Review (Blu-Ray): Lesbian Vampire Killers

Düstere Zeiten für Fletch und Jimmy: Fletch ist seinen Job als Clown los (bloß weil er ein Kind geschlagen hat... seine Chefin ist verdammt kleinlich) und Jimmy gleich seine Freundin - zum x-ten Mal. Aufgrund der allgemeinen Geldknappheit wird es auch nichts aus einem Spaßurlaub auf Malle oder Ibiza, stattdessen will man in der Umgebung eines kleinen walisischen Dorfes ein bisschen wandern. Überraschenderweise wartet das Dorf mit...

...einer Gruppe verdammt gut aussehender schwedischer Studentinnen auf, die die Legende um einen jahrhundertealten Fluch erforschen wollen. Dieser besagt, dass alle jungen Frauen des Dorfes an ihrem achtzehnten Geburtstag in lesbische Vampire verwandelt werden. Dumm nur, dass sich diese Legende in kürzester Zeit als äußerst wahr entpuppt...

Lesbian Vampire Killers ist klar auf Randale aus und der Titel macht dies eigentlich schon sehr deutlich. Seine Vorbilder findet der Film eindeutig nicht bei Streifen von George A. Romero, sondern eher noch ein paar Stufen tiefer bei Jess Franco und den späten Hammer-Studio-Filmen. Dementsprechen ist nicht feingeistige Kunst, sondern fröhliches Suhlen im Trash angesagt und genau das gelingt dem Streifen bestens.

Trash hin und her - glücklicherweise waren hier nicht nur irgendwelche Amateure mit der Handycam unterwegs. Stattdessen werden einem Sets mit wirklich viel Liebe zum Detail, schöne Designs und wunderbar stimmige Musik geboten. Beleuchtung und Gestaltung sorgen immer wieder, trotz jede Menge Gags, für wolliges Gruseln in klassischer Oldschool-Horrorfilm-Atmosphäre. Außerdem ist man auf die spaßige Idee gekommen, den zahlreichen leichtbekleideten untoten Damen weißes Blut als Nichtlebenssaft zu verpassen, so dass trotz FSK-16 ohne Reue ganz in weiß herumgesplattert werden darf.

Und besagte Damen sind natürlich eine echte Augenweide. So wie es sich für einen eindeutig ans das spätpubertierende männliche Publikum ausgerichtete Filmchen gehört, wird der Softerotik-Anteil mit den durchgehend sehr ansehlichen Darstellerinnen mächtig betont, da passen die zahlreichen recht schlüpfrigen Gags schon sehr gut dazu.

Überhaupt der Humor: Hier sollte man nicht unbedingt die feinsinnige britische Variante erwarten, stattdessen geht der ganze Spaß schon eher in Richtung Holzhammer- bzw. Holzpflock-Humor á la "Legion der Vampire" - so gibt es dann auch schon einmal ein Schwert mit Dildo-ähnlichem Griff oder Silicon-Einlagen als einzige Überreste einer sich auflösenden Vampirin.

Die beiden männlichen Hauptdarsteller hinterlassen einen etwas zwiespältigen Eindruck. Mathew Horne nimmt man das Weichei Jimmy wunderbar ab, ansonsten bleibt er leider recht hölzern. James Corden als sein dicker Kumpel Fletch gibt hingegen Vollgas und sorgt auch für die meisten Lacher. MyAnna Buring stellt als Lotte die einzige Frau mit Hirn (erkennt man an der Brille) dar und macht auf jeden Fall einen niedlichen Eindruck, mehr verlangt man da ja nicht ;-)

Die Story von Lesbian Vampire Killers bietet keine Überraschungen, ist aber dafür recht rasant umgesetzt und passt genau zu dem, was man erwartet. Überhaupt bietet der Film eine ideale Ergänzung zu den ähnlich gelagerten "Doghouse" und besagtem "Legion der Vampire", nämlich weitgehend hirnfreien Vampirspaß für das (eher männliche) Bier- und Popcorn-Publikum.

Die Blu-Ray von Koch Media ist eine klare Empfehlung. Die Extras sind zwar leider nicht in HD und es gibt auch in einigen wenigen Szenen kurze Körnungsstörung, aber gerade bei dem atmosphärischen Friedshof-Finale ist das Bild mindestens so knackescharf wie die weiblichen Hauptdarstellerinnen - eine echte Augenweide also!

Lesbian Vampire Killers hält, was der Titel verspricht: Ein echter Spaß- und Partyfilm, den man niemals erst nehmen sollte - und der einem besonders viel Freude bereitet, wenn man(n) Vampir-Schmonzetten á la "Twilight und Co." nicht mehr sehen kann! Und die nächste große Gefahr in Form schwuler Werwölfe lauert auch schon im Dunklen..."

24. Februar 2010, von Reinhard 'Reinifilm' Rieß