfuses Drehbuch mit kratergroßen Logiklöchern, miese Tricks aus der untersten Schublade und absolute Nullschauspieler sowie reichlich platter Humor sind nicht gerade Punkte, die für eine gute Bewertung sprechen.

Andererseits geht es einem so wie bei "Legion der Vampire": Das Dauerfeuerwerk an Dämlichkeiten sorgt irgendwann dann doch dafür, dass man herzlich über irgendeinen sinnfreien Sch... lachen muss. Und überhaupt: Für Trash-Fans ist "Blood Diner" ein wahres Freudenfest! Cineasten und Arthaus-Liebhaber werden sich selbstverständlich angewidert abwenden, dafür dürfen Frauenrechtlerinnen sich darüber freuen, dass es hier mit Jackie Kong zur Abwechslung mal eine Regisseurin gibt.

Die "Blood Diner"-DVD von epiX ist vom Ton und Bild her keine Sensation, aber akzeptabel und liegt im Gegensatz zu "Nirvana" glücklicherweise auch in 16:9 vor. An Extras gibt es leider diesmal wieder nichts (außer den üblichen epiX-Trailern), dafür existiert wenigstens eine englische Tonspur. Recht human übrigens die FSK-16-Freigabe angesichts der Tatsache, dass der Streifen uncut ist und ein Vorbild besitzt, das in Deutschland beschlagnahmt wurde.

Insgesamt ist "Blood Diner" eindeutig Genrekost - für "Normalsterbliche" zu schräg und schrottig, für Trash-Liebhaber und Freunde des geschmacklosen Humors ein Festmahl!

5. April 2010, von Reinhard 'Reinifilm' Rieß