Review (Blu-Ray): STATEN ISLAND NEW YORK

"Mafia Pate Parmie Tarzo ("Criminal Intent"-Chef Vincent D’Onofrio in einer recht ungewöhnliche Rolle) hat Großes vor: Er sieht die Zeit gekommen, sich die gesamte Macht über den allgemein vernachlässigten New Yorker Stadtteil Staten Island zu sichern!

Doch dann werden seine Pläne ausgerechnet von dem Loser Sully (Ethan Hawke,"Training Day") durchkreuzt, der auf die wahnwitzige Idee..."

...kommt, Geld aus dem Safe des Mafiosis zu stellen, damit sein zukünftiger Sohn eine neuartige Gentheraphie erhält, die aus ihm ein Genie machen soll. Dieser Diebstahl ist zwar erfolgreich, aber Tarzos Mutter wird dabei schwer verletzt - und dieser schwört blutige Rache für seine über alles geliebte Mama! Schon bald haben seine Bluthunde Sullys Witterung aufgenommen und nicht nur er schwebt in Lebensgefahr, sondern auch seine hochschwangere Frau...

Doch auch für Parmie Tarzo läuft nicht mehr alles wie geschmiert, den scheinbar hat jemand Wind von seinen hochfliegenden Plänen bekommen. Und so überlebt Parmie einen Anschlag auf seine Person nur durch Zufall, so dass alle anderen denken er sei tot. Ãœberraschenderweise nutzt Tarzo diesen Umstand jedoch nicht zur Rache, sondern verschreibt sich spontan dem aktiven Umweltschutz auf Staten Island, indem er einen Baum besetzt, der zusammen mit vielen anderen gefällt werden soll.

Und noch eine dritte Person bestimmt das Schicksal von Tarzo und Sully: Der taubstumme Jasper (Seymour Cassel, ""Die Tiefseetaucher"", ""Die Royal Tenenbaums""), ein älterer Angestellter einer Metzgerei, der sich scheinbar nur für sein Hobby, dem Pferderennen interessiert. Doch in Wirklichkeit hat Jasper noch einen äußerst blutigen Nebenjob: Er zerschneidet die Mordopfer der Mafia! Eines Tages kommt es jedoch zu einer unerwarteten Wende im Leben von Jasper - eine Wende, die für Sully und Jasper nicht ohne Folgen bleiben wird...

Man ahnt es vielleicht schon bei der kurzen Zusammenfassung des Films: ""STATEN ISLAND NEW YORK"" ist ziemlich... schräg. Laut Cover soll es sich hierbei um ""Eine diabolische Mischung aus Thriller und schwarzer Komödie"" handeln, dies trifft allerdings nur bedingt zu. Insbesondere Thriller-Elemente sind in den verschiedenen, ineinander verwobenen Erzählsträngen über weite Teile des Films gar nicht vorhanden, stattdessen bekommt man eine Art Gangster-Film-Satire zu sehen (daher vermutlich auch der Cover-Verweis auf Tarantino), die sich jedoch durch einen sehr seltsamen Humor auszeichnet, der auch nicht richtig zünden will.

Insbesondere die Läuterung von Tarzo und sein plötzliches Interesse für den Umweltschutz ist scheinbar witzig gedacht, verursacht aber nur Kopfschütteln. Stattdessen gibt sich ""STATEN ISLAND NEW YORK"" an vielen Stellen eher dramatisch (insbesondere zu Ende hin) und dies sind auch die Stellen im Film, die am besten funktionieren (ebenfalls verdient hier das Ende des Films als Auflösung aller Episoden eine besondere Erwähnung, da dieses letztendlich auch den Höhepunkt des Filmes darstellt). Leider harmonieren die humorig gedachten Parts nicht wirklich mit dem Rest des Films, auch wenn diese Genre-Mixtur erfrischend ungewöhnlich ist (da überrascht es, dass ausgerechnet der Actionstreifen-Fabrikant Luc Besson hier als Co-Producer in Erscheinung tritt).

Überzeugen können bei "STATEN ISLAND NEW YORK" vor allem die Darsteller. Vincent D’Onofrio muss zwar die überwiegend nicht gelungenen witzigen Parts übernehmen, zeigt aber deutlich dass er eigentlich mehr drauf hat als immer nur "Criminal Intent". Ethan Hawke spielt den bemitleidenswerten Sully ebenfalls sehr gut. Am meisten überzeugt jedoch Seymour Cassel als Jasper, was auch zu dem Gelingen des erschütternden Endes beiträgt. Nicht so wirklich vom Hocker haut Julianne Nicholson (ebenfalls vor allem bei "Criminal Intent"unterwegs) als Sullys Ehefrau Mary - fairerweise muss man allerdings auch sagen, dass man ihr eine ziemlich nervige Synchronstimme verpasst hat.

Gelungen wie immer sind Bild und Ton der Blu-Ray von Ascot Elite, auch kommt die BD wieder mit einem Wendecover daher. Ziemlich mau sind allerdings die Extras (Trailer, Deleted Scenes, Interview), die nicht einmal eine Gesamtspielzeit von sieben Minuten aufweisen.

Fazit: Regisseur James DeMonaco ist mit "STATEN ISLAND NEW YORK" ein interessantes und ungewöhnliches Regiedebut gelungen, dass gut gefilmt ist, aber deren Episodengeschichten nicht völlig durchgängig überzeugen können. Wer es schräg mag, sollte den Film aber auf jeden Fall antesten.

14. Februar 2011, von Caro 'Caro N.' Nix