Review (Blu-Ray): TRIANGLE - Die Angst kommt in Wellen

"Eine Seefahrt, die ist lustig...." - was aber nicht für Jess gilt. Denn als ihre Freunde sie zur gemeinsamen Segeltörn bei schönstem Wetter abholen wird sie von dem Gefühl geplagt, dass irgend etwas nicht stimmen würde. Erst einmal erscheint alles Bestens, doch dann kommt es zur Katastrophe: Die Yacht der Freunde...

...gerät in einen plötzlichen Sturm und kentert, ein Crew-Mitglied verschwindet sogar. Als die See sich wieder beruhigt hat, erscheint die Rettung: Ein riesiger Oceandampfer wird am Horizont sichtbar. Doch als die Ãœberlebenden an Bord gehen, scheint das gesamte Schiff verlassen zu sein... doch nur auf den ersten Blick. Den scheinbar gibt es noch einen Maskierten an Bord, der nicht gesehen werden will - und Jess wird das Gefühl nicht los, dass sie dies alles schon einmal erlebt hat...

Den Clou von "Triangle" kann man hier sicherlich schon verraten, schließlich tut es der Trailer (leider) auch schon (ansonsten bitte nicht weiterlesen). "Triangle" ist eine mörderische Variante von "Und täglich grüßt das Murmeltier". Das Besondere: Die Zeitschleife wird nicht immer wieder total neu durchlebt und erfährt auch keinen Reset, stattdessen sind die einzelnen Schleifen miteinander verwoben. Dies führt dazu, dass sich erst nach und nach bestimmte rätselhafte Ereignisse offenbaren und der Horror der Suche nach einem Ausweg sich für die Hauptprotagonistin Jess um so grausamer gestaltet.

Und damit ist "Triangle" von der Story her einer der originellsten Horrorfilm-Veröffentlichungen der letzten Zeit, denn was sich relativ simpel anhört, sorgt für eine ziemlich komplexe Handlung, die für einen Streifen dieses Genres erstaunlich viel Aufmerksamkeit verlangt und noch lange nach Ende des Films zum Nachdenken einlädt. Interessant hierbei ist dass Regisseur Christopher Smith, Macher des ebenfalls gelungenen "Severance", bei "Triangle" gleichzeitgig auch der Drehbuchautor ist - ein Mann mit Talenten!

Nicht ganz so gelungen ist der Gruselfaktor. Die engen Gänge des Schiffes sorgen zwar für eine fiese klaustrophobische Atmosphäre, die überwiegend lichtdurchfluteten Szenen am Deck sind jedoch nicht unbedingt die ideale Umgebung für einen Horrorfilm, auch wenn dieses Ambiente zumindest recht originell und eine Szene mit mehreren Leichen wirklich ziemlich creepy geworden ist. Hinzu kommt auch eine gelegentlich recht langsame Erzählweise, die den Schockfaktor ebenfalls reduziert.

Wett wird dies, neben der wirklich gelungenen Story, vor allem durch die darstellerische Leistung von Melissa George gemacht, die zum Schluss auch ziemlich fertig aussieht. Als Hauptprotagonistin "Jess" sorgt sie dafür, dass der Zuschauer sich bestens mit all ihren Ängsten und ihrer Verwirrung identifizieren kann. Alle anderen Darstellerinnen und Darstellerin sind nicht wirklich schlecht, verblassen neben der Performance von Melissa George jedoch deutlich und sind vom Drehbuch her vor allem zum Ende hin eh nur als Nebenfiguren angelegt.

Die Regie von Christopher Smith sorgt für diverse stimmungsvolle und sehr schön anzusehende Szenen. Diese kommen aufgrund der superben Bildqualität der "Triangle"-Blu-Ray von Ascot Elite richtig gut zur Geltung, auch wenn einige CGI-Effekte dadurch leider als solche erkennbar sind. Gelungen ist auch der Ton und wer sich doch lieber die DVD zulegen will, bekommt ein schick anzusehendes Cover mit 3D-Effekt. Als Extras gibt es ein Making-of, Impressionen vom Dreh, Interviews, den Original-Trailer und eine Ascot Elite Trailershow.

"Triangle" ist ein Horrorfilm, der überrascht. Wer einen Teenie-Slasher oder blutigen Horrorschocker erwartet, wird wohl etwas enttäuscht sein. Stattdessen ist "Triangle" ein atmosphärischer Grusler mit sehr origineller Story und einer wirklich überzeugenden Hauptdarstellerin geworden, der die ausgetretenen Pfade des Billig-Horrors erfolgreich verlässt und auch durch seine edle Optik besticht.


11. Juni 2010, von Reinhard 'Reinifilm' Rieß

Triangle - Die Angst kommt in Wellen

Blu-ray Disc

Release06.05.2010
GenreHorror Thriller
DistributorAscot Elite