Preview (Kino): The Call - Leg nicht auf!
Die junge Casey (Abigail Breslin) wird entführt und ruft den Notruf - Jordan Turner (Halle Berry) an der anderen Leitung fragt „911, what is your emergency?“
Was dann passiert, könnt Ihr in unserem Preview lesen...
Jordan Turner (Halle Berry) arbeitet als Operator bei der Polizeinotrufnummer 911 von Los Angeles. Eines Tages führt ein fataler Fehler von Jordan dazu, dass ein Mädchen während seines Notrufs von einem Einbrecher getötet wird. Sechs Monate nach dem Vorfall versucht Jordan noch immer, diese grausame Erfahrung zu verarbeiten, als sie erneut vor eine ähnliche Situation gestellt wird. Die junge Casey (Abigail Breslin) ruft aus dem Kofferraum eines Autos an, nachdem sie von einem Unbekannten entführt wurde. Zahlreiche Versuche Jordans, dem Teenager am Telefon zu helfen, schlagen fehl. Als ihre Kollegen auch noch die Spur des Fluchtfahrzeugs verlieren, muss Jordan handeln. Denn mit jeder Sekunde, die verstreicht, sinkt die Wahrscheinlichkeit, Casey lebend retten zu können. Jordan beschließt, ihren Platz am Telefon zu verlassen und auf eigene Faust zu ermitteln. Sie ahnt nicht, in welche Gefahr sie sich damit begibt…
Inspiriert durch ein Radiofeature über die 911-Notrufzentralen hat Drehbuchautor Richard DÓvidio den packenden Psychothriller THE CALL - Leg nicht auf verfasst. Richard DÓvidio recherchierte in einem Callcenter in Downton Los Angeles, saß dort mit den Telefonisten zusammen, beobachtet sie bei der Arbeit und hörte den Gesprächen zu. „Jedes Mal, wenn das Telefon klingelte, wurde, mir ganz flau, aber sie blieben völlig ruhig und gefasst“, sagt er.
Aus den zahlreichen wahren Geschichten entwickelte Richard DÓvidio einen Thriller, die um eine Angst kreist: Klaustrophobie. Die Wahl des richtigen Regisseurs Brad Anderson (The Machinist) war entscheidend dafür, dass THE CALL - Leg nicht auf als spannender Thriller mit kleinen Macken ebenso gut funktioniert wie als authentisches Porträt einer 911-Polizeinotrufzentrale, getragen unter anderem durch Halle Berry und Michael Eklund sowie Abigail Breslin.
Halle Berry macht in The Call – Leg nicht auf eine solide, aber auch nicht sonderlich außergewöhnlich Rolle, welche wohl etwas am Drehbuch liegt. Sie blickt dauerpanisch und wiederholt gebetsmühlenartig „It’s gonna be okay!“, obwohl sie weiß, dass natürlich nichts okay werden wird. Anders ist es bei der kleinen Little Miss Sunshine- Fratz Abigail Breslin die mittlerweile erwachsen geworden ist. Die Verzweiflung, die Panik, der Überlebenskampf – nimmt man Ihr in jeder Sekunde ab.
Die Rolle des Familienmenschen, der in seiner Nachbarschaft respektiert und hoch angesehen ist, in dem aber gleichzeitig ein Serienkiller mit Fetischkomplex schlummert, passt zu Michael Eklund. Viel reden muss er nicht, doch welches grausame Ziel er verfolgt, begleitet den Zuschauer bis zum Finale des Kinofilms.
Fazit
In THE CALL - Leg nicht auf wird mit den Urängsten Klaustrophobie und Todesahnung der Zuschauer gespielt. Der Film setzt gelungen die teilweise Hilflosigkeit der Operator in der Notrufzentrale und die Ohnmacht sowie die Kreativität in Szene. Die ersten 80 Minuten des Psychothrillers funktionieren vor allem deshalb so hervorragend, weil gleich in zweifacher Hinsicht auf Realitätsnähe gesetzt wird: Caseys schreckliche Erfahrungen wirken ebenso echt wie die Vorgänge in der Notrufzentrale, in der 80 Statisten eine echte funktionierende Notrufzentrale simulieren.
In den letzten 15 Minuten, als Jordan Turner die Sache selbst in die Hand nimmt, wird die aufgebaute Spannung des Films ruiniert und es schleichen sich Handlungsfehler in die Story ein. Doch seht selbst und macht Euch ein Bild davon.
Auf jeden Fall sind den Damen und Herren in den Notrufzentralen ein dickes Lob und Respekt für ihre tägliche Arbeit zu zollen – in der Hoffnung, das man diese nie benötigt durch einen Anruf der 911 oder andere Notfallnummern.